Marit Bjørgen dominiert Tour de Ski-Prolog in Oberstdorf – Nicole Fessel Fünfte!

Marit Bjoergen © Felgenhauer/NordicFocus

Marit Bjørgen hat die erste Etappe der Tour de Ski für sich entschieden. Zweite wurde Heidi Weng vor Ragnhild Haga. Nicole Fessel stürmte auf den fünften Platz.

Bjørgen dominiert, Fessel überzeugt

Marit Bjørgen war einmal mehr die dominierende Athletin im Freistil-Prolog über 3,2 Kilometer in Oberstdorf. Zu absolvieren war eine 1,6 Kilometer-Runde zweimal, mehr war nach den späten Schneefällen nicht möglich. Über Nacht hatte die Temperatur angezogen, so dass die Strecke sehr schnell und vereist war. Das machte sich die Norwegerin mit ihrer perfekten Abfahrtstechnik zu Nutze und siegte mit 10,7 Sekunden Vorsprung vor Heidi Weng. Weitere 1,5 Sekunden dahinter reihte sich Ragnhild Haga ein, die damit ihren ersten Podestplatz im Weltcup sicherte. Marit Bjørgen geht morgen dank Zeitbonifikation mit 15 Sekunden Vorsprung auf Weng auf die Strecke, auf die heute viertplatzierte Therese Johaug hat sie schon 28 Sekunden Vorsprung. „Meine Form ist sehr gut, ich freue mich über das Ergebnis. Morgen kommen die zehn Kilometer, da werden die anderen schon herankommen“, vermutet die Siegerin. „Die Strecke ist sehr hart, wenn man zu schnell anläuft, muss man sicher dafür büßen. Aber ich habe es gut geschafft, meine Kräfte einzuteilen.“ Das gelang auch Nicole Fessel, die erneut ein erstklassiges Ergebnis einfuhr und Fünfte vor Ingvild Flugstad Østberg wurde. Die Amerikanerinnen Sadie Bjornsen und Liz Stephen schafften den Sprung auf die Plätze sieben und acht vor Coraline Thomas Hugue aus Frankreich. Justyna Kowalczyk lag zu Beginn des Rennens noch in Schlagdistanz zu den Podestplätzen, verlor aber vor allem in den Abfahrten viele Sekunden durch ihre Schneepflugtechnik und wurde nur Zehnte.

Nicole Fessel beste Nicht-Norwegerin und überglücklich

Wie in Davos wurde die Lokalmatadorin Nicole Fessel auch diesmal wieder beste Nicht-Norwegerin und strahlte nach ihrem tollen fünften Platz über das ganze Gesicht – nur 2,8 Sekunden fehlten zum erneuten zweiten Platz. „Es ist sehr knapp, aber die Strecke ist sehr kurz und es ist alles eng beieinander. Auch Denise ist nicht weit weg. Es sind noch ein paar Wettkämpfe in der Tour de Ski und da ist alles drin. Ich bin überglücklich über ein Top10-Ergebnis und dass es heute wieder so gut ging“, freute sich die Allgäuerin. Grund zur Freude hatte auch Denise Herrmann, die trotz der schwierigen Strecke als 13. ins Ziel kam. „Ich war überrascht, als ich hörte, dass wir den Burgstall zweimal hoch müssen. So war die Strecke sehr berglastig. Trotzdem gibt es sehr enge Abstände und ich bin sehr zufrieden“, meinte Denise. „Heute musste man sich die Kräfte gut einteilen. Wenn man in der ersten Runde überpacet, bekommt man hintendrauf einiges aufgebrummt. Das habe ich versucht und es ist mir auch gut gelungen. In der letzten Abfahrt merkt man schon, dass man koordinative Probleme hat, wenn die Beine richtig blau sind.“ Als dritte deutsche Sportlerin kam Steffi Böhler als 18. noch unter die besten 20, so dass auch Bundestrainer Frank Ullrich sein Top-Trio lobte: „Das ist eine Topplatzierung von Nicole direkt hinter den Norwegerinnen, auch Denise und Steffi haben ein sehr gutes Rennen gemacht.“ Nicht gut lief es dagegen für die eigentliche Prolog-Spezialistin Claudia Nystad, die mit 36 Sekunden Rückstand nur 38. wurde. Besser als die Sächsin waren aus deutscher Sicht noch die Sprintspezialistinnen Hanna Kolb und Lucia Anger sowie Sandra Ringwald auf den Plätzen 31, 35 und 36. Victoria Carl belegte den 56. Rang, Monique Siegel wurde 60., Julia Belger 62. und Elisabeth Schicho 64. Eva Wolf und Laura Gimmler belegten am Ende des Klassements die Plätze 67 und 68.