Biathlon Europameisterschaft: Deutsche Single Mixed Staffel gewinnt Silber

Stefanie Scherer (GER), Justus Strelow (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Stefanie Scherer und Justus Strelow gewinnen Silber im Single Mixed Bewerb. Die Mixed Staffel landet abgeschlagen auf Rang zwölf und auch im Super Sprint haben die deutschen Starter mit dem Rennausgang nichts zu tun. Nächtlicher Regen und warme Tagestemperaturen lassen den wenigen Schnee immer weniger und matschiger werden und böige Winde beeinflussen die Schießergebnisse.

Deutsches Single Mixed Team holt erstes Edelmetall

Karoline Erdal und Endre Stroemsheim (NOR) gewinnen Gold, Stefanie Scherer und Justus Strelow holen sich Silber und Bronze geht an Anna Merkushyna und Ruslan Tkalenko. Stefanie Scherer (SC Wall) startete solide ins Rennen und übergab an sechster Position an Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg). Er benötigte wie seine Team Partnerin zu Beginn zwei Nachlader und machte zwei Plätze gut. Stefanie Scherer übernahm erneut, aber bereits an vierter Position mit 25,2 Sek. Rückstand auf das führende Team aus der Ukraine. Nach zwei sauberen Nullserien von Scherer lag Deutschland beim Wechsel auf dem dritten Rang, in einem Führungsquartett mit der Ukraine, Norwegen und Österreich. Das Team aus Lettland mit Baiba Bendika und dem Weltcupstarter Andrejs Rastorgujevs lag schon 42.5 Sek. dahinter auf dem fünften Rang. Bereits auf der Runde zum liegenden Anschlag hatte der Norweger Endre Stroemsheim die Führung so weit ausgebaut, dass er auch nach drei Nachladern zeitgleich mit Justus Strelow auf die nächste Runde ging. Ukraine knapp dahinter, dann Österreich und auch das lettische Team war auf 19 Sek. an das führende Quartett herangelaufen. Auch auf der Runde zum stehenden Anschlag setzte sich der Norweger erneut entscheidend von seinen Verfolgern ab und setzte fünf Treffer im Stehen. Strelow kam ebenfalls ohne Nachlader aus und nahm 18,3 Sek. hinter dem Norweger die Verfolgung auf, 10 Sek. hinter ihm der Ukrainer und Rastorgujevs blieb zwar an vierter Position, der Zeitrückstand auf die Führung summierte sich aber auf mehr als 50 Sek. Endre Stroemsheim brachte den Sieg mit 11,5 Sek. Vorsprung sicher ins Ziel und Justus Strelow konnte sich auf der Zielgeraden erfolgreich gegen den Angriff des Ukrainers Ruslan Tkalenko erwehren, der nur 0,3 Sek. hinter ihm zu Bronze lief. Das lettische Team lief auf Rang vier vor Österreich und Russland und die Schweiz beendete das Rennen auf Rang 16. 

 

Deutsche Mixed Staffel ohne Chancen

Nach der Mixed Staffel gab es etwas Verwirrung und das endgültige Ergebnis stand erst Stunden nach dem Rennen fest. Die deutsche Mixed Staffel mit Maren Hammerschmidt, Vanessa Voigt, Roman Rees und Lucas Fratzscher landete nach insgesamt zwei Strafrunden und zwölf Nachladern auf dem enttäuschenden dreizehnten und damit letzten Rang aller ins Ziel gekommenen Staffeln. Mit 5:04,3 Min. Rückstand auf den Sieger konnte sich das Team gerade noch vor einer Überrundung retten. Der Sieg ging an das Quartett aus der Ukraine (Valj Semerenko, Yuliia Dzhima, Artem Pryma, Dmytro Pydruchnyi). Mit 32,2 Sek. Vorsprung gewinnen die vier Weltcupathleten und WM-Teilnehmer vor dem Mixed Team aus Russland mit Kristina Reztsova, Vicotria Slivko, Eduard Latypov und Said Karimulla Khalili. Die Heimmannschaft aus Weissrussland mit Dzinara Alimbekava, Iryna Kryuko, Anton Smolski und Sergey Bocharnikov kamen als Vierte ins Ziel, hinter Norwegen und haben nach dem Rennen Protest eingelegt, dem erst auch stattgegeben wurde. Die auf dem dritten Rang ins Ziel gelaufenen Norweger wurden nachträglich disqualifziert. Dagegen hat wiederum das norwegische Team Protest eingelegt und nach neuerlicher Auswertung von Bildmaterial sowie Zeugenberichten hat die Berufungsjury den Protest akzeptiert und den Zieleinlauf gewertet. Norwegen mit Aasne Skrede, Ida Lien, Sivert Guttorm Bakken und Aleksander Fjeld Andersen gewannen Bronze und das Team aus Weissrussland wurde auf dem vierten Rang gewertet. Das österreichische Mixed Team belegte mit 3:44 Min. Rückstand Rang neun und das Team aus der Schweiz wurde überrundet.  

Super Sprint statt Einzelwettkampf

Der ursprünglich für die Biathlon Europameisterschaft im Wettkampfkalender geplante Einzelwettkampf musste wegen des Mangels an Schnee in einen Super Sprint getauscht werden. Von 117 Startern konnten sich 30 für den Endlauf qualifzieren. Der Sieg im Finale der Herren ging an Sergey Bocharnikov aus dem Gastgeberland mit 0,4 Sek. Vorsprung vor Adam Vaclavic aus Tschechien und Dmytro Pydruchnyi aus der Ukraine. Vom deutschen Team hatten sich Lucas Fratzscher, Justus Strelow und Roman Rees qualifiziert; sie belegten am Ende Rang 16., 17. und 24. Peter Brunner (AUT) lief auf Rang 28 und Sebastian Stalder (SUI) auf 30. Bei den Damen kämpften 98 Starterinnen um den Einzug ins Finale der 30 Besten. Aus deutscher Sicht hatte sich nur Maren Hammerschmidt qualifiziert, die am Ende Platz 17 belegte. Europameisterin wurde die Russin Evgeniya Pavlova vor Olena Pidrushna (UKR) und der Französin Chloe Chevalier. Die Österreicherin Dunja Zdouc wurde 14.

Ergebnis Super Sprint Finale Herren hier

Ergebnis Super Sprint Finale Damen hier

Ergebnis Single Mixed Staffel hier

Ergebnis Mixed Staffel hier

Medaillenspiegel EM Minsk

Das weitere Wettkampfprogramm

29.02.2020: 10.30 Uhr Sprint 10 km Herren
29.02.2020: 13.30 Uhr Sprint 7,5 km Damen

01.03.2020: 10.30 Uhr Verfolgung 12,5 km Herren
01.03.2020: 12.30 Uhr Verfolgung 10 km Damen

Die Wettkämpfe können im Livestream und über das Datacenter der IBU verfolgt werden.