Biathlon DM: Sophia Schneider und Philipp Horn gewinnen auch Sprinttitel

Sophia Schneider (GER) © Deubert/NordicFocus

Sophia Schneider und Philipp Horn waren auch im Sprint nicht zu schlagen und gewannen Gold bei den Deutschen Biathlonmeisterschaften in Oberhof. Auf Skirollern holten beide am Tag zuvor den Titel im verkürzten Einzel. Lena Haecki-Gross und Niklas Hartweg siegten in der Gästewertung.

Deutsche Elite startet im Kampf um den Sprinttitel

Zur Freude der in die LOTTO Thüringen Arena gekommenen Fans gingen im Sprint bei der Deutschen Biathlonmeisterschaft 2022 auch alle angekündigten Damen der Lehrgangsgruppe 1a an den Start. Unter den 57 Teilnehmerinnen waren 15 Gaststarterinnen aus der Schweiz, aus Italien und aus den USA. Bei besten äußeren Bedingungen fuhr der Wind zwar ab und an in den Schießstand, was aber insbesondere den erfahrenen Athletinnen keine größeren Probleme bereitete. Denise Herrmann und später auch Vanessa Voigt haben sich noch kurz vor ihrem Start über die aktuellen Windverhältnisse bei ihrem Trainer Sverre Olsbu Roeiseland am Schießstand erkundigt.

 

Sophia Schneider machts noch einmal

Denise Herrmann (GER), Sophia Schneider (GER), Juliane Fruehwirt (GER), (l-r) © Deubert/NordicFocus

Die Deutsche Meisterin im Einzel, Sophia Schneider vom SV Oberteisendorf, ging mit der frühen Startnummer 3 ins Rennen, blieb liegend fehlerfrei und leistete sich nur im Stehendanschlag einen Fehler. Mit ebenfalls nur einem Fehlschuss kam Marion Wiesensarter hinter Schneider auf dem zweiten Rang ins Ziel und dies blieb auch lange so. Mit jeweils einem Fehler im liegenden und im stehenden Anschlag schob sich allerdings Juliane Frühwirt dazwischen und erst einmal sah das Podium ähnlich aus, wie im Einzel tags zuvor. Denise Herrmann und Vanessa Voigt starteten spät, aber kurz hintereinander und mit drei Strafrunden im Liegendanschlag begann das Rennen für Herrmann nicht erwartungsgemäß. Voigt brachte liegend die Null und während beide knapp hintereinander zum Stehendanschlag kamen, räumte Herrmann die fünf Scheiben schnell ab, Voigt blieb auch fehlerfrei, investierte aber mehr Zeit am Schießstand als Herrmann. Nach einer schnellen Schlussrunde kam Denise Herrmann zwar nicht mehr an Sophia Schneider heran, platzierte sich aber nur 4 Sek. hinter ihr auf dem zweiten Rang. Vanessa Voigt schaffte es nicht aufs Podium und reihte sich auf dem fünften Rang ein. Sophia Schneider holte sich damit den zweiten Titel im zweiten Rennen vor Denise Herrmann und Juliane Frühwirt. Die Plätze dahinter belegten Marion Wiesensarter und Vanessa Voigt. Sophia Schneider meinte nach dem Rennen, dass es im Einzel noch nicht so optimal im Schießen bei ihr lief und dass heute, nachdem die ganze A-Mannschaft am Start war, der Sieg für sie mehr wert sei. „Auch noch vor der Denise, ich kann es noch gar nicht wirklich glauben.“ Zu ihrer hervorragenden Laufleistung sagte sie: „Ich weiß, dass ich Laufen kann, aber ich hab es die letzten Jahre einfach nicht so rüber gebracht. Jetzt merke ich, dass da einfach was geht, und dass ich Spaß da dran hab und das ist die Hauptsache.“ Einen hervorragenden sechsten Rang erreichte die 22jährige Lisa Spark vom SC Traunstein, die von Andreas Birnbacher nach dem Rennen besonders gelobt wurde. Spark wurde zuletzt Junioren-Weltmeisterin im Einzel in Soldier Hollow (USA) und holte dort auch Bronze im Sprint sowie Staffel-Silber. Sie gehört dem Perspektivkader und der LG Ib unter der Leitung von Peter Sendel an. Vergangene Saison sollte sie im IBU-Cup Erfahrungen sammeln. Ein achter Platz im Sprint von Brezno-Osrblie war dort ihre bisher beste Platzierung. Die Titelverteidigerin Janina Hettich-Walz platzierte sich nach einer Null im Liegen und zwei Strafrunden im Stehendanschlag als Siebte.  

