Wäre es nicht fantastisch, wenn man jeden Tag und in jedes Training starten könnte, ohne dass man vorher irgendwann mal eine Leistungsanalyse zur Bestimmung der Pulsbereiche in genau dieser Sportart gemacht hat, die man gerade ausüben will? Suunto hat mit ZoneSense eine neue Methode entwickelt, um genau das zu erreichen. Wir haben ZoneSense und weitere Funktionen mit einer Suunto Race getestet.
Das sagt der Hersteller

Suunto Race unterstützt dich in deiner Wettkampfvorbereitung und dabei, Training und Erholung auszugleichen. Der klare 1,43’’ Touchscreen ermöglicht Lesbarkeit bei hoher Geschwindigkeit und Sonneneinstrahlung. Beim Durchscrollen von Funktionen bietet die digitale Krone Komfort und Leichtigkeit wie nie zuvor! Suunto Race wurde gemäß Militärstandards getestet und macht sie so zum Begleiter für die anspruchsvollsten Bedingungen. Trotz hellem AMOLED Display, überzeugt die Uhr mit beeindruckender Batterielaufzeit. Wähle den Batteriemodus Leistung, um bis zu 40 Stunden zu trainieren oder entscheide dich mit dem Tour Modus für längeres GPS-Tracking und eine Laufzeit von bis zu fünf Tagen. Beim Ausdauertraining ist es entscheidend, die richtige Trainingsintensität zu finden, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Viele Sportler fragen sich, ob sie zu hart oder nicht hart genug trainieren. Herzfrequenzbereiche wurden verwendet, um die Intensität abzuschätzen, aber sie berücksichtigen keine Veränderungen von einem Tag zum anderen, zwischen verschiedenen Aktivitätsarten oder während langer Trainingseinheiten. Jetzt bietet Suunto ZoneSense einen Durchbruch bei der Echtzeit-Intensitätsmessung. Es nutzt die Herzfrequenzvariabilität (HRV), um genaue Einblicke zu geben und Sportlern dabei zu helfen, ihre Leistung wie nie zuvor zu optimieren.
Das sagt die xc-ski.de Redaktion
Out of the box
Die Suunto Race erreicht unsere Redaktion in der Titanium Version und in der Farbe „Charcoal“. Zudem wird uns der Suunto Smart Heart Rate Belt mitgeliefert, der für alle Auswertungen der Herzfrequenzvariabilität benötigt wird. Außerdem ist er für alle Skilangläufer unerlässlich, die die Uhr über einer Bekleidungsschicht tragen, wodurch eine Herzfrequenzmessung am Handgelenk nicht möglich ist.
Im Praxiseinsatz
Die Suunto Race lässt sich über ein Touch-Display sowie zwei Tasten und eine Krone (Drehrad) bedienen. Das ist zwar in den ersten Minuten der Nutzung etwas ungewohnt, wird aber ziemlich schnell intuitiv und bald unverzichtbar. Die Kombination vereint nämlich das Beste aus beiden Welten, was bei bestimmten Einsatzzwecken einen echten Mehrwert bietet. So ist das Ein- und Auszoomen in die Navigationskarte mit der Krone absolut genial und erinnert an das Scrollrad einer Computer-Maus. Aber auch Menüs oder Analysen lassen sich so leicht durchblättern. Mithilfe des Touch-Displays lässt sich die Kartenansicht dann spielend einfach verschieben. Drückt man die untere Taste lang, wird die Displaysperre aktiviert. Dadurch könnt ihr eine ungewollte Bedienung durch Berührung oder Tastendruck verhindern. An Funktionen bietet die Suunto Race alles, was man zur täglichen Nutzung und Aufzeichnung des Trainings braucht. Von unterschiedlichen Weckern über Stoppuhr, Timer, Kompass, barometrischem Höhenmesser bis hin zur GPS-Navigation und -Distanzmessung ist alles dabei. Eine erste Auswertung erfolgt direkt auf der Uhr, tiefergehende Analysen sind dann nach der Synchronisation mit der Suunto App (Android und iOS) möglich.
Besonders gut gefällt mir das hochauflösende AMOLED-Display. Es ist auch bei hoher Sonneneinstrahlung sowie hohen Intensitäten sehr gut ablesbar. Die farbliche Gestaltung der einzelnen Bereiche unterstützt beim schnellen Auffinden der gesuchten Information. Um den Akku zu schonen, habe ich die Helligkeit auf niedrig gestellt (was der Lesbarkeit keinen Abbruch tut) und „immer an“ deaktiviert. So wird die Anzeige nur bei bestimmten Bewegungen aktiviert. Der Akku hält so gefühlt ewig. Pro Tag verbraucht man eine niedrige einstellige Prozentzahl und pro Stunde Training mit GPS- und Pulsaufzeichnung (mit Brustgurt) nimmt der Akkustand lediglich um drei Prozent ab. Das ist Spitzenklasse für diese Art von Display und für die Vielzahl an gesammelten Daten während des Trainings.
