Biathlon WM: Alexander Loginov ist Weltmeister im Sprint

Quentin Fillon Maillet (FRA), Alexander Loginov (RUS), Martin Fourcade (FRA), (l-r) © Modica/NordicFocus

Der Russe Alexander Loginov wird Biathlon Weltmeister im Sprint der Herren über 10 km. Quentin Fillon Maillet und Martin Fourcade (FRA) holen sich Silber und Bronze. Die Boe-Brüder landen neben dem Podest und das deutsche Team wartet weiter auf die erste Medaille.

Alexander Loginov besiegt die großen Favoriten

Alexander Loginov (RUS) © Manzoni/NordicFocus

Fünf Sprints gab es bisher in der laufenden Biathlonsaison. Zwei davon gewann Johannes Thingnes Boe (NOR), zwei Martin Fourcade (FRA) und einen der Deutsche Benedikt Doll. Weltmeister im Sprint wurde keiner von ihnen. Der Titel ging nach zwei fehlerfreien Schießen und einer Top-Laufleistung an Alexander Loginov aus Russland. Mit 6,5 Sek. Vorsprung verwies er den bis dahin führenden Franzosen Quentin Fillon Maillet auf den Silberrang und die Boe-Brüder neben das Podest. Später gestartet hatte Loginov den Vorteil, dass er von den Betreuern an der Strecke über die Zeiten der anderen und über seinen Vorsprung informiert wurde, den er schließlich auch ins Ziel brachte. Fillon Maillet verfehlte im liegenden Anschlag eine Scheibe, blieb stehend fehlerfrei und bot die absolut beste Laufleistung. Die Bronzemedaille gewann Martin Fourcade, der am Schießstand sehr konzentriert arbeitete und fehlerfrei blieb. Tarjei Boe wurde nach zehn Treffern 3 Sek. hinter Fourcade Vierter, sein Bruder J. T. Boe 1,4 Sek. nach ihm Fünfter und als Sechster platzierte sich der Franzose Emilien Jacquelin. Martin Fourcade zeigte sich im Interview nach dem Rennen im Hinblick auf seine schwierige letzte Saison sehr zufrieden mit seiner Bronzemedaille. „Ich bin so froh über diese Medaille, wenn man sieht, wie viele Athleten nicht auf dem Podium stehen, wie die Boe-Brüder“. Johannes Thingnes Boe hätte gerne seinen Titel verteidigt und sagte nach dem Rennen, dass er natürlich gewinnen wollte. „Ich habe zu viel Kraft in den Start investiert, die am Ende fehlte.“ Der Weltmeister Alexander Loginov gab nach dem Wettkampf keine Siegerinterviews, vermutlich um Fragen zu der ein paar Stunden zuvor von der Internationalen Biathlon Union veröffentlichten Entscheidung über zweijährige nachträgliche Sperren der nicht mehr aktiven russischen Athleten Evgeny Ustyugov und Svetlana Sleptsova zu entgehen. Loginov selbst war 2014-2016 wegen Epo-Missbrauchs gesperrt und gibt sich seit seiner Rückkehr diesbezüglich in jeglichen Interviews sehr wortkarg. 

 

Gute Leistung der DSV-Herren – für das Podium reichte es nicht

Philipp Horn (GER) © Manzoni/NordicFocus

Für Deutschland gingen Johannes Kühn, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Philipp Horn ins Rennen. Alle vier haben gute Leistungen gezeigt, aber für eine Podestplatzierung hat es bei keinem gereicht. Peiffer blieb am Schießstand fehlerfrei, fühlte sich läuferisch nicht in bester Verfassung und wurde mit 39,7 Sek. Rückstand Siebter. Hinter ihm auf Rang acht platzierte sich der WM-Debütant Philipp Horn, der liegend und auch stehend eine Strafrunde kassierte und mit hervorragender Laufleistung in der Liga eines Johannes Thingnes Boe nur 4,7 Sek. hinter Peiffer ins Ziel kam. Mit einem sprichwörtlich lachendem und einem weinenden Auge stand er nach dem Rennen beim Interview: „Es ist wie so oft, es ist immer ein Fehler zu viel. Es ging mir diese Saison schon oft so, aber am Ende ist es Biathlon und ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Rennen. Eine Top-10-Platzierung habe ich mir vorgenommen und es ist auch ein Superergebnis für mich. Läuferisch war ich sehr gut in Form, wir hatten denke ich, auch sehr gutes Material heute. Klar ist es ein lachendes und ein weinendes Auge, aber ich schau nach vorne und ich denke, die Ausgangsposition ist sehr gut und ich freu mich auf die nächsten Tage. Ich habe versucht, mir das Rennen gut einzuteilen, weil ich gewusst habe, in der Höhe ist es hinten raus manchmal sehr, sehr hart und da werden viele Sekunden gefressen. Da habe ich mir gedacht, das ist deine Chance und ich glaube die Strecke liegt mir auch ganz gut, weil es so viele allmähliche Steigungen sind, wo man schön im 1-1er drüber drücken kann und ich glaub das liegt mir ganz gut, von daher cooles Rennen.“ Benedikt Doll musste insgesamt drei Mal kreiseln und kam auf Rang 14 mit 1:11,6 Sek. Rückstand. Mit seinem Rennen war er unzufrieden. „Sehr ärgerlich, weil es auf der Strecke umso besser ging, ich hatte richtig gute Skier am Fuß und konnte es am Schießstand nicht umsetzen und das Gesamtpaket abliefern. Die Ausgangsposition ist nicht so schlecht, aber für heute ist es schon enttäuschend.“ Johannes Kühn hat sich mit drei Schießfehlern im stehenden Anschlag eines besseren Platzes beraubt. Am Ende hatte er 1:59,2 Sek. Rückstand und platzierte sich als 40. Peiffer und Horn haben sich für die Verfolgung eine beachtliche Ausgangsposition geschaffen, aber auch Doll und Kühn werden bei der Verfolgung nach vorne angreifen. 

Felix Leitner bester Österreicher

Felix Leitner (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung hat sich der junge Österreicher Felix Leitner verschafft. Er wurde Bester des Teams von Ricco Groß. Mit zehn Treffern lief er mit 52,1 Sek. Rückstand auf Rang neun. Julian Eberhard wurde 26., Dominik Landertinger 31. und Simon Eder 37. Nicht ganz zufrieden dürften die Schweizer Herren mit ihrem Abschneiden sein. Mario Dolder liegt als Bester auf Rang 38., Benjamin Weger auf 51, Serafin Wiestner auf 54 und Joscha Burkhalter hat als 71. die Verfolgung nicht erreicht. 

Die Pressekonferenz im Video

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