Nordenskiöldsloppet und Arctic Circle Race: So liefen die größten Herausforderungen auf Langlaufski

Oskar Kardin (SWE), Joar Thele (NOR), (l-r) © Magnus Östh

Die wohl härtesten Herausforderungen auf Langlaufski fanden an den vergangenen Tagen hoch im Norden statt. Am frühen Samstagmorgen startete das längste Langlaufrennen der Welt, der Nordenskiöldsloppet über 220 Kilometer. Von Freitag bis Sonntag kämpften sich Langläuferinnen und Langläufer beim Arctic Circle Race auf drei Etappen mit insgesamt 160 Kilometern durch die Wildnis Grönlands nördlich des Polarkreises.

Zähe 220 Kilometer im Neuschnee

Oskar Kardin (SWE), Nordenskiöldsloppet 2024 © Magnus Östh

Als wären die 220 Kilometer von Jokkmokk nach Njavve und wieder zurück durch die schwedische Wildnis am Polarkreis noch nicht anspruchsvoll genug, erschwerte Neuschnee in diesem Jahr die Bedingungen noch einmal. Bereits am Vortag hatte es geschneit und auch im Rennen selber schneite es immer wieder, was zu sehr anspruchsvollen, langsamen Bedingungen führte. Um 05:00 Uhr fiel der Startschuss für die siebte Auflage der Neuzeit. Zu Beginn des Rennens blieb eine recht große Gruppe an Läufern und auch einigen Top-Läuferinnen zusammen. Nach und nach verkleinerte sich die Gruppe und minimierte sich auf die Favoriten um einige Ski Classics Profis. Joar Thele (Team Janteloppet), Oskar Kardin und Emil Persson (beide Lager 157 Skiteam) sowie Viktor Mäenpää (Team Mäenpää) und Johan Lövgren, Sieger der letzten Ausgabe 2022, bildeten die Führungsgruppe. Als auch Mäenpää und Loevgren nach etwa der Hälfte des Rennens abreißen lassen mussten, sah es nach einem Dreikampf zwischen Persson, Kardin und Thele aus. Nach rund 140 Kilometern musste jedoch auch Emil Persson seinen Teamkollegen sowie Joar Thele ziehen lassen. Während sich diese beiden an der Spitze dem Ziel näherten wurde Persson sogar noch von Lövgren eingeholt. Nach 12:44 Stunden und 220 Kilometern fiel die Entscheidung um den Tagessieg erst in einem Zielsprint, wobei Thele Oskar Kardin jedoch nicht mehr viel entgegen zu setzen hatte. Der Sieg ging somit an den Schweden Kardin, vor Joar Thele. Knapp sieben Minuten später lief Johan Loevgren als Dritter ins Ziel.

22-Jährige Johansson gewinnt souverän

Linnea Johansson (SWE), Nordenskiöldsloppet 2024 © Magnus Östh

Einige Läuferinnen konnten vom relativ langsamen Start des Rennens profitieren und in einer relativ großen Gruppe der Herren mitlaufen. Am aktivsten zeigte sich von Beginn an die erst 22 Jahre alte Linnea Johansson vom Lager 157 Skiteam. Auf den ersten gut 60 Kilometern waren unter anderem auch Sofia Lindberg, ebenfalls Ski Classics Läuferin, sowie die Siegerin der letzten beiden Ausgaben, Frida Hallqvist, Teil der Gruppe. Dann konnte sich Johansson von ihren Mitstreiterinnen um den Tagessieg lösen. Die junge Schwedin verteidigte über die kompletten 220 Kilometer den ersten Platz bei den Damen und erreichte das Ziel als einzige Läuferin in einer Zeit unter 14 Stunden. Nach 13:58:58 Stunden stoppte die Uhr als Johansson bereits im Schein der Laternen der Nachtloipen die Ziellinie überquerte. Fast genau zehn Minuten später lief Sofia Lindberg als Zweitplatzierte ins Jokkmokk ein. Frida Hallqvist verpasste als Drittplatzierte den Hattrick beim Nordenskiöldsloppet, durfte sich jedoch über einen weiteren Podiumsplatz freuen.

Ergebnisse Nordenskiöldsloppet 2024

Arctic Circle Race von zwei Grönländern dominiert

Ukalq Slettemark (GRL) © Aqqalu Augustussen

An der Westküste Grönlands, rund 50 Kilometer nördlich des Polarkreises, liegt Sisimiut. Die zweitgrößte Stadt Grönlands und Start- sowie Zielort des Arctic Circle Race. 160 Kilometer sind in drei Etappen, alle in der klassischen Technik, zu absolvieren und es zählt zu den härtesten Herausforderungen im Skilanglauf. Die zwei Nächte zwischen den Etappen werden in Camps in Mitten der grönländischen Wildnis verbracht. Bei schlechtem Wetter können die Bedingungen extrem hart sein, in diesem Jahr meinte es der Wettergott mit den Teilnehmenden jedoch gut. Die erste Etappe umfasste 52 Kilometer und sah am Ende des Tages zwei Sieger aus Grönland. Die Biathletin Ukalq Slettemark setzte sich mit nur einer Sekunde Vorsprung gegen die Norwegerin Mathilde Le Moullec durch. Dritte wurde die Dänin Christina Natalie Kompf. Martin Møller, ebenfalls aus Grönland, gewann überlegen die ersten 52 Kilometer mit fast einer Viertelstunde Vorsprung auf Anders Brink Nyberg aus Dänemark und seinen Landsmann Bjarne Herbert Hansen.

Gute Bedingungen und deutliche Siege auch auf Etappe Zwei und Drei

Martin Møller (GRL) © Aqqalu Augustussen

Etappe Zwei beim Arctic Circle Race war mit 57,9 Kilometern die längste der drei Etappen. Bei den Herren endete das Rennen mit der identischen Konstellation wie am Vortag. Martin Møller gewann vor Nyberg und Hansen. Der Abstand des Siegers betrug hierbei sogar über 15 Minuten. Einen ähnlichen Vorsprung konnte Ukaleq Slettemark bei ihrem ebenfalls zweiten Etappenerfolg heraus laufen. Le Moullec belegte erneut Rang Zwei, Platz Drei ging ebenfalls nach Grönland an Sasja Hendriksen Joelsen. 50,8 Kilometer warteten am letzten Tag auf die Teilnehmenden des Ski Classics Challenger Events in Grönland. Bei den Damen endete es mit einem erneuten Sieg von Slettemark vor Christina Natalie Kompf und Sasja Hendriksen Joelsen. Die Biathletin Slettemark feierte somit auch überlegen den Gesamtsieg vor Kompf und Mathilde Le Moullec auf dem dritten Rang. Auch Martin Møller konnte am dritten Tag den dritten Sieg erlaufen und somit ungefährdet den Gesamtsieg holen. Zweiter der letzten etappe wurde Qulutak Møller vor Simen Andersen. In der Gesamtwertung komplettierten hinter Møller Anders Brink Nyberg sowie Bjarne Herbert Hansen das Podium.

Ergebnisse Arctic Circle Race 2024

Bildergalerie Nordenskiöldsloppet