Fischer Speed Max

Fischer Speed Max - xc-ski.de Stocktest © Felgenhauer / xc-ski.de

Griff

Auf der Fischer-Webseite sind Informationen zum Griff nicht vorhanden, was insofern verwundert, als dieses Bauteil selbst bei einer „Blindverkostung“ jederzeit identifiziert werden könnte. Warum? Die Vorbiegung erfolgt in einem ungewöhnlich runden Radius, sodass jeder Finger immer ein Stück weiter vorne greift, bis hoch zum Zeigefinger. Das sorgt für eine recht aufrechte Laufhaltung und eine Platzierung des Schlaufenansatzes sehr zentral über dem Stockrohr. Gefühlsmäßig übt man Druck auf das Rohr aus, nicht Zug auf die Schlaufe. Wird der Stock entsprechend kurz gewählt kann das eine sehr angenehme Form der Kraftübertragung sein. Der Rest ist fast schon unspektakulär: ovaler Querschnitt, vollständige Kork-Ummantelung – High-End eben.

Schlaufe

Kein anderes Schlaufensystem mit klassischem Klemmkeil lässt sich so leicht einstellen wie die Speed Strap am Speed Max. Der Keil hat eine Führung die auch tatsächlich als solche funktioniert und damit verkanten verhindert. Hochziehen, etwas über Bedarf straff ziehen und wieder verkeilen, fertig. Das ist Nahe an der Perfektion, was mit Klemmkeilen möglich ist. Die Schlaufe selbst ist leicht vorgeformt aus weichem Material. Das ist angenehm beim anprobieren, kann sich beim Laufen aber leicht dehnen. Doppelstockspezialisten würden hier etwas Zugfestigkeit vermissen. Dank der oben angesprochenen Griffform fällt der Zug auf die Schlaufe aber geringer aus.

Rohr

Auf den ersten Blick scheint sich die semi-dezente Fischer Optik hier durchzusetzen, gelb auf grau. Bei genauerem hinsehen geizt der Speed Max dabei aber nicht mit seiner Carbonstruktur, was ein erstaunlich spannendes Finish ergibt. Im Gesamtgewicht liegt man nur magere 3 Gramm hinter dem neuen Konzernbruder OneWay, das Schwungverhalten fühlt sich noch etwas präziser an (sobald sich die Hand an den Griff gewöhnt hat). Steifigkeit und Vibrationsdämpfung liegen ebenfalls einen Hauch über dem Level des OneWay

Spitze

Race Lite Aero small, der Name ist Programm. Auch Fischer schickt den kleinsten Teller ins Rennen, was bei den vorherrschenden Idealbedingungen keinen Nachteil bedeutet. Die Form des Tellers ist recht flach, was bei tieferen Schneearten zu leichtem Rupfen führen kann. Wechselbar ist die Spitze, wie bei fast allen gewichtsoptimierten Rennstöcken, nur mit Hitze und Kleber

Fazit

Der Speed Max rangiert gewichtsmäßig im Spitzenfeld, was sich auf alle Laufeigenschaften positiv auswirkt. Der Griff ist sehr speziell geformt, was aber kein Nachteil sein muss. Und auch sonst zeigt gerade die Kombination aus Schlaufe und Griff, wie viel Gedanken sich die Entwickler in Ried zum Thema Stöcke gemacht haben. Hier funktioniert alles wie es soll, selbst das Einstellen der Schlaufe mit Klemmkeil macht richtig Spaß.

Fakten

Preis: 299,95 Euro
Gewicht mit Schlaufe (pro Stock): 152 Gramm
Gewichtsverteilung: 57 – 43
Klicksystem Schlaufe: nein
Schraubbare Spitzen: nein
Tellervarianten (optional): 1
Hier kaufen: www.xc-ski.de/material/shop

Testergebnis

Gesamtgewicht 14 von 15
Möglichkeit der Anpassung 8 von 15
Schwungverhalten 11 von 15
Steifigkeit/Vibrationsverhalten 12 von 15
Gesamtnote