Erfolgreiche JWM für deutschen Biathlon-Nachwuchs mit Silber am Abschlusstag

Hanna Kebinger (GER) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Mit neun Medaillen und einem Jugend-Weltmeistertitel treten die deutschen Nachwuchs-Biathleten mit ihrem Trainergespann Marko Danz (Jungs) und Andreas Birnbacher (Mädels) die Heimreise von der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft aus Brezno-Osrblie in der Slowakei an. Hanna Kebinger holt am Abschlusstag Medaille Nummer Neun in der Verfolgung der Juniorinnen und die Schweizerin Amy Baserga ist Jugend-Weltmeisterin in der Verfolgung.

Start-Ziel Siege

Hanna Kebinger (GER), Ekaterina Bekh (UKR), Sophie Chauveau (FRA) l-r © Harald Deubert - foto-deubert.de

Unter strömendem Regen fanden am Abschlusstag die Verfolgungswettkämpfe der jeweils 60 Besten aus den Sprints statt. Den Titel holte sich bei den Junioren und bei den Juniorinnen in einem Start-Ziel-Sieg der Norweger Vebjoern Soerum und Ekaterina Bekh aus der Ukraine. Auch der Slowene Alex Cisar lieferte einen Start-Ziel-Sieg bei der Jugend männlich und die Schweizerin Amy Baserga lief vom Vize-Titel im Sprint nach ganz oben aufs Podest und ist Jugend-Weltmeisterin in der Verfolgung.

Keine Chance für die Verfolger

Tim Grotian (GER) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Fünf Mal mussten die Junioren die 2,5 km-Runde absolvieren und dazwischen zwei Mal liegend und zwei Mal stehend schießen. Junioren-Weltmeister in der Verfolgung wurde der Norweger Vebjoern Soerum mit 6,2 Sek. Vorsprung vor dem Franzosen Martin Bourgeois Republique auf dem Silberrang. Die Bronzemedaille holte sich, wie schon im Sprint, der Norweger Sivert Guttorm Bakken nur 0,3 Sek. vor dem Russen Said Karimulla Khalili. Mit 34.7 Sek. Rückstand auf den Sieger wurde der Deutsche Tim Grotian Fünfter, dahinter der Italiener Daniele Capellari und Danilo Riethmüller auf der Sieben. Während Tim Grotian, Danilo Riethmüller und auch Philipp Lipowitz fehlerlos ins Rennen starteten, musste Julian Hollandt gleich beim ersten liegenden Anschlag einmal in die Strafrunde. Der spätere Junioren-Weltmeister gab zu keiner Zeit des Wettkampfs die Führung ab und die Podestplätze hinter ihm waren hart umkämpft. Nach der dritten Schießeinlage hat sich das Feld hinter dem Norweger neu sortiert und sein Vorsprung beim finalen Schießen war auf weniger als 10 Sek. geschmolzen. Sein Teamkollege Sivert Guttorm Bakken und der Franzose Martin Bourgeois Republique standen neben ihm als Soerum schnell und treffsicher auch die letzten fünf Scheiben versenkte. Der Franzose war es schließlich der nervenstark auch abräumte und als 15. gestartet sich nach 20 Treffern auf die Schlussrunde zu Silber machte. Für den Russen Khalili, den Tschechen Jakub Stvrtecky, Danilo Riethmüller und auch Tim Grotian war Bronze noch greifbar. Khalili räumte alles ab und nahm mit Bakken, der aus der Strafrunde kam, auf der Schlussrunde den Kampf um Bronze auf, Tim Grotian und Danilo Riethmüller 20 Sek. dahinter auf Rang sechs und sieben. Im Zielsprint sicherte sich der Norweger Bakken Bronze 0,3 Sek. vor dem Russen Khalili, Tim Grotian machte noch viel Zeit auf der Schlussrunde gut und platzierte sich auf Rang fünf, Danilo Riethmüller auf sieben und Julian Hollandt, der Hopp oder Topp bei den letzten beiden Schießen alles riskierte, auf Rang 16. Philipp Lipowitz wurde 41. Der Schweizer Sebastian Stalder wurde 18. und Magnus Oberhauser belegte als bester Österreicher Rang 25.

