Wieder hat Heidi Weng es geschafft, ihrer Teamkollegin Therese Johaug Paroli zu bieten und schließlich im Zielsprint zu gewinnen. Rang drei ging an Astrid Uhrenholdt Jacobsen.
Duo früh allein
Nach ihren Stürzen gestern im Sprint hatten sich Heidi Weng und Therese Johaug einiges vorgenommen. Therese hatte angekündigt, von Beginn an Tempo zu machen – also alles wie immer. Doch wie schon in Québec ließ sich Heidi Weng wieder nicht abschütteln, beide blieben bis zum Schluss zusammen. Insgesamt war es eine gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Norwegerinnen, dennoch konnten sie keine 15 Sekunden Vorsprung auf die Verfolgergruppe herauslaufen. So kam es nach der schon aus dem Sprint bekannten Abfahrt ins Stadion wieder auf den Zielsprint an, den erneut Heidi Weng für sich entschied und damit trotz der sechs Bonussekunden mehr unterwegs für Therese die Ski Tour Führung behielt. „Es war sehr hart. Ich kann mich nicht erinnern, wer von uns die Bonussprints unterwegs gewonnen hat, ich war so sehr konzentriert. Im Skaten war es sehr schwer. Aber insgesamt habe ich mich gut gefühlt“, sagte Heidi und erklärte weiter: „Ich habe gestern fast geweint nach dem Sturz. Es war eigentlich eine gute Strecke für mich und ich wusste, dass wird ein guter Tag heute für mich.“ „Heidi war sehr stark und ich hatte nicht meinen besten Tag. Die Strecke war sehr schwierig. Heidi und ich haben zusammengearbeitet, aber wir hatten nicht mehr als zehn Sekunden Vorsprung. In der Gesamtwertung bin ich nur drei Sekunden zurück. Das Rennen Freitag wird ganz wichtig. Der Sieg bei der Ski Tour Canada ist noch offen“, sagte Therese, die plötzlich nicht mehr alle ihre Teamkolleginnen als Topfavoritinnen auf den Gesamtsieg sieht. Auch in der Verfolgergruppe wurde Teamwork großgeschrieben, in der zweiten Rennhälfte waren noch sieben Damen zusammen. Aus dieser Gruppe setzte sich in der letzten Abfahrt Astrid Uhrenholdt Jacobsen ab, sicherte sich einen weiteren Podestplatz und sorgte wieder für ein norwegisches Podium. „Im Klassischen musste ich um Anschluss kämpfen. Ich war müde und dachte schon, es würde kein guter Tag werden. Aber im freien Stil wurde es viel besser, besonders in der letzten Runde. Ich habe ein paar Kräfte gespart und das hat gut geklappt“, freute sich Astrid. Krista Pärmäkoski wurde Vierte vor ihrer Teamkollegin Anne Kyllönen sowie Ingvild Flugstad Østberg, die auf der letzten Runde das Tempo gemacht hatte. Mit Kerttu Niskanen und Laura Mononen kamen zwei weitere Finninnen als Siebte und Achte ins Ziel gefolgt von Nathalie von Siebenthal, die ein ganz starkes Rennen machte.
Schweizerin auf Podestkurs
Es wäre noch viel mehr möglich gewesen für Nathalie von Siebenthal, die sich offenbar sehr wohl in Canmore fühlt und heute auch dank eines sehr schnellen Ski eine bärenstarke Leistung bot. Beim letzten Stadiondurchlauf machte sie noch an der Spitze der Verfolgergruppe das Tempo, bekam dann aber mehr und mehr Probleme auf der Schlussrunde. Im Ziel musste sie sich als Letzte der Gruppe mit dem dennoch sehr guten neunten Platz begnügen. „Es war wieder ein super Rennen, konnte teilweise vorne mitlaufen! Es reicht zwar noch nicht ganz um dieses Tempo „durchzuziehen“, aber ich bin sehr zufrieden. Das sind für mich die besten Strecken, sowohl für die klassische wie für die freie Technik. Es ist sehr anspruchsvoll, auch in den Abfahrten, das liegt mir!“, sagte Nathalie nach ihrem Wettkampf. Ebenfalls ein gutes Rennen machte Teresa Stadlober, auch wenn sie auf der zweiten Klassikrunde den Anschluss an die Verfolgergruppe verlor. Auf dem Skatingpart fand sie sich mit Kari Øyre Slind, Jessie Diggins und Justyna Kowalczyk zu einer Gruppe zusammen, die auch zusammen das Ziel erreichte.
Nicole Fessel beste Deutsche
Für das deutsche Team lief es einmal mehr bei der Ski Tour Canada nicht so gut wie erhofft. In der Abfahrt zum ersten Stadiondurchlauf mussten die DSV-Athletinnen einen Lücke in Kauf nehmen, die sie nicht wieder schließen konnten. Sie mussten jeder ihre eigene Gruppe finden. Beim Skiwechsel lag Nicole Fessel als beste Deutsche auf Rang 18, 20 Sekunden später erreichten auch Denise Herrmann und Sandra Ringwald den Wechselbereich sowie Steffi Böhler mit wenigen Metern Rückstand. Nach dem Wechsel in den freien Stil konnten die Deutschen ihre Positionen in etwa halten, nur Denise Herrmann konnte mit der Gruppe nicht mehr mitgehen. Im Ziel unterlag Nicole Fessel im Sprint um Platz 16 Sadie Bjornsen. Sandra Ringwald sprintete mit einigen anderen Athletinnen auf Platz 20. „Ich war schon ziemlich angeknockt von gestern. Ich habe versucht, mit der Gruppe mitzulaufen. Das ging ja nicht so gut auf. Das mit der Höhe, das liegt mir nicht so, weil wir auch in der Vorbereitung nicht so viel in der Höhe trainiert haben“, meinte Sandra. Steffi Böhler, ebenfalls in dieser Gruppe, wurde 24. und Denise Herrmann erreichte kurz darauf als 26. das Ziel. Sprinterin Hanna Kolb beendete den Wettkampf als 43.
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