Langlauf und Biathlon Kurznews: Neuigkeiten über Stina Nilsson, Kathrine Harsem, finanzielle Sorgen vieler Nationen und Sjusjøen-Absage

Stina Nilsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Stina Nilsson wird nun doch nicht beim Weltcup Auftakt der Biathleten in Kontiolahti am Start sein und auch Norwegerin Kathrine Harsem scheint mit dem Biathlonsport zu sympathisieren. Währenddessen haben viele Verbände große finanzielle Sorgen wegen der immensen Kosten für Corona Tests und der Saisonauftakt der norwegischen Biathleten in Sjusjøen findet nicht statt.

Weltcup Start ohne Stina Nilsson

Anders als zunächst angekündigt, wird Neu-Biathletin Stina Nilsson nicht schon zu Saisonbeginn im Biathlon Weltcup antreten. Eigentlich hatte eine Regeländerung in diesem Corona Sommer, in dem keine Qualifikationswettkämpfe wie sonst üblich stattfinden konnten, die Türen für einen direkten Weltcupstart geöffnet. Aber nun entschied das Trainer-Team, die 27-jährige Ex-Langläuferin noch nicht in den Weltcup mitzunehmen. Das sagte Trainer Johannes Lukas gegenüber Dagens Nyheter: „Es stehen ihr noch einige Testrennen bevor und der Schweden Cup. Diese Saison liegen die Prioritäten noch nicht auf dem Weltcup“, sagte er. Stina Nilsson soll zunächst die Abläufe rund um Biathlon-Wettkämpfe kennenlernen. „Wettkampf ist etwas komplett anderes als Training. Sie muss da erst reinwachsen. Sie trainiert nun seit sechs Monaten, nun ist es wichtig, dass sie einige Wochen oder Monate Wettkampfpraxis sammelt. Dann kann man weitersehen.“ Ihr Wettkampfdebüt feiert die Schwedin Mitte November bei Testrennen im Trainingslager in Idre. Sie selbst findet die Entscheidung, sie noch nicht in den Weltcup zu schicken „völlig richtig“. „Mein erster Wettkampf kann unmöglich ein Weltcup sein! Ich weiß doch gar nicht, wie das alles abläuft!.Das ist nicht möglich, nein, nein, nein“, lachte sie.

Immense Kosten für erforderliche Corona Tests

Mehrere Teams beklagen bereits, dass die Pläne der FIS im Langlauf Weltcup so nicht funktionieren werden. So planen manche Nationen mit einem kleinen Team anzureisen oder  Weltcupstationen auslassen. Der Grund dafür ist neben dem Risiko, sich mit Covid19 anzustecken, dass die ständigen Corona Tests die Teams viel Geld kosten werden. Beim Weltcupauftakt in Ruka ist zum Beispiel ein Test vor Anreise Pflicht, so wie ein Test vor Ort. Die Norweger werden vor Ort zweimal testen. Laut dem schwedischen Aftonbladet reisen üblicherweise insgesamt etwa 35 Personen zu einem Langlauf Weltcup: Athleten, Trainer und andere Teammitglieder. Eine Testserie wird den schwedischen Verband etwa 100.000 SEK kosten, also knapp 10.000 Euro – pro Wochenende! „Das ist nicht gut im Vergleich zum verfügbaren Budget. Wir haben dafür einfach kein Geld, so dass wir nur die allerwichtigsten Personen zum Weltcup schicken werden“, sagte Team-Manager Anders Byström. „Die Betreuer sind wichtig, die Trainer müssen vor Ort sein und ja, wir können auch die Athleten nicht zu Hause lassen, so dass große Kosten auf uns zukommen.“ Das Team hofft, dass die Kosten für die Tests im Laufe der Saison zurückgehen. Aber wenn selbst so eine große Skination wie Schweden Probleme bekommt, wird es für die kleinen und ärmeren Nationen umso schwerer. Das schwedische Aftonbladet fragte beim amerikanischen Teamchef Chris Grover an, ob es sich das US Ski Team leisten könne, die Athleten zum Weltcup zu schicken: „Nein, das ist die eindeutige Antwort! Es besteht eine große Unsicherheit. Unser Budget wird nur den halben Winter reichen. Wir hoffen auf einfachere und billigere Tests in naher Zukunft.“ Anders Byström sieht diese Entwicklung mit Sorge: „Das ist besorgniserregend, viele Teams brauchen ihr Geld für ihre Athleten und Training, statt es für Tests auszugeben. Für sie wird es viel schwieriger. Wir müssen ihnen solidarisch helfen.“ Zwar braucht sein Team das Geld selbst, er will aber nicht ausschließen, dass man kleineren Nationen unter die Arme greifen könnte: „Wenn ein Hilferuf kommt, müssen wir sehen, ob und wie wir helfen können. Es kann nicht sein, dass nur Schweden und Norwegen im Weltcup antreten, dann macht das keinen Spaß mehr.“

Harsem übt Schießen

Die norwegische Langläuferin Kathrine Rolsted Harsem ist als sehr vielseitige Athletin bekannt, die sowohl im Sprint als auch in Distanzrennen schon gute Ergebnisse zeigte. Als bestes Ergebnis im Weltcup steht ein zweiter Platz im Sprint in Planica 2018 zu Buche und auch in Distanzrennen landete sie mehrfach um Platz zehn. In den letzten zwei Jahren wurde die Norwegerin allerdings nur noch sporadisch im Weltcup eingesetzt. Nun versucht die inzwischen 31-Jährige offenbar neue Motivation im Schießen zu finden. Wie man ihrem Instagram Account entnehmen kann, hat die Norwegerin eine Schießtrainerin und übt fleißig. Ob sie nun ähnlich wie Stina Nilsson einen Wechsel zum Biathlon wagen will, ist noch nicht bekannt.

Norwegischer Biathlon Saisonauftakt in Sjusjøen vor Absage

Für den 13. bis 15 November war die norwegische Saisoneröffnung der Biathleten in Sjusjøen geplant. Weil in der Ringsaker Kommune aber nach aktuellen Corona Richtlinien größere Veranstaltungen verboten sind, steht der erste Formtest von Norwegens Skijäger vor der Absage, informiert der Norwegische Biathlon Verband. Zwar wird noch nach einem Ersatzort gesucht, es ist aber unwahrscheinlich, dass so kurzfristig und aufgrund geltender Corona Richtlinien auch in anderen Landesteilen ein Ersatzort gefunden wird. Im Skistadion Beitostølen sind die Langläufer vor Ort, von einer Absage dort aufgrund verschärfter Richtlinien ist bisher nichts bekannt. Sjusjøen und Beitostølen gehören zu den wenigen Orten, in denen bereits Loipen präpariert sind. So könnten die zweite Garde der norwegischen Biathleten noch lange auf ihren Saisonauftakt warten müssen. Zwar beginnt Ende November der Weltcup, der Beginn des IBU-Cups ist aber auf Januar verschoben.