Sieg beim Adrenalin Track des Pustertaler Skimarathons

Jessica Dotzler gewinnt den Adrenalin Track beim Pustertaler Skimarathon © Newspower.it

Von Jessica Dotzler

Am Wochenende war es soweit. Mein erster Wettkampf für die Saison 19/20 stand auf dem Programm. Die Vorbereitung für den Wettkampf hat sich als etwas schwierig erwiesen, da der Schnee bisher auf sich warten ließ und jedes Schneetraining mit sehr viel Aufwand und viel Fahrerei verbunden war. So habe ich versucht, mich mit Alternativem Training wie Laufen und Krafttraining neben einzelnen Langlaufeinheiten fit zu bekommen. Ich merkte schon im Vorfeld, dass sich das Training einigermaßen gut anfühlte und konnte so mit einem guten Gefühl ins Pustertal anreisen.

Doch im Pustertal stand dieses Jahr zum ersten Mal eine neue Form des Skimarathons auf dem Programm, die sogenannte „Adrenalin Track“. Doch was dies bedeutet, war mir erst vor Ort klar, als ich mir das Höhenprofil genau angeschaut habe. Bis Kilometer 35 liefen wir zusammen mit den Läufern der 62Km Strecke und ab da ging es für mich und die anderen der 42Km Distanz hinauf zur Plätzwiese. Über 7km war hier ein Anstieg mit durchschnittlich 10% zu meistern. So ganz vorstellen konnte ich mir das noch nicht, aber ich wollte mir den Berg auch nicht vorher anschauen, damit ich mich da nicht verrückt mache. Aber eins war für mich klar, ich brauchte einen Ski der absolut guten Stieg hat, damit ich da oben ankomme. Zum Glück waren es einfache Wachsverhältnisse. Ich hab mir trotz allem noch ein Wachs eingesteckt, damit ich zur Not nachwachsen hätte können.

Jessica Dotzler gewinnt den Adrenalin Track beim Pustertaler Skimarathon © Newspower.it

Am Samstag hieß es dann um 9 Uhr zum Start. Natürlich war ich ein wenig aufgeregt, da ich zum einen nicht wusste, was genau bei der Strecke auf mich zu kam und zum anderen wusste ich auch nicht wo ich leistungsmäßig stehe. Denn auch wenn ich jetzt Mama bin, wenn ich eine Startnummer anhabe, dann gebe ich mein bestes und möchte gerne eine gute Leistung abrufen. So ging es dann für mich zusammen mit den 62km Läufern auf die Strecke. Ich habe mich von Anfang an recht gut gefühlt und habe mich im vorderen Feld eingereiht. Vor allem bergauf machte ich immer wieder Plätze gut. Bergab habe ich durch meinen Wachsski gegen die reinen Doppelstockschieber immer ein bisschen verloren. Ich habe aber versucht einfach mein Rennen zu laufen und dies ist mir sehr gut gelungen. Es lief alles wie geplant. Ich merkte, dass ich Vorsprung vor weiteren Frauen hatte und konnte mir so die Strecke einteilen wie ich es mir vorgenommen hatte. Bis etwa Kilometer 30 lief ich mein normales Wettkampftempo und dann nahm ich ein bisschen Druck raus um wieder Kräfte für den Schlussanstieg zu bekommen. Dies gelang mir sehr gut, da ich dort in einer Männergruppe im Windschatten mitgezogen wurde.

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So ging es dann bei Kilometer 35 endlich zu Fuß über die Straße und ab in den Anstieg. Zum Glück gab es dort von Swix noch eine Wachsstation, die ich gerne nutzte und dann ging es los. Und was soll ich sagen…Der Berg war hart aber sehr schön. Endlich mal ein Klassisch-Marathon bei dem man auch Klassisch laufen konnte. Und 10% sind gar nicht so steil wie ich dachte. Ich überholte auf den 7 Kilometern auch noch 6 Männer was mich zusätzlich anspornte. Erschöpft aber glücklich kam ich dann nach knapp 3:10 Std als erste Dame endlich auf der Plätzwiese an. Der Ausblick war einfach atemberaubend da oben und wenn man dann noch hört, dass man insgesamt sogar 11 bei den Herren ist, dann sind die Strapazen schon fast vergessen. Ich kann dieses Rennen jedem Klassisch-Enthusiasten nur wärmstens ans Herz legen. Ich werde auch wieder kommen. Jetzt heißt es erst einmal erholen und mich auf die nächsten Wettkämpfe vorbereiten.

Viele Grüße
Jessica