Silber für Hanna Kebinger

Hanna Kebinger (GER) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Nach Bronze im Sprint und Silber mit der Staffel wurde die 21jährige Hanna Kebinger vom Skiclub Partenkirchen Vize-Junioren-Weltmeisterin in der Verfolgung nur 9,1 Sek. hinter der Ukrainerin Ekaterina Bekh und 7,3 Sek. vor der Französin Sophie Chauveau. Die Juniorinnen hatten die 2-km-Schleife zu laufen und wer bei den vier Schießeinlagen durch Strafrunden zeitlich ins Hintertreffen geriet, konnte letztlich auf der kurzen Runde nicht viel Zeit gutmachen. Die Ukrainerin Bekh fiel nach dem ersten Schießen zurück und Hanna Kebinger übernahm nach fünf Treffern die Führung. Aber schon nach dem zweiten liegenden Anschlag, bei dem keine der Führenden fehlerfrei blieb, bot sich die Chance für die Verfolgerinnen. Innerhalb 7 Sekunden kamen die führenden Fünf zum ersten Stehendschießen und die Französinnen Chauveau und Jeanmonnot sowie Hanna Kebinger gingen nach fünf Treffern sofort zurück in die Loipe. Chauveau machte auf der Runde richtig Dampf, vergrößerte den Abstand zu ihren Verfolgerinnen deutlich und kam als erste zum finalen Stehendanschlag, verfehlte zwei Scheiben und ihre Teamkameradin Jeanmonnot eine. Bekh hat alles getroffen, ebenso Kebinger, die nur 1,5 Sek. nach der Ukrainerin aus dem Schießstand lief und der Kampf um Gold war eröffnet, den schließlich die laufstärkere Ukrainerin Ekaterina Bekh für sich entschied. Bronze ging an die Französin Sophie Chauveau. Von den drei weiteren Deutschen hatte Juliane Frühwirt mit nur 27,7 Sek. Rückstand aus dem Sprint eine perfekte Ausgangsposition, aber drei Strafrunden gleich zu Beginn des Rennens und eine weitere am Ende ließen am Ende nur Rang 19 zu. Franziska Pfnür ist zwanzig Plätze nach vorne gelaufen und kam nach zwei Strafrunden als 13. ins Ziel; Sophia Schneider verbesserte sich von 34 auf 16. Fünf Schießfehler ließen keine bessere Platzierung zu. Beste Österreicherin wurde Tamara Steiner auf 28. und die Schweizerin Flavia Barmettler wurde 37.

Amy Baserga holt zweiten Weltmeistertitel in die Schweiz

Amy Baserga (SUI) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Amy Baserga hat vor der Tschechin Tereza Vobornikova und der Norwegerin Maren Bakken die Verfolgung gewonnen und damit nach Niklas Hartweg im Einzel der männlichen Jugend den zweiten Weltmeistertitel in die Schweiz geholt. Der Verfolgungswettkampf scheint Amy Baserga zu liegen. Mit einer guten Renneinteilung behielt sie in Führung liegend auch nach zwei Strafrunden beim dritten Schießen die Nerven und kam gemeinsam mit der Österreicherin Anna Gandler hinter der Norwegerin Anne De Besche zum entscheidenden letzten Schießen. Baserga, die Norwegerin Bakken und die Tschechin Vobornikova blieben fehlerfrei und während die Schweizerin auf der Schlussrunde sich schnell von ihren Verfolgerinnen absetzte, war die Tschechin im Kampf um Silber laufstärker und verwies die Norwegerin auf den Bronzerang. Anna Gandler wurde Neunte und Hanna-Michéle Hermann verbesserte sich von 24 auf 11 und war damit beste Deutsche. Lisa Maria Spark platzierte sich auf 15 und Mareike Braun auf 35. Bei den Jungs zuvor hat Alex Cisar (SLO) den Titel, der Franzose Remi Broutier Silber und der Norweger Vetle Paulsen Bronze gewonnen. Darius Lodl wurde 13., Hans Köllner 21. und Hendrik Rudolph 29. Der Schweizer Niklas Hartweg ging mit einem Rückstand von 1.39 Min. aus dem Sprint in die Verfolgung, hat sich kontinuierlich nach vorne gekämpft und lief nach drei Strafrunden als Sechster ins Ziel.

Die Ergebnisse aus der Verfolgung
Jugend weiblich hier
Jugend männlich hier
Juniorinnen hier
Junioren hier

Medaillenspiegel

RangNationGoldSilberBronzeGesamt
1Norwegen41510
2Frankreich2226
3Slowenien224
4Schweiz213
5Ukraine22
6Deutschland1539
7Russland112
8Grönland11
8VR China11
10Tschechien213
11Polen11
11Weißrussland11
13Finnland22
13Italien22
15Schweden11