Rollski Weltcup Novgorod: Bronze für DSV-Juniorinnen im Teamsprint

Podium Juniorinnen © Tina Willert

Der erste russische Weltcup seit 2006 Jaroslawl wurde in Velikiy Novgorod ausgetragen. Zwölf Nationen waren am Start um ihr Können unter Beweis zu stellen. Im Team- und Einzelsprint sprang dabei sogar je eine Podestplatzierung für das deutsche Team heraus.

Einzelrennen zum Auftakt

Begonnen wurde am Freitag mit einem Einzelstart Rennen rund um den Novgoroder Kreml. Alle 30 Sekunden wurden die Sportlerinnen und Sportler auf den 2,3 Kilometer Rundkurs geschickt und mussten sieben beziehungsweise neun Runden absolvieren. Bei den Juniorinnen konnte sich mit Sara Nordstrand aus Schweden eine Newcomerin durchsetzen. Sie verwies die Russinnen Olga Letucheva und Arina Kalinina mit deutlichem Vorsprung auf die Plätze zwei und drei. Die Russin Maria Kondratenko, welche das gesamte Rennen auf Platz drei gelegen hatte, musste diesen aufgrund eines Zählfehlers einbüßen. Sie lief eine Runde mehr als nötig und kam am Ende auf Rang zwölf. Die deutschen Starterinnen Kira Claudi und Tina Willert belegten die Plätze neun und 13. Anna Grushina, Nadezhda Izhutina und Elena Ektova sowie Mikhail Matrentsev, Evgeniy Duk und Danila Yakubovich sorgten indessen für komplett russische Podien bei den Damen und Junioren. Beim Hauptrennen der Herren ging es da schon bunter zu. Baptiste Noel aus Frankreich lief Runde um Runde Bestzeit und konnte sich im Alleingang mit über einer halben Minute gegen seine Kontrahenten behaupten. Dmitry Nikels (RUS) profitierte von seiner Startposition und konnte zusammen mit Simone Paredi aus Italien und dem Schweden Joakim Engstroem eine Gruppe bilden. Diese Gruppe kämpfte untereinander um die Plätze zwei und drei. Als unglücklicher Vierter ging Joakim Engstroem aus dem Rennen, er musste sich mit zwei Zehntel Simone Paredi geschlagen geben, welcher den 3. Rang einnahm. Eine weitere Sekunde vor Paredi konnte sich Nikels auf Rang zwei schieben.

Spannende Sprints

Der zweite Wettkampftag war dem Sprint vorbehalten. Hier sollte sich nach dem Prolog noch einiges verschieben. Der Sieg der Juniorinnen ging nach Russland an Olga Letucheva, und Platz zwei an Maria Privezentseva. Der dritte Rang gehörte nach dem Prolog Elisa Fulcheri aus Italien, diese verlor jedoch das B-Finale knapp gegen Kira Claudi und Bronze ging somit nach Deutschland. Tina Willert qualifizierte sich mit Rang elf im Prolog ebenfalls für die Finals, musste jedoch gegen Sara Nordstrand aus Schweden die Segel streichen. An Emanuele Becchis führt kein Weg bei den Junioren vorbei. Erneut kam es zum Finale des Italieners gegen seinen stärksten Kontrahenten Alexander Gavrilov aus Russland. Becchis sicherte sich mit Leichtigkeit Gold. Bronze ging an den Russen Vitaliy Smirnov. Maria Magnusson bewies bei den Damen, dass sie ihre alte Form zurück hat. Die Schwedin sorgte mit ihrem Prologsieg für Aufsehen im russischen Team. Dort ging man von einem Sieg ihrer Spezilistin Anastasia Voronina aus, welche jedoch 23 Hundertstel langsamer war. Im Finale kam es dann zu diesem packenden Aufeinandertreffen. Voronina konnte sich am Ende durchsetzen und verwies Maria Magnusson auf Rang zwei. Im kleinen Finale traten Ulyana Gavrilova aus Russland gegen Valiantsina Kaminskaya aus Weißrussland an. Die Russin konnte sich jedoch mit einer Rollerlänge behaupten. Im Sprint der Männer konnte sich ebenfalls ein alter Bekannter durchsetzen. Letztmalig 2009 bei den Junioren auf dem Podium, ließ sich Viktor Karasev nun als Sprintkönig von Novgorod feiern. Er lief mit 14.98 Sekunden auf 150 Metern die schnellste Zeit und konnte sich im großen Finale gegen seinen Teamkollegen Dmitriy Voronin durchsetzen. Auch Voronin als Newcomer im Weltcup hat beachtliche Leistung gezeigt. Mit der sechstschnellsten Zeit im Prolog schaffte er es den Prolog-Dritten Baptiste Noel, sowie den Prolog-Zweiten Igor Cuny aus dem Rennen zu kicken. Um die Bronzemedaille kämpften Igor Cuny und Andrey Melikov. Melikov erreichte hier wie schon in Griechenland vor dem Franzosen Cuny die Ziellinie und sorgte erneut für ein russisches Treppchen.

