Nordische Kombination: Erstes Weltcup-Podium für Nowak

Erstes Podium im Weltcup: Jenny Nowak (GER)
Erstes Podium im Weltcup: Jenny Nowak (GER) © Volk/NordicFocus

Jenny Nowak (GER) hat beim Weltcup der Nordischen Kombination in Schonach (Schwarzwald) ihr erstes Weltcup-Podium erreicht. Beim Sieg der Norwegerin Gyda Westvold Hansen wurde sie Zweite vor der Japanerin Yuna Kasai. Bei den Männern gewann Jens Luraas Oftebro (NOR) vor Johannes Lamparter (AUT) und Kristjan Ilves (EST). Julian Schmid (GER) wurde Fünfter.

Diesmal waren es nicht Julian Schmid und Nathalie Armbruster, die deutschen Stammgäste auf den Podien der Nordischen Kombination. Beide bestritten gute Wettkämpfe, aber fürs Treppchen reichte es heute einmal nicht. Dafür war es die 20-jährige Nowak vom Sc Sohland, die freudestrahlend erstmals aufs Weltcup-Podest klettern durfte. Die Ausgangslage dafür bildete ein starkes Springen.

Würth stark auf der Schanze

Svenja Wuerth (GER) sprang auf den starken zweiten Platz.
Svenja Wuerth (GER) sprang auf den starken zweiten Platz. © Volk/NordicFocus

Zwar war gegen Dominatorin Gyda Westvold Hansen (NOR, 101,5 m) einmal mehr kein Kraut gewachsen. Doch auf dem starken zweiten Rang platzierte sich Svenja Würth. 97 Meter brachten ihr 28 Sekunden Rückstand auf die Norwegerin ein. Ebenfalls stark: Jenny Nowak auf Platz drei (96,5 m/ +0:45 min) und Nathalie Armbruster auf Rang acht (91,5 m/ +1:10 min). Zwischen ihnen platzierten sich die japanischen Zwillinge Yuna und Haruka Kasai sowie Junioren-Weltmeisterin Annika Sieff (ITA) und Lisa Hirner als beste Österreicherin. Annalena Slamik (AUT) und Claudia Purker (AUT) wurden Zehnte und Elfte. Auf den Rängen 13 bis 15 folgte ein deutsches Trio mit Magdalena Burger, Maria Gerboth und Cindy Haasch. Auch Sophia Maurus als 18 platzierte sich unter den besten 20.

Nowak beste Verfolgerin

Jenny Nowak (GER) vor dem Heimpublikum in Schonach
Jenny Nowak (GER) vor dem Heimpublikum in Schonach © Volk/NordicFocus

Im Rennen konnte Westvold Hansen ihren Vorsprung mühelos ausbauen, während die ehemalige Spezialspringerin Würth nach etwa einer Runde zurückfiel. Nowak gelang es, Yuna Kasai hinter sich zu halten und Platz zwei bis ins Ziel zu verteidigen. Armbruster lief ebenfalls ein starkes Rennen und verbesserte sich von Rang acht auf vier. Lediglich drei Sekunden fehlten ihr bis zum Podium. Auch Mari Leinan Lund (NOR), von Rang neun gestartet, lief bis auf fünf nach vorne. Lisa Hirner machte ebenfalls einen Platz gut, während Annika Sieff eine Position auf Rang sieben zurückfiel. Hinter Haruka Kasai kam Svenja Würth auf einen guten neunten Rang. Die schnellste Laufzeit kam einmal mehr von der Norwegerin Ida Marie Hagen (13:16.9 min), die sieben Plätze gutmachte. Die weiteren Platzierungen der deutschen und österreichischen Athletinnen: 12. Slamik (AUT), 15. Haasch (GER), 17. Purker, 18. Burger, 19. Gerboth, 20. Maurus.

Japanische Doppelführung

Ryota Yamamoto (JPN) entschied das Springen für sich.
Ryota Yamamoto (JPN) entschied das Springen für sich. © Volk/NordicFocus

Bei den deutschen Männern lief es nicht ganz so gut auf der Schanze, hier sorgten zunächst andere für eine Flugshow. Die japanischen Kombinierer fühlen sich schon seit jeher wohl auf der Langenwaldschanze (HS 100). In der vergangenen Saison war es Ryota Yamamoto (JPN), der mit 111 Metern einen überragenden Schanzenrekord aufstellte. Und Yamamoto war es auch, der am Samstag den Sprungteil des Schwarzwaldpokals gewann. 101,5 Meter brachten ihm die denkbare knappe Führung ein – vor seinem Landsmann Yoshito Watabe. Dieser platzierte sich mit seinen 102 Metern wiederum nur drei Sekunden vor dem Esten Kristjan Ilves. Auch Weltcupspitzenreiter Johannes Lamparter (AUT) erreichte die dreistellige Weite von 100 Metern, er ging weitere zehn Sekunden nach Ilves ins Langlaufrennen. Dahinter dann bereits Jens Luraas Oftebro (NOR), nur acht Sekunden hinter Lamparter. Österreichs Mario Seidl startete auf Anforderung seines Trainers eine Luke tiefer. Er wurde zwischenzeitlicher Sechster (+0:25 min). Gemessen an seiner Laufstärke war auch der Finne Ilkka Herola (99 m) mit 35 Sekunden Rückstand auf die Spitze noch in Schlagdistanz.

