Stimmen zum Silber-Rennen: „Das war Spannung pur!“

Sofie Krehl (GER) © Modica/NordicFocus

Die kompletten Statements der deutschen Langläuferinnen haben wir euch auf einen Blick zusammengefasst wie auch das Wichtigste der anderen Nationen…

Katherine Sauerbrey (GER)

… während des Rennens: Das ist unglaublich. Ich habe alles gegeben und gekämpft. Die Olympischen Spiele sind nur alle vier Jahre. Das ist einfach krass, mir fehlen die Worte. Ich drücke den Mädels jetzt die Daumen, da ist viel drin heute! Ich kann es jetzt kaum erwarten, am liebsten würde ich die Zeit vorspulen. Es motiviert, so nah dran wie heute waren wir schon lange nicht.

Katharina Hennig (GER)

… während des Rennens: Ich renne hier rum wie Falschgeld, ich bin so aufgeregt! Ich weiß nicht, ob ich schon mal so nervös war. Wir hätten es uns so verdient. Kate hat Nerven bewiesen und hat die Lücke schnell wieder geschlossen. Jetzt hoffe ich und schicke der Sofie zusammen mit der Vici noch viel Kraft.

Yulia Stupak (RUS)

Ich kann es noch gar nicht glauben! Ich weiß gar nicht, wie die anderen das schon können. Wir wussten, dass wir um den Sieg kämpfen müssen, aber es ist eine Staffel und da kann immer alles passieren.
Wir haben uns nicht als Favoriten gesehen und haben solche Bemerkungen auch immer ignoriert. Uns war klar, dass die Chance auf einen Sieg besteht und haben darüber gesprochen. Aber das war nicht das Hauptziel. Wir wollten kämpfen und alles geben und uns selbst herausfordern.
Wenn ich mich stark fühle, dann überhole ich. Wenn nicht, blibe ich dahinter. Aber ich habe mich stark gefühlt und es versucht. Ich wollte einfach diese Medaille, wollte dieses Gold! Denn ich hatte ja schon zwei Bronzene. Aber heute habe ich endlich Gold! (Quelle: MatchTV)

Tatiana Sorina (RUS)

Ich habe mir nicht viele Gedanken gemacht, weil meine Aufgabe einfach war, meine fünf Kilometer zu laufen – wie im Einzelrennen. Es war eine Überraschung, dass wir zusammen mit den Deutschen gewechselt haben, aber das war nur zu meinem Vorteil.
Ich wollte in den Abfahrten zusammenarbeiten. Ich wollte in den Anstiegen angreifen, konnte in den Abfahrten aber nicht dranbleiben. Vielleicht waren die Ski nicht so gut oder ich wurde unsicherer in den Abfahrten. Ich hatte mir eine viel höhere Aufgabe gestellt, ich wollte mich absetzen.
Es ist schon in meinem Kopf angekommen, dass ich Olympiasiegerin bin, weil das mein Ziel war und ich daran geglaubt habe. Man kann sich nicht vorab eine Medaille um den Hals hängen, aber ich hatte einfach das Gefühl, dass wir heute gewinnen würden. (Quelle: MatchTV)

Veronika Stepanova (RUS)

Egor Sorin und ich haben darüber gesprochen, wie ich mich verhalten soll. Auf der zweiten Runde habe ich mich dann sehr stark gefühlt und die Deutsche fiel zurück. Jeder Ruf der Trainer war eine neue Motivation. Ich mag es, dass Rennen schon vor der Ziellinie zu entscheiden. (Quelle: MatchTV)

Natalia Nepryaeva (RUS)

Es war immer wieder nervig, dass die Deutsche nicht vorbei gegangen ist. Sie ist mir immer wieder hinten drauf gelaufen. Ich wollte mich schon immer umdrehen, aber dann habe ich versucht, ihr keine Aufmerksamkeit zu geben und nicht meine Emotionen an ihr zu verschwenden. (Quelle: MatchTV)

Frida Karlsson (SWE)

Ich habe mich nie so erschöpft nach dem Rennen gefühlt wie nach dem Skiathlon, auch vorher nicht. Darum wusste ich auch nicht, wie mein Körper darauf reagiert. Nun fühle ich mich ähnlich wie beim Warmlaufen vor dem Zehner – ich merke, dass ich mich noch nicht erholt habe. Ich hatte noch nie so ein Gefühl in den Armen, beinen, im ganzen Körper. Ich habe heute keine Medaille verdient, um ehrlich zu sein. Aber ich habe so großartige Teamkolleginnen. (Quelle: SVT)

Tiril Udnes Weng (NOR)

