Stimmen nach dem Skiathlon: „Seit Vancouver bluffe ich ständig!“

Marcus Hellner © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Dario Cologna, Marcus Hellner und Martin Johnsrud Sundby haben sich die ersten Medaillen bei den Herren gesichert. Lest hier, was die Sieger sowie Tobias Angerer und Hannes Dotzler nach dem Rennen sagten …

Dario COLOGNA (SUI) – Gold

Das ist toll – ein Traum wurde wahr. Das zweite Gold nach vancouver. Das ist etwas ganz Besonderes. Ich habe ein gutes Rennen gemacht. Mein Plan war es, die letzte Runde abzusichern. Ich habe hier schon 2013 im Weltcup gewonnen und wollte einfach dasselbe noch einmal schaffen. Es ist etwas Besonderes für mich, nach meiner Verletzung im November zu gewinnen. Vor einigen Monaten hätte ich nicht gedacht, hier auf dem Podium zu stehen. Ich kann es noch nicht glauben, dass ich das erste Rennen gewonnen habe.

Marcus HELLNER (SWE) – Silber

Ich mag Großereignisse mit dem besonderen Erwartungsdruck. Ich habe hart für diese Rennen trainiert. Trotzdem bin ich überrascht. In den letzten Jahren gab es einige Höhen und Tiefen. Ich bin überraschter als ich dachte. Es ist unglaublich, wie schnell Dario nach seiner Verletzung zurückgekommen ist. Psychisch hat mir meine Poker-Erfahrung natürlich bei der Vorbereitung geholfen. Beim Pokern musst du deiner Linie treu bleiben und darfst nicht deine Taktik aufdecken. Seit den letzten Olympischen Spielen bluffe ich ständig. Dario war etwas stärker, ich konnte ihm nicht folgen. Ich habe mich am Ende ein wenig steif in den Beinen gefühlt. Ich habe noch einige Energien gefunden, aber er war zu stark.

Martin Johnsrud SUNDBY (NOR) – Bronze

Eine Medaille ist gut, aber ich wollte Gold gewinnen und so ist Bronze eine Enttäuschung.

Tobias ANGERER (GER) – 15. Platz

Olympia ist natürlich ein Rennen, da zählen im Endeffekt nur die Medaillen. Daher haben wir das, was wir uns vorgenommen haben, nicht ganz erreicht. Wir wollten unter die ersten Zehn laufen und vielleicht an den Medaillen schnuppern. Wir waren bis zum Schluss dabei, aber wo die Post richtig abgegangen ist, habe wir nicht mehr gegenhalten können. Das war heute das Problem. Für mich persönlich ist es nach dieser Saison okay, ich weiß, dass ich gut drauf bin und es kommen noch ein paar Rennen. Ich hoffe, dass noch einiges geht.
Ich wollte am Anfang des Rennen nicht gleich das Maximum an Tempo laufen, weil ich mich da ein bisschen schwer tue, wenn ich zu früh übersäuere. Ich wollte ein gutes Gefühl haben ins Rennen rein und dann habe ich einfach gemerkt nach einer Runde, dass es passt und mich nach vorn orientiert. Ich habe gewusst, dass im Klassischen mehr oder weniger alles zusammenbleibt und so war es dann ja auch. Das war alles so geplant.

Hannes DOTZLER (GER) – 13. Platz

Mit dem schweren Skatingteil hintendrauf hatte ich Respekt und wusste, dass das nicht unbedingt meine Stärke ist. Ich hatte jede Runde zu kämpfen am langen Berg, um den Anschluss zu halten. 13. Platz ist, glaube ich, das Beste, was ich je hatte im Duathlon. Daher bin ich zufrieden damit.
Wenn auf der letzten Runde so die Post abgeht, ist natürlich nicht so viel Wohlbefinden dabei. Ich hatte die beiden Runden zu kämpfen dranzubleiben und dann wusste ich, dass es noch mal richtig abgeht. Da heißt es Zähne zusammenbeißen und sehen, dass man irgendwie rüberkommt. Es ist immer schwierig, wenn man den Kontakt zur Spitze noch hat und weiß, dass die jetzt richtig Druck machen. Irgendwie soll ich dabeibleiben, aber es geht dann doch nicht. Aber so ist es halt.