Reaktionen aus Sochi: „Ich denke nicht an die Anzahl meiner Medaillen…“

Podium Damen © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Marit Bjørgen hat das erste Rennen der Olympischen Spiele für sich entschieden. Nach einer quasi schlaflosen Nacht konnte sie Charlotte Kalla und Heidi Weng hinter sich lassen.

Marit BJOERGEN (NOR) – Gold

Ich denke nicht darüber nach, wie viele Medaillen ich schon gewonnen habe – ich bin ja noch aktiv. Darüber denke ich nach meinem Karriereende nach. Charlotte hat am letzten Anstieg attackiert und hat einige Meter auf mich herausgelaufen – ich lag schon 10-15 Meter zurück. Ich habe gehofft, dass meine Beine vielleicht besser sind als ihre und die zum Ziel ein hohes Tempo angeschlagen. Ich habe attackiert und hatte dabei ein gutes Gefühl. Meine Ski und auch meine Beine haben sich gut angefühlt. Ich sah mich um und niemald war da. Ich werde in allen sechs Rennen antreten, wenn alles normal läuft. Ich fühle mich gut, so kann ich gute Rennen abliefern.
Es ist ein harter Moment für uns alle. Wir wollten Astrid zeigen, dass wir für sie an den Start gegangen sind und das haben wir getan.

Charlotte KALLA (SWE) – Silber

Ich habe mein Bestes gegeben, aber nach dem Anstieg war ich sehr müde. Ich habe versucht, einfach so schnell wie möglich zu laufen.

Heidi WENG (NOR) – Bronze

Ich war im Klassischen besonders gut drauf. Im Skaten war ich in dieser Saison nicht so gut und ich habe versucht, mich auf den letzten Anstieg zu konzentrieren. Es ist toll, das Marit gewonnen hat, es war ein unglaublicher Tag für Norwegen heute.

Therese JOHAUG (NOR) – 4. Platz

Ich habe Astrid geschworen, dass wir für sie laufen und nicht aufgeben werden. Das hat mir Kraft gegeben.

Nicole FESSEL (GER) – 14. Platz

Es war ein schweinehartes Rennen. Ich habe mit der Hitze zu kämpfen gehabt und beim Anstieg dann auch noch Wadenkrämpfe bekommen. Ich glühe jetzt noch. Ich habe mich sehr gut gefühlt und ich habe sehr gute Ski gehabt. Es war nicht einfach zu wachsen. Es sind die Temperaturunterschiede im Schnee – im Schatten hast du den stumpfen, kalten Schnee und dann hier den Schnee, wo den ganzen Tag die Sonne reinbrennt. Das ist dann ein bisschen schwierig und ein bisschen stumpf. Es ist wahnsinnnig schön zum Laufen vom Wetter, aber man muss sich erst daran gewöhnen.

Claudia NYSTAD (GER) – 43. Platz

Ich hab bis heute nie gewusst, wie viele schwarze Faktoren sich an einem einzigen Tag treffen können. Danke Murphy, du wirst auf jeden Fall nicht mein Freund!
Mein Servicemann, ein ganz fähiger und lieber Finne, hat sich tausenmal bei mir entschuldigt, weil er dachte, dass er meinen Klassisch-Ski zu langsam gewachst hat. Aber das war es nicht. Er hat sein Bestes getan, die ungleichen Schneebedingungen (Nass- und Pulverschnee innerhalb jeden Kilometers aller beliebigen Streckenabschnitte) den Rest. Keine Entschuldigung bekomme ich von meinem Körper, wie auch?
Die unerreichte Arroganz, mit der die Muskeln im Rennen anfangen zu krampfen, lässt sich kaum beschreiben.
My husband always said: „It is never so bad, that it can’t get worse!“. Aber ich sehe das nicht so, nach heute kann es nur aufwärts gehen.
Wann mein nächstes olympisches Rennen sein wird, weiß ich leider noch nicht. Bis dahin versuche ich meine arroganten Muskeln zu belehren.