Nordische Kombination: Deutschland und Österreich auf dem Podium

Freude über den Podestplatz: Nathalie Armbruster (GER), Johannes Rydzek (GER), Jenny Nowak (GER)
Freude über den Podestplatz: Nathalie Armbruster (GER), Johannes Rydzek (GER), Jenny Nowak (GER) © Sandra Volk

Beim einzigen Mixed Team-Wettkampf der Nordischen Kombination in der laufenden Saison landeten sowohl Österreich als auch Deutschland auf dem Podium. Es siegte die Heimmannschaft aus Norwegen.

Sprungsieg an Österreich

Johannes Rydzek (GER)
Johannes Rydzek (GER) © Sandra Volk

Auch im Mixed Team-Wettbewerb präsentierten sich die Österreicher einmal mehr als die sprungstärkste Nation der Saison. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren kamen die weitesten Sprünge des Tages aus der Alpenrepublik. Lisa Hirner mit 95 Metern und Johannes Lamparter mit 104 Metern trugen maßgeblich zu Österreichs Führungsposition bei. Stefan Rettenegger erzielte mit 101,5 Metern zudem die zweitgrößte Weite des Tages. Dennoch musste er sich mit dem zweiten Rang in seiner Gruppe zufrieden geben. Denn Ryota Yamamoto (JPN) bekam für seine 99,5 Meter weniger Windkompensationspunkte abgezogen. Lediglich Annalena Slamik ließ ein paar Meter liegen. Dennoch führte Österreich nach dem Springen mit 13 Sekunden Vorsprung vor den ebenfalls starken Japanern.

Deutschland mit Windpech

Manuel Faisst (GER)
Manuel Faisst (GER) © Sandra Volk

Generell war das Springen von häufigen Unterbrechungen gekennzeichnet. Immer wieder mussten Athleten aufgrund böiger Winde wieder vom Balken. Die Norweger behaupteten sich auch ohne ihren besten Springer Jarl Magnus Riiber auf Rang drei, nur drei Sekunden hinter Japan. Das deutsche Team haderte etwas mit den Verhältnissen. So war etwa Manuel Faißt einer derjenigen, die erst nach mehreren Ansätzen ihren Sprung absolvieren konnten. Jenny Nowak und Johannes Rydzek kamen dennoch gut durch und wurden mit starken Sprüngen in ihren jeweiligen Gruppen Zweite. Faißt und Nathalie Armbruster landeten mit ihren Sprüngen dagegen nur im hinteren Mittelfeld. „Unser ganzes Team hatte heute auf der Schanze etwas zu kämpfen. Wir haben nicht die Leistungen gebracht, die wir eigentlich draufhaben, zum Teil auch aufgrund der Bedingungen“, fasste Johannes Rydzek den ersten Teil des Wettbewerbs aus deutscher Sicht zusammen. Der Startrückstand auf Österreich betrug 43 Sekunden.

Zweikampf zwischen Norwegen und Österreich im Lauf

Ida Marie Hagen (NOR)
Ida Marie Hagen (NOR) © Sandra Volk

Stefan Rettenegger und Lisa Hirner waren die ersten beiden Läufer für Team Austria, und beide konnten ihre Führungsposition behaupten. Während Jens Oftebro mit der schnellsten Laufzeit bei den Herren den Rückstand auf den ersten fünf Kilometern auf knapp sechs Sekunden gegenüber Rettenegger reduzierte, fiel Faisst zwar um einige Sekunden weiter zurück, überholte dabei aber Yamamoto und führte Deutschland auf Platz drei. Nathalie Armbruster lief ihr Leg gleichauf mit Haruka Kasai, ebenso wie Jenny Nowak ihres mit Yuna Kasai. Annalena Slamik hatte im dritten Leg das Pech, gegen die schnellste Läuferin der Damen, Ida Marie Hagen (NOR) antreten zu müssen. Gegen die schnelle Norwegerin hatte Slamik keine Chance, sie musste den ersten Platz an die Siegerin des Gesamtweltcups abgeben. Am Ende ihrer Runde hatte sie 47,3 Sekunden Rückstand. Japan wechselte seinerseits rund drei Sekunden vor den Deutschen.

