Alexey Poltoranin schiebt sich zum Sieg über zehn Kilometer klassisch

Alexey Poltoranin © Felgenhauer/NordicFocus

Alexey Poltoranin sicherte sich den Tagessieg über zehn Kilometer klassisch in Toblach. Evgeniy Belov wurde Zweiter vor Martin Johnsrud Sundby, der nun ganz knapp hinter Petter Northug in der Tour de Ski-Gesamtwertung liegt.

Doppelstockschub führt zum Erfolg

Ähnlich wie vor Weihnachten in Davos versuchten sich einige Athleten im Doppelstockschub – entweder mit Skatingski oder mit ungewachsten Klassikski. Zum Erfolg führte diese Taktik für den Klassikspezialisten Alexey Poltoranin, der zum Skatingski griff. Wie die anderen „Schieber“ machte er im zweiten Teil der „Saskia“-Runde in Toblach deutlich Boden gut. „Ich bin froh, dass das so gut geklappt hat, das Schieben war eine ganz neue Erfahrung für mich“, sagte Poltoranin. Der Kasache gewann mit einer halben Sekunde Vorsprung vor Evgeniy Belov, der sich im Ziel wegen der verpassten Chance sichtlich ärgerte. Martin Johnsrud Sundby nutzte die klassische Technik und belegte mit 4,2 Sekunden Rückstand den dritten Platz. Calle Halfvarsson, schiebend mit Klassikski unterwegs, belegte den vierten Platz vor Dario Cologna, der wie der siebtplatzierte Petter Northug diesmal auf das Schieben verzichtete. Zwischen den beiden reihte sich Daniel Richardsson ein, der sich mit Skatingski zurück in die Weltspitze schob. Mit Niklas Dyrhaug und Eldar Rønning belegten zwei weitere Norweger die Plätze acht und neun vor Kuusamo-Sieger Iivo Niskanen. Eine sehr gute Mannschaftsleistung boten die früh gestarteten Russen: Zwar brachten sie mit Belov nur einen Athleten unter die besten Zehn, aber sieben weitere unter die besten 26.

Northug und Sundby fast gleichauf

Nach vier von sieben Etappe der Tour de Ski 2015 liegen Petter Northug und Martin Johnsrud Sundby nun nahezu gleichauf. Vor dem Handicaprennen in Toblach über 25 Kilometer trennen die beiden Norweger nur 1,5 Sekunden. Beide Norweger haben bis zur Schlussetappe eine Kooperation beschlossen, um gemeinsam aufs Podium zu kommen. Dem Duo anschließen will sich Calle Halfvarsson und ebenfalls mit ihnen zusammenarbeiten.

Drei Deutsche in den besten 30

Aus deutscher Sicht konnten immerhin drei Sportler Weltcuppunkte erringen. Tim Tscharnke konnte eine Weile mit Calle Halfvarsson mitgehen, verlor dann bei Kilometer sieben den Anschluss und bis ins Ziel noch einige Sekunden. Im Endklassement reihte er sich auf Platz 24 direkt hinter Thomas Bing ein mit 54 und 55,3 Sekunden Rückstand. Überhaupt hatten alle deutschen Herren schon früh im Rennen schon sehr viel Rückstand, nach zwei Kilometern keiner weniger als 20 Sekunden. Jonas Dobler ist der dritte Deutsche, der als 29. noch Weltcuppunkte holte. Florian Notz belegte den 38. Platz, Lucas Bögl wurde 47. Die letzten drei Deutschen Andy Kphne, Thomas Wick und Hannes Dotzler kamen als 51., 52. und 54. von 70 Startern in die Wertung. „Bei mir ging es heute richtig schlecht, also körperlich von Beginn an. Das ist schade. Ich dachte, dass ich vielleicht heute noch ein bisschen angreifen kann, aber dem war nicht so. Ich dachte, ich könnte mich ein bisschen reinsteigern in die Tour. Jetzt war es eher so, dass heute überhaupt nichts ging. Jetzt muss man sich heute Abend mal zusammensetzen, wie man weitermacht und das Ganze erstmal Revue passieren lassen“, meinte Hannes niedergeschlagen.