Josefs Bericht vom Pustertaler Skimarathon

Josef Windorfer beim Pustertaler Skimarathon 2022 © Rainer Hartmann

Von Josef Windorfer

Am vergangenen Wochenende fand bereits die 46. Ausgabe des Pustertaler Skimarathons statt. Nach ziemlich genau zwei Jahren Rennpause, war es für mich wieder der Einstieg ins Renngeschehen. Natürlich musste es da der Hauptlauf über 62 km sein.

Josef Windorfer beim Pustertaler Skimarathon 2022 © Matthias Kundmüller

Der Blick auf den Streckenplan versprach ein Rennen in einer landschaftlich interessanten Gegend und einem anspruchsvollen Gelände. Das Terrain war mir von dem Lauf Toblach-Cortina bekannt. Diesmal war der Start in Sexten und verlief über die Nordic Arena von Toblach ins Höhlensteintal bis zur Wende nach Cimabanche. Das Ziel befand sich auf dem Hauptplatz von Niederdorf. Wettertechnisch zeigten sich keine Überraschungen. Es war schon Tags zuvor sehr sonnig aber ziemlich kalt. Vom Start weg zog sich das Feld im leicht ansteigenden Gelände ziemlich auseinander. Ich kam gut aus dem Start heraus und konnte die ersten Meter einigermaßen mithalten. Der Anstieg ins Fischleintal zeigte aufs neue meine größte Schwäche, den Anstieg. Ich musste schon hier sehr viele Läufer ziehen lassen, wollte aber auch nicht übermäßig investieren. Zum Ende des Anstiegs hörte ich, dass Teamkollege Matthias aufgelaufen war. Er kannte die Strecke und wusste, dass es nur noch wenige Meter waren. Das beflügelte, denn hier war es am steilsten.

Die anschließende Abfahrt aus dem Tal heraus wies ein paar Kurven auf, die bei dem griffigen Schnee gut zu fahren waren. Das folgende eher flachere Teilstück zog sich über den Skihang von Innichen zur Nordic Arena von Toblach. Bei der Verpflegung warteten schon Reini und Simon und feuerten kräftig an. Ich war an diesem Punkt noch sehr gut drauf, wollte aber nichts riskieren und nahm erst einmal ein Gel heraus, um den langen Anstieg nach Cimabanche gut hochzukommen. Aufgrund der kalten Temperaturen hatte ich mich dazu entschieden mit einem normalen Trinkgurt zu laufen. So war mein Getränk immer warm und ich riskierte nicht, dass das Mundstück einfriert.

Ich sah schon noch einzelne Läufer vor mir, aber insgesamt war man schon ziemlich alleine unterwegs. Wenn es kein Rennen gewesen wäre, hätte es sich schon gelohnt für ein paar Fotopausen stehen zu bleiben. Alleine der Blick zu den drei Zinnen, oder der höchste Punkt der Strecke bei Cimabanche belohnte für die Mühen. Beeindruckt von der Szenerie nahm ich mein zweites Gel in der Abfahrt bei Cimabanche. Etwas überrascht war ich von dem schleichenden Anstieg im Anschluss der kurzen Abfahrt. Mit dem hatte ich nicht gerechnet und irgendwie hat mir der den Stecker gezogen. War etwas mühsam, ich war froh endlich in die nächste Abfahrt zu kommen. Da hab ich erst mal einen kräftigen Schluck aus der Pulle genommen. Es ging wieder zielstrebig zurück nach Toblach. Das Gelände war nur schwach abfallend, man musste also schon noch draufhalten, um vorwärts zu kommen. Zum Glück war der Großteil der Strecke im Schatten. Dort lief mein Ski deutlich schneller, so auch die letzte Passage nach Niederdorf.

Ich war dann froh den Kirchturm von Niederdorf zu sehen, direkt daneben war das Ziel. Irgendwie ging mir das nicht mehr aus dem Kopf. Es fühlte sich so an, wie den Kirchturm von Mora nach den 90km beim Vasalauf zu erblicken. Mit kräftigen Schüben gings den letzten Berg hoch, in die abschüssige Einfahrt zum Ziel. Dort waren schon ein paar Teamkollegen und man konnte sich austauschen wie das jeweilige Rennen gelaufen war.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden, schon Anfang Januar bei einem Rennen über 62 km ohne größere Schwächephasen durchgekommen zu sein. Jetzt gehts erst einmal wieder in eine Trainingsphase, bis zum Saisonabschluss im März.