Schneekunde

Feature © Felgenhauer/Nordic Focus

Schnee ist ein echtes „Geschenk des Himmels“ – er kommt in unendlich vielen Formen vor. Oft wird er auch „hot material“ genannt, weil sich Schnee im Vergleich zu anderen Stoffen sehr nahe (auch bei minus 20 Grad) an seinem Schmelzpunkt befindet. Schnee reagiert somit sehr sensibel auf äußere Einflüsse wie Wind, Sonne, Bewölkung, etc. und ist deswegen einer permanenten Veränderung unterworfen. Damit die Skier optimal gleiten, muss die Wachsmischung perfekt auf die jeweiligen Schneeverhältnisse abgestimmt sein. Die wichtigsten Schneearten und ihre Merkmale:

Neuschnee

Bei tiefen Temperaturen erzeugen die Spitzen und Kanten von Neuschnee an der Belagsoberfläche eine sehr große Reibung. Bei Temperaturen gegen 0 Grad verlieren die Kristalle schnell ihre Formen; diese halbabgebauten Schneekristalle führen zu einer grossen Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee und erhöhen dadurch ebenfalls die bremsende Reibung.

Altschnee

Ungefähr 48 Stunden nach dem Schneefall spricht man von Altschnee – man unterscheidet dabei zwischen großen und kleinen Kristallen. Die kleinen Kristalle weisen eine größere Dichte auf und somit eine größere Kontaktfläche mit höherer Reibung. Im Allgemeinen sind Altschnee- runder als Neuschneekristalle und dadurch auch weniger abriebstark.

Kunstschnee (Technischer Schnee)

Im Gegensatz zu Naturschnee gefrieren die Kristalle von Kunstschnee von außen nach innen. Oft ist bei frischen Schneekristallen noch nicht alles Wasser gefroren; gefriert es jedoch fertig, brechen Kristalle auseinander, wobei sich scharfe Kanten bilden. Wird der Kunstschnee nun zu früh präpariert, fließt das nicht gefrorene Wasser an die Oberfläche und bildet eine Eisschicht. Da die Kristalle ca. 10 Mal kleiner als Naturschneekristalle sind, wird auf den Pisten in kurzer Zeit eine hohe Dichte erreicht. Hohe Dichte bedeutet aber auch große Kontaktfläche – und in Kombination mit scharfen Kristallformen eine hohe Reibung.

Nassschnee (Schneefeuchtigkeit)

Werden Schneekristalle auf 0 Grad erwärmt, beginnen sie zu schmelzen. Das dadurch – aber auch durch Niederschlag – entstehende Wasser bildet eine größere Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee und erhöht somit die Reibung (Sogeffekt).

Quelle: Toko TechManual