Gleiten auf Eis und Schnee: Eine umfassende historische Zusammenstellung

Zeitstrahl © Snowstorm Gliding

Von Matthias Scherge

Wer schon immer mal das tolle Gefühl des Gleitens beim Langlauf in einem historischen Kontext dargestellt sehen wollte, ist bei unserem neuen GLIDING Artikel goldrichtig! Prof. Dr. Peter Bützer und sein Bruder Marcel Roland Bützer haben mehr als 180 Literaturquellen auf Informationen zur Bildung der gleitfähigen Schicht durchforstet. Herausgekommen ist eine historische Einordnung, die um das Jahr 2800 vor Christus beginnt. Schnell wird klar, dass sich sehr viele an der Erforschung der Gleitphänomene versucht haben. Es gab Erfolge aber auch eine ganze Reihe von Irrwegen, wie z.B. die Polywassertheorie, die einen jahrelangen Disput in internationalen Fachzeitschriften auslöste und sich am Ende als simpler Messfehler herausstellte. Noch immer sind nicht alle Mechanismen geklärt, da Wasser viele Anomalien in seinen Eigenschaften besitzt. Erst 2020 haben Forscher aus Cambridge entdeckt, dass man die Struktur von Wasser als Mischung von Eisstrukturen auffassen kann. Das bedeutet, dass die Strukturen, die man unter Null im Eis findet, bereits im flüssigen Zustand angelegt sind.*

Die Bützers beschreiben unter anderem ein wegweisendes Experiment, in dem zufällig beim Löten festgestellt wurde, dass das Lötwerkzeug im Augenblick des Aufschmelzen fast reibungsfrei zu Gleiten beginnt. Ähnlich ist es beim Eis, nur kommt hier die Energie aus der Reibung. Bleibt diese aus, ist das Rutschen vorbei. Betrachtet man den Zeitstrahl erkennt man, dass ca. um 1500 erste ernstzunehmende Forschungsaktivitäten stattfanden. Berühmte Namen waren (natürlich) Leonardo da Vinci, Galilei oder Reynolds. Im 18. Jahrhundert verdichtet sich die Forschung und für das 19. und 20. Jahrhundert benötigen wir einen separaten Zeitstrahl.

Der erste von zwei Artikeln (in Englisch) endet im Jahr 1899 und ist hier zu finden: Artikel 1 von 2

*Nature Communications volume 11, Article number: 5757 (2020)