Langlauf FIS Rennen Muonio: Carl dominiert Freistilrennen – Moch gewinnt vor Sossau

Davide Graz (ITA), Friedrich Moch (GER), Anian Sossau (GER), (l-r) © DSV

Am dritten Wettkampftag des Langlauf Auftaktes im finnischen Muonio gab es Sieg drei und vier für das deutsche Team. Victoria Carl dominierte bei den Damen über die zehn Kilometer, bei den Herren siegte Friedrich Moch vor Anian Sossau.

Vici Carl im Skaten nicht zu schlagen

Victoria Carl (GER) © DSV

Eines fällt bei den diesjährigen Testrennen definitiv auf: Team Finnland ist noch nicht in Form. So hielt die älteste Starterin, Riitta-Liisa Roponen, lange Zeit die Bestzeit, die ihre Landsfrauen Krista Pärmäkoski und Kerttu Niskanen (Rang zehn und elf) später nicht unterbieten konnten. Erst bei den letzten acht Starterinnen purzelten die Bestzeiten. Den Sieg holte sich bei -11°C Victoria Carl mit einem Vorsprung von 33 Sekunden auf die Slowenin Eva Urevc. Die norwegische Amerikanerin Sophia Laukli lief im Anzug ihres Teams Aker Dæhlie mit 38 Sekunden Rückstand auf den dritten Rang. Silje Theodorsen wurde Vierte knapp vor Pia Fink, die nach der ersten Runde noch auf Rang drei gelegen hatte. Mit einer Minute Rückstand wurde die 45-jährige Roponen als beste Finnin Sechste vor der Südtirolerin Caterina Ganz, die an allen drei Tagen antrat und die Plätze fünf, drei und sieben belegte. Knapp dahinter wurde Helen Hoffmann als drittbeste Deutsche Achte vor Francesca Franchi. Hinter den Finninnen Pärmäkoski und Niskanen kam die Lettin Patricija Eiduka, ebenfalls zum Team Aker Dæhlie gehörend, als Zwölfte in die Wertung. Sofie Krehl wurde 14. vor Coletta Rydzek. Als Ursache für die schwachen Leistungen von Pärmäkoski vermutet die finnische Presse die fluorfreien Ski, die die Finnin am Sonntag testen wollte. In Muonio ist Fluor auf den Ski noch erlaubt und der ehemalige finnische Langläufer Harri Kirvesniemi vermutet gegenüber Ilta Sanomat, dass viele andere noch mit Fluor laufen. Auch von Niskanen ist bekannt, dass sie heute ohne Fluor laufen wollte – allerdings hatte sie auch gestern schon Probleme mit Übersäuerung, so dass das wieder das Problem sein könnte. Sinn macht es aber nicht, jetzt noch mit Fluor zu laufen, wenn das ab Ruka verboten ist, weil Werkzeuge dann verunreinigt sind und man seine Leistung nicht wirklich einschätzen kann.

Moch wiederholt Vorjahressieg – Sossau Zweiter

Davide Graz (ITA), Friedrich Moch (GER), Anian Sossau (GER), (l-r) © DSV

Schon 2022 hatte Friedrich Moch das Freistilrennen in Muonio für sich entschieden – damals vor Iivo Niskanen. Der war nach seinem Sieg am Vortag diesmal nicht am Start, so dass der Deutsche mit der letzten Startnummer als Favorit galt. Dieser Rolle wurde er gerecht, auch wenn er im Ziel nur knapp vorne lag. Umso schöner die Überraschung, dass Rang zwei an Anian Sossau ging. Der 23-Jährige aus dem Chiemgau, der in diesem Winter mit Jan Stölben das Weltcup Team verstärken soll, war nur 3,9 Sekunden langsamer als der Teamkollege. „Es war ein sehr schnelles Rennen, die Bedingungen sind sehr schnell“, sagte Moch im Siegerinterview. „Es war ein enges Rennen, es waren viele Athleten innerhalb weniger Sekunden. Ich bin sehr zufrieden mit meinen zwei Runden. Mein Plan war es, schnell anzugehen und dann in der zweiten Runde das Tempo noch weiter zu erhöhen.“ Dieser Plan ging auf, nachdem er in der ersten Runde als Vierter noch 4,7 Sekunden hinter Pellegrino gelegen hatte. Weiter sagte der Allgäuer zum aktuellen Trainingsort, in dem sich das DSV-Team seit zwei Wochen auf die Saison vorbereitet: „Ich liebe vor allem die Runde um den Hügel herum, da hat man eine so schöne Aussicht. Dieses Jahr sind die Bedingungen besonders gut, es ist das beste Jahr seit ich hierher komme. Es gibt viel Schnee und perfekte Trainingsbedingungen. Mein Ziel ist es nun, in Ruka zwei gute Distanzrennen zu machen, vor allem das Skatingrennen.“ Den dritten Platz auf dem Podium sicherte sich Davide Graz, 5,7 Sekunden hinter dem Sieger. Knapp dahinter reihten sich Finn-Hågen Krogh und Federico Pellegrino auf den Rängen vier und fünf ein vor Perttu Hyvärinen, dem Norweger Jonas Vika, Elia Barp aus Italien und Markus Vuorela. Auch Jan Stölben zeigte als Zehnter, 27 Sekunden hinter Moch, ein gutes Rennen. Florian Notz hatte als 16. schon 40 Sekunden Rückstand und Albert Kuchler wurde 20. Rang 32 belegte Josef Fässler.