Deutsche Männer im Mittelfeld

Julian Schmid (GER) war bester Deutscher auf der Schanze.
Julian Schmid (GER) war bester Deutscher auf der Schanze. © Volk/NordicFocus

Bundestrainer Hermann Weinbuch hatte es bereits im Vorfeld erklärt: Die DSV-Adler flieger derzeit auf der Schanze hinterher. Deutschlands derzeit bester Kombinierer, Julian Schmid, war auch am Samstag der Stärkste auf der Schanze, musste sich aber mit Rang acht (96,5 m) und 49 Sekunden Rückstand auf Yamamoto zufrieden geben. Terence Weber (13.) und David Mach (17.) zeigten sich verbessert, während der an sich starke Springer Manuel Faißt auf Platz 19 nach wie vor zu kämpfen hat. Wendelin Thannheimer wurde zwischenzeitlich 29., während Fabian Rießle nur auf Rang 32 landete. Damit war der WM-Zug für Rießle bereits ziemlich abgefahren. Denn obwohl der Schwarzwälder regelmäßig mit schnellsten Laufzeiten glänzt, war der von Weinbuch geforderte Top Acht-Platz für die WM-Quali doch in weiter Ferne.

Oftebro am stärksten

Jens Luraas Oftebro (NOR) gewinnt beim Schwarzwaldpokal in Schonach.
Jens Luraas Oftebro (NOR) gewinnt beim Schwarzwaldpokal in Schonach. © Volk/NordicFocus

Mit der japanischen Herrlichkeit war es in der Loipe jedoch bald vorbei. Weder Yoshito Watabe noch Ryota Yamamoto konnten mit den Topleuten lange mithalten. Yamamoto stieg nach fünf Kilometern sogar komplett aus. So war es die dreiköpfige Spitzengruppe bestehend aus Jens Oftebro, Lamparter und Ilves, die den Sieg unter sich ausmachten. Während Lamparter und Oftebro die Führungsarbeit leisteten, kämpfte Ilves erfolgreich darum, den Anschluss zu halten. Wie zu erwarten, war es Lamparter, der schließlich am letzten Anstieg die Attacke startete, doch Oftebro ließ sich nicht abschütteln. Ilves musste abreißen lassen, konnte den dritten Platz aber vor dem heraneilenden Ilkka Herola (FIN) verteidigen, der mit Riesenschritten näher kam. Vorne war es dann jedoch Oftebro, der das stärkere Finish hatte. 8,1 Sekunden Vorsprung vor Lamparter bescherten ihm den Sieg beim prestigeträchtigen Schwarzwaldpokal.

Schmid bester Deutscher, Lange Schnellster

Julian Schmid (GER) führt eine große Laufgruppe an.
Julian Schmid (GER) führt eine große Laufgruppe an. © Volk/NordicFocus

Julian Schmid lief das Rennen in einer großen Gruppe in der Gesellschaft anderer starker Läufer. Allen voran die Norweger Einar Luraas Oftebro und Joergen Graabak, der nach überwundener Covid-Infektion erstmals wieder am Start stand. Auf der Zielgeraden jedoch war es Schmid, der sich durchsetzen konnte und Einar Oftebro um 0,3 Sekunden schlug. Graabak wurde Siebter, gefolgt von den beiden Franzosen Laurent Mühlethaler und Matteo Baud. Jakob Lange (GER) landete knapp dahinter mit der schnellsten Laufzeit auf Rang zehn. Die vom Bundestrainer geforderte Top 8-Platzierung verpasste er damit nur hauchdünn, demonstrierte seine starke Form aber eindrucksvoll. Terence Weber fiel dagegen noch um drei Plätze zurück auf Rang 17, die beiden Schwarzwälder Faißt und Rießle kamen hinter ihm auf die Plätze 18 und 19. David Mach wurde 22, Wendelin Thannheimer sammelte als 25. erneut Weltcuppunkte. Die weiteren Platzierungen: 15. Fritz (AUT), 16. Seidl (AUT), 28. Obermeyr (AUT), 29. Kolb (AUT). Außerhalb der Punkteränge: 33. Einkemmer (AUT).

Ergebnis Sprung Frauen
Ergebnis Sprung Männer
Endergebnis Frauen
Endergebnis Männer

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