Philipp Horn holt sich zweiten Titel

Philipp Horn (GER), Simon Kaiser (GER), Matthias Dorfer (GER) © Deubert/NordicFocus

Auf Skirollern kommt zur Zeit so schnell keiner am Frankenhainer Philipp Horn vorbei. Nach dem Titel im kurzen Einzel startete er zwar mit einer Strafrunde aus dem liegenden Anschlag ins Rennen, aber viele seiner direkten Konkurrenten mussten ebenso kreiseln. Obwohl auch im Stehendanschlag eine Scheibe schwarz blieb reichte es am Ende um sich im Ziel vor dem bis dahin in Führung liegenden Matthias Dorfer (SV Marzoll) zu platzieren. Der Oberhofer Simon Kaiser machte es dann noch einmal spannend. Nach einem Fehlschuss im liegenden Anschlag brachte der Oberhofer stehend die Null und kam nur 7,6 Sek. hinter Horn auf dem zweiten Rang ins Ziel. Keiner der später Gestarteten konnte in den Rennausgang eingreifen und so ging auch der Sprinttitel an Philipp Horn, gefolgt von Simon Kaiser und Matthias Dorfer. Danilo Riethmüller verpasste als Vierter das Podest nur um 0,9 Sek. und Marco Gross auf Rang fünf fehlten 3,5 Sek. zu Bronze. Er wurde bei den Titelkämpfen vergangene Saison Deutscher Meister im Sprint. Lucas Lechner (SC Ruhpolding) brachte alle zehn Schüsse sauber ins Ziel und platzierte sich auf Rang sechs. Zwei Titel in zwei Tagen, das klang für Philipp Horn richtig gut, wie er nach dem Rennen sagte. „Das klingt tatsächlich schon ganz gut, ich fühl mich auch körperlich im Vergleich zu letzter Woche deutlich besser. Am Schießstand bin ich nicht ganz zufrieden mit 1:1, das war mindestens einer zu viel. Aber die körperliche Stärke hat den Ausschlag gegeben und ich bin natürlich überglücklich mit dem Titel heute.“ Auch nach den Rennen bei der Sommer-WM in Ruhpolding und den beiden Wettkämpfen in Oberhof fühlt sich Philipp Horn noch fit. „Ich bin eigentlich noch nicht ermüdet und ich würde sagen, die Vorbereitung auf den Winter läuft ganz gut.“ Darüber hinaus verriet der zweifache Deutsche Meister, dass kommende Woche ein reduziertes Training auf dem Plan steht, bevor es in die letzte Vorbereitungsphase für den Winter geht.

Schweizer Siege bei den Gaststartern

Lena Haecki (SUI) © Deubert/NordicFocus

Lena Haecki-Gross aus der Schweiz gewann die Gästewertung der Damen. Mit zehn Treffern lag sie im Ziel 26,7 Sek. vor der Italienerin Lisa Vittozzi, die liegend eine und stehend zwei Scheiben verfehlte. Die Umsteigerin vom Langlauf aus der Schweiz, Lydia Hiernickel, benötigte nach zwei Fehler im Liegen und einem weiteren im Stehen insgesamt eine Endzeit vom 23.26,3 Min. für die 7,5 km-Runde. Der Schweizer Niklas Hartweg war Bester in der Gästewertung der Herren. Nach einem Fehler im Liegendanschlag blieb er stehend fehlerfrei und setzte sich in 22.21,3 Min. deutlich an die Spitze. Sowohl Haecki-Gross als auch Hartweg gehen in der Verfolgung als Sprintschnellste als Erste ins Rennen. 

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Der weitere Wettkampfplan

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