Rydzek macht das Podium klar

Johannes Rydzek (GER)
Johannes Rydzek (GER) © Sandra Volk

Aufgrund des Vorsprungs war der Sieg dem starken norwegischen Schlussläufer Joergen Graabak schon fast nicht mehr zu nehmen – und dennoch wurde es fast noch knapp. Denn Johannes Lamparter ließ nichts unversucht und kämpfte sich bis auf 12,1 Sekunden heran. Damit war der Österreicher auch zu schnell für Johannes Rydzek und Akito Watabe (JPN). Obwohl alle drei nur wenige Sekunden auseinander in ihre Legs starteten, blieb Rydzek nur der Kampf gegen Watabe um Platz drei. „Johannes Lamparter ist ein fantastisches Rennen gelaufen, das ganze Rennen Vollgas. Da wurde mir klar, dass ich mich auf den dritten Platz konzentrieren musste und etwas Energie sparen, ohne allzu taktisch zu laufen. Auf den letzten 500 Metern ging ich all in, besonders weil es auch immer ein besonderer Druck ist, Schlussläufer zu sein, und das war ich lange nicht mehr gewesen.“ Am Ende feierte das deutsche Team den dritten Platz beinahe wie einen Sieg. Die weiteren Platzierungen im Überblick: 4. Japan, 5. Italien, 6. Finnland, 7. Slowenien, 8. Frankreich, 9. USA.

Zwischenstand SprungEndergebnis Mixed Team

Riiber und Mari Leinan Lund verletzt

Jarl Magnus Riiber (NOR) musste die Saison aufgrund einer Knieverletzung vorzeitig beenden.
Jarl Magnus Riiber (NOR) musste die Saison aufgrund einer Knieverletzung vorzeitig beenden. © Sandra Volk

Für die Heimmannschaft begann das Wochenende gleich mit einem doppelten Schrecken. Erst erklärte Rekordmann Riiber sein vorzeitiges Saisonende. Er hatte sich im Laufe des Winters bei diversen weiten Sprüngen wohl etwas den Meniskus strapaziert, was sich am vergangenen Wochenende am Holmenkollen weiter verschlimmert hatte, so dass der norwegische Teamarzt zum Startverzicht riet. Eine MRT-Untersuchung ergab einen derart großen Schaden, dass Riiber bereits am kommenden Mittwoch operiert werden muss. Wie lange er ausfallen wird, weiß Riiber selbst noch nicht: „Ich habe von vier Wochen bis sechs Monaten gehört. Es kann also länger dauern. Aber ich hoffe einfach mal das Beste“, sagte Riiber gegenüber NRK. Eine weitere OP an seiner ebenfalls lädierten Schulter ist laut Riiber Stand jetzt aber erst einmal vom Tisch. Einen weiteren Schrecken erlebte Mari Leinan Lund. Die Norwegerin war am Freitag im Training gestürzt und klagte anschließend ebenfalls über Schmerzen im Knie. Sie wurde zunächst ins Krankenhaus gebracht. Eine genaue Diagnose steht aber noch aus, weitere Untersuchungen sollen im Laufe der Woche erfolgen. Auch für sie ist die Saison damit vorzeitig beendet.

Finale steht vor der Tür

Johannes Rydzek (GER)
Johannes Rydzek (GER) © Sandra Volk

Damit steht für Damen wie Herren nur noch jeweils ein Wettkampf an, bevor die Saison am Sonntag Nachmittag zu Ende geht. Die Damen springen dabei erneut von der Normalschanze und laufen 7,5 Kilometer. Die Herren starten dagegen erstmals auf der neuen Großschanze, bevor dann in einem Zehn-Kilometer-Lauf der letzte Sieger der Saison gekürt wird. Spannend wird es noch im Kampf um die Nationenwertung bei den Herren, wo Österreich mit 138 Punkten vor Norwegen führt.

Zeitplan Sonntag, 17.3.2024

08.45 Uhr Probedurchgang Damen HS 105
09.30 Uhr Wertungsdurchgang Damen HS 105
11.10 Uhr Training Herren HS 138
12.10 Uhr Wertungsdurchgang Herren HS 138
14.55 Uhr Langlauf Herren 10km
16.10 Uhr Langlauf Damen 7,5km

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