Petter Northug erkämpft sich WM-Gold über 15 Kilometer Freistil

Petter Northug © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Petter Northug hat sich nach hartem Kampf die Goldmedaille über 15 Kilometer Freistil gesichert. Der Norweger ließ Johan Olsson und Tord Asle Gjerdalen hinter sich.

Northug geht bis ans Limit

Diese Goldmedaille hat sich Petter Northug hart erkämpft: Der Norweger gab Anfang an Vollgas und lag schnell mit großem Vorsprung vor der gesamten Konkurrenz. Auf der letzten der drei Runden musste Northug dann aber bis an sein Limit gehen, im Ziel brach er völlig erschöpft zusammen. Silber ging mit elf Sekunden Rückstand an den Davos-Sieger Johan Olsson, der sich speziell auf dieses Rennen konzentriert und auf den Skiathlon verzichtet hatte. Tord Asle Gjerdalen konnte sich dank einer taktischen Meisterleistung die Bronzemedaille hinter dem Schweden sichern: Der Norweger war am Morgen kurzfristig für den seit gestern erkrankten Martin Johnsrud Sundby in die Startliste gerückt und hatte wegen der späten Meldung die Startnummer seines Kollegen in der roten Gruppe übernehmen können. Auf der Strecke traf er nach einer Runde auf den später gestarteten Dario Cologna, in dessen Windschatten er sich im weiteren Rennverlauf ausruhen konnte. Rang vier ging mit dem großen Abstand von 53 Sekunden an den Kanadier Ivan Babikov, der einen Großteil des Wettkampfes hinter Alexander Legkov absolvierte, der in der zweiten Rennhälfte völlig einbrach. Sjur Roethe kam als dritter Norweger unter die besten Fünf vor Calle Halfvarsson und dem überraschend starken Aivar Rehemaa, der früh die Bestzeiten setzte. Dario Cologna lag nach zwei Dritteln des Rennens noch quasi zeitgleich mit Gjerdalen auf Medaillenkurs, verlor dann aber auf der Schlussrunde mehr als eine Minute. Ein großes Fiasko erlebte das gesamte russische Team, von denen Legkov als 25. mit fast zweieinhalb Minuten Rückstand noch das beste Ergebnis einlief. Teamkollege Maxim Vylegzhanin fand sich als schwächster Russe auf Rang 57 in bester Gesellschaft von Briten, Rumänen und Armeniern wieder, was die Russen vor Probleme bei ihrer Staffelaufstellung stellt.
=>Die Endphase des Rennens im VIDEO

Teichmann bester Deutscher

Axel Teichmann hat seine Form offenbar wirklich im rechten Moment gefunden: Zwar verlor der Thüringer 85 Sekunden auf die Spitze in einem Rennen mit großen Abständen und vielen Einbrüchen, konnte aber immerhin als Neunter ein Top10-Ergebnis für den Deutschen Skiverband realisieren. Der Lobensteiner lag während der ersten beiden Runden gleichauf mit seinem Kollegen Tim Tscharnke um Platz 15, konnte den Rückstand nach vorn auf der Schlussrunde aber einigermaßen konstant halten, so dass er sich noch auf Rang neun nach vorn schieben konnte. „Bei mir war der Abfall von der ersten auf die zweite Runde relativ groß. Im Moment kann ich es mir nicht erklären. Der Hannes ist anderthalb Runden hinter mir hergelaufen, hat mich auch ab und zu mal angeschoben“, erklärte Teichmann. Tscharnke verlor weitere 20 Sekunden und beendete den Wettkampf auf Position 14. Er hatte im Vorfeld über Schmerzen im Rippenbereich geklagt: „Im Wettkampf hatte ich keine Probelme mit meinen Rippen. Es hat mich nicht großartig beieinträchtigt. Es ist höchstwahr- scheinlich ein Riss im Brustfell, da müsste man ein MRT machen. Das ist sehr schmerzhaft, aber wir dürfen viele Sachen nicht einnehmen, aber es gibt schon ein paar Sachen, die über die Schmerzen hinweghelfen können.“ Hannes Dotzler ging das Rennen mit Platz 38 nach den ersten fünf Kilometern sehr vorsichtig an, konnte sich aber steigern und als guter 24. ins Ziel kommen. Einen schwarzen Tag erwischte dagegen Tobias Angerer, der als schwächster Deutscher nur Platz 42 mit über drei Minuten Rückstand belegte.