… über den Sturz mit Patricija Eiduka:Am Anfang war ich einfach sauer. Ich warf ein paar Dinge im Bad herum und fluchte. Dann habe ich gemerkt, dass wir noch um eine Medaille kämpfen und war wieder glücklich. Dann merkte ich, dass es doch nichts wird und dann tat es mir sehr leid, weil ohne den Sturz hätten wir auf dem Podium gestanden.
Ich habe nur gemerkt, dass ich auf einmal im Schnee lag. Vielleicht ist mir die Läuferin hinter mir auf die Ski getreten. Ich weiß nicht, ob sie oder ich die Schuld habe. Auf jeden Fall ärgert es mich. (Quelle: NRK)

Patricija Eiduka (LAT)

Um ehrlich zu sein,. ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist. Irgendwas lief schief. Vielleicht war ich zu dicht hinter ihr. Ein Fehler – und dann fällt man. Pech. Es ist schwer zu sagen, wer den Fehler gemacht hat. Ich habe meine Position verteidigt. Aber ich kann es nicht sagen, wer Schuld ist. (Quelle: NRK)

Therese Johaug (NOR)

Sowohl Schweden als auch Finnland sind mir immer wieder hinten drauf getreten. Da war ich etwas verärgert. Das hilft denen doch auch nicht weiter, anderen hinten drauf zu laufen.

Maja Dahlqvist (SWE)

Ich glaube, jeder tritt dem anderen auf die Ski.

Ebba Andersson (SWE)

Das muss ich zugeben, das getan zu haben, weil ich einen großen teil des Rennens hinter ihr war. Aber das gehört doch einfach dazu! Es ist einfach schwer, dieselbe Frequenz wie die andere zu laufen. Wir sind unterschiedliche Menschen, die einen unterschiedlichen Rhythmus laufen. (Quelle: NRK)

Johanna Matintalo (FIN)

Ich verstehe, dass sie sich geärgert hat. Es ist schwer für mich, hinter ihr zu laufen, weil ich so groß bin und sie so klein. Und dann ist auch noch unsere Technik so unterschiedlich. Wie auch immer: Es war keine Absicht. Ich entschuldige mich, wenn das so rüber kam. (Quelle: Aftonbladet)

Peter Schlickenrieder (GER), Teamchef

Das war Spannung pur, alles was Langlauf zu bieten hat! Es hätte aber auch keinen Meter weiter gehen dürfen. Dass es heute so aufgegangen ist, ist megageil! (Quelle: ZDF)

Sofie Krehl (GER)

Ich freue mich brutal, das ich das ins Ziel gebracht habe. Es war sehr aufregend, den anderen zuzuschauen, wie gut die drauf waren und ich habe dann einfach alles gegeben und alles versucht, was ich konnte und ich bin total froh, dass es zu einer Medaille gereicht hat.
Ich habe mich nicht umgedreht, aber ich habe mir gedacht, dass sie von hinten kommen, weil in der Gruppe immer ein höheres Sprinttempo ist. Deswegen hatte ich schon Bammel, ob sie kommen, aber der Janko hat mir zugerufen ‚Hol dir das Ding!‘ und ich hatte gedacht, ‚Ich muss es holen für das ganz Team!‘ und ich bin froh, dass ich es geschafft habe.
Wir haben es geschafft! Ich habe gar nichts mehr gedacht, ich war von allen Kräften verlassen. Aber ich war einfach nur happy. (Quelle: ZDF)

Katherine Sauerbrey (GER)

Ich denke, wir haben alle einen riesengroßen Job gemacht. Ich bin wahnsinnig stolz auf uns alle und gerade auf Sofie, die das Ding dann reingebracht hat, weil ich denke, gerade als letzte Läuferin ist es noch mal ein anderes Rennen. Man weiß, es geht um alles, jetzt ist es zum Greifen nah und deswegen bin ich unfassbar stolz und einfach nur glücklich, dass es geklappt hat.(Quelle: ZDF)

Katharina Hennig (GER)

Ganz klar, unsere Techniker haben heute einen riesen Job gemacht. Die Medaille war Teamarbeit, nicht nur die Techniker, sondern vom ganzen Team. Ich verspüre ganz viel Dankbarkeit, weil ohne das gesamte Team, ohne die Unterstützung von zu Hause hätten wir das nicht geschafft. Es ist ein langer und harter Weg und wir sind super dankbar, dass es heute geklappt hat. (Quelle: ZDF)

Victoria Carl (GER)

Viel mehr ging nicht. Ich wusste, ich muss so viel Abstand zu Sorina hinkriegen und auch den anderen Athleten. Das war der Plan, dass ich hintenraus alles gebe und meine Sprintfähigkeiten etwas mehr ausspiele. Ich hatte auch ein Megabrett unter den Füßen. In der Abfahrt konnte ich die Sorina wieder einholen, wenn sie mir bergan weggelaufen ist. Ich bin ran und weggelaufen ohne Probleme. Es war unglaublich, heute hat einfach alles gepasst! Heute war alles bei 100%!(Quelle: ZDF)