Kommen wir zur exklusiven Neuheit von Suunto, ZoneSense. ZoneSense muss als App kostenlos aus dem SuuntoPlus Store heruntergeladen werden. Dann kann es auf der Uhr installiert und für die gewünschten Sportarten aktiviert werden. ZoneSense nutzt die vom Suunto Smart Heart Rate Belt gemessene Herzfrequenzvariabilität, um den Ermüdungszustand live zu ermitteln. Daraus wird dann ohne externen Input, wie zum Beispiel Pulsbereiche, berechnet, in welchem Belastungsbereich man sich befindet. ZoneSense zeigt dann direkt an, ob und wie lange ich mich schon im aeroben, im anaeroben oder im Vo2max-Bereich befinde. Das funktioniert zwar nicht vom Start weg, da ZoneSense erstmal eine gewisse Menge aktueller Daten braucht. Aber nach circa zehn Minuten liefert es Werte, denen ich guten Gewissens Glauben schenken kann. Nun ist dieser Produkttest von mir nicht wissenschaftlich geführt und es gibt keine Vergleichsmessung. Aber was ich da am Display meiner Uhr und auch im Anschluss als Auswertung in der Suunto App sehe, das kann ich anhand meines Gefühls definitiv nachvollziehen. Das bedeutet, ich werde mich nun zukünftig für leichte Ausdauerläufe, Tempoläufe und längere Intervalle (für kurze Sprints ist ZoneSense aufgrund einer gewissen zeitlichen Verzögerung nicht geeignet) an meiner Uhr orientieren und mich so tagesformabhängig im richtigen Bereich bewegen.
Die Auswertung in der Suunto App liefert mir dann eine Zusammenfassung der Dauer, die ich in den jeweiligen Bereichen trainiert habe und die beiden aktuell berechneten Herzfrequenzschwellen. Das ist aber noch nicht alles. Neben der Auflistung vieler weiterer Daten generiert die App mit Suunto Coach auch Trainingstipps in Bezug auf Belastung und Erholung. Zudem ist das Teilen der Aktivität in unterschiedlichen Arten möglich, sei es in Social Media oder einfach als Link, den ihr zum Beispiel für unsere Challenges nutzen könnt.
Die Navigation ist für uns Skilangläufer, die wir uns auf ausgeschilderten Loipen bewegen, zwar eine selten genutzte Funktion, aber insbesondere bei längeren Touren, die mehrere Loipen miteinander verbinden oder skandinavisch angelegten Loipennetzen dennoch unverzichtbar. Dafür bietet Suunto kostenloses Kartenmaterial, das über die Suunto App auf die Uhr geladen werden kann. Hier sollte man immer weitsichtig planen, denn die einzelnen Regionen können nur über WLAN installiert werden. Das Importieren einer Tour funktioniert dann spielend leicht. Einfach die GPX-Datei mit der Suunto App öffnen und zur Synchronisierung mit der Uhr freigeben. Dann kann man die Tour in der ausgewählten Sportaktivität starten. Navigationshinweise werden durch ein akustisches Signal angekündigt und in der Karte sehr gut dargestellt. Auf das perfekte Zoomen und Verschieben der Kartenansicht habe ich ja bereits hingewiesen. So ist auch auf dem im Vergleich zum Smartphone relativ kleinen Display Navigation sehr gut möglich.
Fazit
Der inzwischen inflationär und oft fälschlicherweise benutzte Begriff „Game Changer“ darf meiner Meinung nach für ZoneSense tatsächlich und zu Recht benutzt werden. So leicht und tagesaktuell habe ich noch nie in meinen Leistungsbereichen trainiert. Akku, Display, Navigation und Bedienung der Suunto Race sind top und perfekt für Skilangläufer geeignet. Dazu kommt noch ein im Vergleich zur direkten Konkurrenz günstigerer Preis. Dafür gibt es eine uneingeschränkte Kaufempfehlung der Redaktion!
Fakten
Gewicht: 69 Gramm (Titan), 83 Gramm (Edelstahl)
Empf. VK-Preis: 449 Euro (Edelstahl), 549 Euro (Titan), 80 Euro (Smart Heart Rate Belt)
Weitere Infos: www.suunto.com