Johaug gewinnt über zehn Kilometer: Miriam Gössner verpasst Medaille hauchdünn

Podium © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Therese Johaug ist die neue Weltmeisterin über zehn Kilometer in der freien Technik vor ihrer Teamkollegin Marit Bjoergen und Yulia Tchekaleva. Miriam Gössner verpasste die Sensation nur um Haaresbreite.

Johaug stärker in zweiter Rennhälfte

Therese Johaug hat sich nach einem harten Zweikampf die Goldmedaille über zehn Kilometer in der freien Technik gesichert. Die Norwegerin lag zur Rennmitte noch Kopf-an-Kopf mit ihrer Teamkollegin Marit Bjoergen, in der zweiten Rennhälfte setzte sich Johaug aber deutlich ab. Im Ziel trennten 10,2 Sekunden die beiden Norwegerinnen. Hinter der Titelverteidigerin sicherte sich die Russin Yulia Tchekaleva überraschend die Bronzemedaille, nachdem sie ein gleichmäßig starkes Rennen über die gesamte Distanz abgeliefert hatte und immer auf Bronzekurs lag. Nur eine halbe Sekunde hinter ihr reihte sich Biathlon-Leihgabe Miriam Gössner auf dem vierten Rang vor der starken Amerikanerin Liz Stephen ein. Heidi Weng, Olympiasiegerin Charlotte Kalla und Riitta-Liisa Roponen belegten nur wenige Sekunden hinter der Amerikanerin die Plätze sechs bis acht. Neunte wurde Kristin Stoermer Steira, die sich in der zweiten Rennhälfte an die eine Minute vor ihr startete Johaug anhängen konnte, vor der Französin Coraline Hugue.
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Starke deutsche Mannschaftsleistung

Die deutsche Mannschaft kann mit der Teamleistung am heutigen Tage sehr zufrieden sein. Nicht nur Miriam Gössner – auch Katrin Zeller, Denise Herrmann und Nicole Fessel zeigten ein gutes Rennen. Alle gingen etwa in demselben schnellen Tempo an, büßten dann aber mehr oder weniger Zeit auf die Spitze ein. Nur Miriam Gössner konnte ihr Tempo in etwa bis zum Ende durchziehen, verlor auf den zweiten fünf Kilometern nichts mehr auf Bjoergen und nur zehn Sekunden auf Johaug. Ärgerlich, dass nur eine halbe Sekunde zur sensationellen Medaille fehlten. Dennoch kann Miri Gössner mit ihrem Wettkampf mehr als zufrieden sein und zuversichtlich mit ihren Teamkollegen ins Staffelrennen gehen. „Eine halbe Sekunde, das ist ärgerlich. Wenn man das auf der Runde weiß, kann man vielleicht noch ein bisschen was machen. So hatte sie [Yulia Tchekaleva] das Glück hintenraus und vielleicht habe wir das in der Staffel. Ich glaube, es war okay, es ist wirklich ärgerlich mit dieser halben Sekunde, aber so ist es eben im Leben“, meinte Gössner nach dem Rennen. Katrin Zeller zeigte als Elfte mit nur 1:03 Minuten Rückstand auf Johaug ebenfalls ein sehr gutes Rennen, denkt aber auch schon an den Donnerstag: „Es war harte Arbeit, die Strecke verlangt alles ab. Es war auf jeden Fall ein Aufwärtstrend und das Gefühl war besser und wenn es so weitergeht, können wir hoffen auf die Staffel. Wir haben ganz schön mitgezittert mit der Miri, dass es zu einer Medaille reicht. Das hat leider nicht ganz geklappt, aber es lässt hoffen für die Staffel.“ Denise Herrmann und Nicole Fessel beendeten den Wettkampf mit etwas mehr als 90 Sekunden Rückstand auf den Positionen 24 und 25. „Dieser vierte Platz ist eine unglaubliche Motivation auch für Weiteres. Es waren ansprechende Leistungen von unseren Langläuferinnen da. Aber es fehlt ihnen teilweise die Lockerheit wie bei der Miriam. Sie kommt hierher, ist locker und unbekümmert und gut drauf und versucht, diese Lockerheit in den Wettkampf mitzunehmen, diese Synthese zwischen unglaublich harter Ausbelastung als auch dieses Quentchen Lockerheit, was man auch braucht. Möglicherweise kommt das vielleicht auch jetzt zurück. Denn ich denke, unsere Mädchen können mehr. Sie haben sich aber selbst ein bisschen festgemacht und sich sehr, sehr viel vorgenommen und das ist das Problem“, erklärte Bundestrainer Frank Ullrich.