Biathlon Weltcup: Startschuss fällt in zwei Wochen

IBU Cristal Globes © Manzoni/NordicFocus

Noch zwei Wochen, dann beginnt die neue Biathlon-Weltcup-Saison. Am 2. Dezember fällt der erste Startschuss auf der Pokljuka in Slowenien und es geht um erste Punkte für den Gesamtweltcup. Wer wird am Ende der Saison die große Kristallkugel in Händen halten?

Mäkäräinen oder Kuzmina?

Kaisa Mäkäräinen (FIN) © Tumashov/NordicFocus

Die Finnin Kaisa Mäkäräinen (35) war Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Saison. Nach 2010/2011 und 2013/2014 hat sie sich damit zum dritten mal die „große Kristallkugel“ geholt. Erst im Frühjahr hat sie sich entschlossen, ein Jahr weiterzumachen. Auch ihre stärkste Konkurrentin, Anastasiya Kuzmina (34) aus der Slowakei, die mit nur drei Pünktchen Rückstand Zweite in der Gesamtwertung wurde, will es noch einmal wissen. Sie bezeichnete im IBU-TV die letzte Saison als ihre Beste. 20 Jahre hat sie im Biathlonzirkus mitgemischt, wollte eigentlich am Höhepunkt ihrer Karriere aufhören und hat sich nun ebenfalls für eine weitere Saison entschieden. Wenn die Mutter zweier Kinder allerdings bis Januar keine zählbaren Ergebnisse erreicht, dann könnte sie bereits während der Saison ihren Rückzug erklären, obwohl eine Goldmedaille bei Weltmeisterschaften in ihrer Sammlung noch fehlt. Darya Domracheva, Dritte in der Gesamtwertung der abgelaufenen Saison, hat ihre Biathlonkarriere bereits beendet. Ob es nun wieder ein Zweikampf zwischen Mäkäräinen und Kuzmina wird oder ob am Ende der Saison sich eine ganz andere über den Gesamtsieg freut, wird spannend.

… oder wer könnte am Ende der Saison ganz oben stehen?

Anastasiya Kuzmina (SVK) © Tumashov/NordicFocus

Die Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier – sie hat den Gesamtweltcup in der Saison 2016/2017 gewonnen – wird den Saisonauftakt voraussichtlich verpassen. Aktuellen Meldungen zufolge absolviert sie derzeit ein leichtes Training. Wann sie überhaupt wieder ins Weltcupgeschehen einsteigen kann scheint ungewiss und ob sie dann so stark zurückkommen kann, um im Kampf um den Gesamtsieg mitmischen zu können, wird sich zeigen. Bleiben reelle Chancen für die Italienerin Dorothea Wierer, deren Teamkollegin Lisa Vitozzi oder auch die starke Französin Anaiis Bescond. Aus deutscher Sicht waren neben Laura Dahlmeier zuletzt Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz und auch Denise Herrmann in den Top-15. Neben ihnen greifen Franziska Preuß und Karolin Horchler ins Geschehen ein. Die Tschechin Gabriela Soukalova hat ihren offiziellen Rücktritt noch nicht erklärt; sie setzt eine weitere Saison aus und wartet, ob ihre Motivation eventuell doch noch zurückkehrt, was nach zwei Jahren eher unwahrscheinlich sein wird.

Martin Fourcade – sieben Mal Gesamtsieger in Folge

Martin Fourcade (FRA) © Tumashov/NordicFocus

Der Franzose Martin Fourcade hat letzte Saison bereits zum siebten Mal in Folge den Gesamtweltcup für sich entschieden. Johannes T. Boe und Anton Shipulin belegten die Plätze hinter ihm und vor allem der jüngere der beiden Boe-Brüder wird auch in der kommenden Saison versuchen, an Fourcade vorbeizukommen. Die Motivation von Fourcade, dem abwechselnd Arroganz oder Selbstherrlichkeit unterstellt wird, wenn er vorzeitig die Faust gen Himmel streckt oder Jubelposen zeigt, scheint unerschöpflich. Sollte Fourcade mit der gewohnten Dominanz in die Saison einsteigen, dürfte es für seine Verfolger schwer werden. Mehr als 400 Punkte trennten Anton Shipulin, Arnd Peiffer, Lukas Hofer, Jakov Fak oder Tarjei Boe vom französischen Ausnahmebiathleten. Die Deutschen Benedikt Doll, Erik Lesser und Simon Schempp haben in der vergangenen Saison einen Top-10-Platz und Arnd Peiffer den vierten Rang in der Gesamtwertung erreicht.

Saisonhöhepunkt 2019: WM in Östersund

Das schwedische Östersund – für gewöhnlich Austragungsort der Saisoneröffnung des Biathlon-Weltcups – bereitet sich auf den Saison-Höhepunkt, die Biathlon-Weltmeisterschaften 2019, vor. Von 7. bis 17. März geht es bei zwölf Wettkämpfen um Medaillen und vor allem um den begehrten Titel „Weltmeister“. Davor macht der Biathlonzirkus nach der Saisoneröffnung im slowenischen Pokljuka noch vor Weihnachten Station in Hochfilzen (AUT) und in Nove Mesto na Morave (CZE). Im Neuen Jahr trifft sich die Biathlon-Weltelite in Oberhof (GER), dann in Ruhpolding (GER) und schließlich in Antholz (ITA). Im Februar 2019 ist Canmore (CAN) weitere Station, bevor es nach Salt Lake City – Soldier-Hollow (USA) geht. Darauf folgt eine fast dreiwöchige Pause, in der sich die Athleten nach einer kleinen Erholung konzentriert auf die Weltmeisterschaften vorbereiten. In Oslo, am traditionsreichen Holmenkollen, findet der letzte Weltcup als Abschluss der Saison statt und dort werden auch die Gesamtsieger der Saison gekürt. Alle Termine und kurze Informationen zu den Veranstaltungsorten findet ihr hier in unserem Biathlon-Weltcup-Kalender.