Platz drei im Teamsprint für Willert/Claudi

Der Teamsprint am letzten Tag startete mit dem Rennen der Damen und Juniorinnen. Neben acht Nationenteams gab es auch noch zwei Mixed Teams. Elisa Fulcheri und Ana Frincic sorgten für ein Italienisch-Kroatisches Team bei den Juniorinnen und Valiantsina Kamiskaya mit Terese Andersson für ein Weißrussisch-Schwedisches bei den Damen. Bei den Juniorinnen lief Russland I (Kondratenko/Privezentseva) vor Russland II (Kalinina/Letucheva) ins Ziel. Der dritte Platz ging durch einen Zielsprint von Kira Claudi gegen Anastasia Bushueva nach Deutschland (Willert/Claudi). Vierter wurde somit Russland III (Pestova/Bushueva) vor dem Mixed Team Italien-Kroatien (Fulcheri/Frincic). Bei den Damen wurde das Podium durch Photofinish bestückt. Russland II mit Elena Ektova und Ksenia Konohova siegte 0.1 Sekunden vor Russland I. Platz drei ging an die Ukraine, wo die 16 Jährige Olena Zubok mit ihrer Landsfrau Marina Lisogor antrat. Platz vier mit 0.4 Sekunden Rückstand ging nach Schweden an Sara Nordstrand und Maria Magnusson. Die Herren mussten jeweils fünf Runden á 1,3 Kilometer absolvieren. Außer dem lettischen Team (Brants/Ozols) und dem Mixed-Team Kroatien-Griechenland blieben alle Teams bis zum Zielsprint beieinander. In der vorletzten Runde versuchte der Franzose Cuny bereits eine Attacke, welche von den Verfolgern jedoch schnell gekontert wurde. Nach dem letzten Wechsel versuchte Baptiste Noel ebenfalls eine Attacke und konnte sich etwas lösen. Er wusste, dass einige starke Sprinter dabei waren, welche es nur auf den Zielsprint abgesehen hatten. Frankreich siegte vor dem Mixed Team Schweden-Italien (Engstroem/Becchis) und dem italienischen Team (Bianchi/Paredi). Da Mixed Teams jedoch nicht in der offiziellen Wertung aufgeführt werden, rutschte Italien auf Platz zwei und Russland I (Nikels/Glushkov) auf Platz 3 vor. Das Rennen der Junioren bildete den Abschluss. Bestehend aus nur russischen Teams, machten diese das Rennen unter sich aus.

Nach zehn von 22 Wettkämpfen ist nun die Halbzeit der Rollskisaison 2013 erreicht. Den Gesamtweltcup führt momentan Simone Paredi (560) vor Eugenio Bianchi (541) und Baptiste Noel (482) an. Ksenia Konohova, Anastasia Bushueva und Mikhael Matrensev aus Russland haben die jeweils anderen Führungstrikots inne. Kira Claudi liegt aus deutscher Sicht erfreulicherweise auf Platz zwei mit 79 Punkten Rückstand auf die Führende.