Martin Johnsrud Sundby läuft Tour de Ski-Erfolg nach Hause

Martin Johnsrud Sundby © Felgenhauer/NordicFocus

Nach Therese Johaug konnte auch Martin Johnsrud Sundby triumphieren und seinen ersten Tour de Ski-Gesamtsieg nach Hause laufen. Hinter Chris Jespersen jubelte der Österreicher Johannes Dürr über den dritten Platz.

Sundby souverän, Northug bricht ein

Recht souverän brachte Martin Johnsrud Sundby in dichtem Schneetreiben seinen ersten Tour de Ski-Sieg unter Dach und Fach. Der Norweger war mit 49 Sekunden Vorsprung auf Northug und 1:27 Minuten auf Jespersen ins Rennen gegangen und kam mit einem 36-sekündigen Vorsprung ins Ziel. „Heute ist ein Traum für mich wahr geworden. Es war ein langer Weg bis hierhin. Es ist ein unglaublicher Moment für mich“, meinte der glückliche Sieger. „Ich hatte heute nicht meinen besten Tag. Ich musste es ruhig angehen lassen mit mittlerem Tempo, damit mich die Kräfte nicht zu schnell verlassen. Es war hart, als Erster durch den Schnee zu stapfen.“ Rang zwei ging an Chris Jespersen, der sehr schnell anging und Northug schon zu Beginn des Anstiegs einholte. Nach sieben Kilometern war Petter Northug auf sich allein gestellt und etwa zum selben Zeitpunkt löste sich auch Johannes Dürr aus der mit etwa zwei Minuten Rückstand gestarteten Verfolgergruppe. Es folgte eine tolle Aufholjagd des Österreichers, der Meter um Meter auf Northug gutmachte. Der Norweger stand fast, als Joe Dürr wenige Minuten vor der Zielankunft an ihm vorbeistürmte. Inzwischen hatte Jespersen mit 36 Sekunden Rückstand als Zweiter die Linie überquert, Joe Dürr wurde mit 1:05 Minuten Rückstand starker Dritter. „Ich habe mir gedacht, als ich ihn eingeholt habe und ich ihn nicht gleich abschütten konnte, habe ich Angst gehabt, dass er mich im Zielsprint schlagen könnte. Dann habe ich versucht nochmal richtig Speed zu machen, um ihn loszuwerden und das ist mir Gott sei Dank gelungen. Ich kann es noch gar nicht fassen!“, meinte Joe Dürr überglücklich, der in diesem Jahr die Trophäe für den ‚winner of the day‘, den Schnellsten am Schlussanstieg mitnahm. Petter Northug überschritt mit 1:49 Minuten Abstand nur knapp vor Sjur Røthe die Ziellinie. Rang sechs ging an den Vorjahressieger Alexander Legkov vor Tord Asle Gjerdalen und Ilia Chernousov. Calle Halfvarsson und Didrik Tønseth komplettierten die besten Zehn.

Hannes Dotzler wird guter 13.

Hannes Dotzler belegte als bester Deutscher der diesjährigen Tour den 13. Platz. Der Allgäuer, der nach den Erfahrungen der letzten Jahre eher pessimistisch im Hinblick auf die Schlussetappe eingestellt war, hielt lange mit Tønseth mit, verlor den Norweger jedoch nach 7,8 Kilometern. Lange versuchte er, sich mit wenigen Metern Abstand wieder an Tønseth heranzukämpfen, musste den Norweger dann aber auf den letzten Metern ziehen lassen. In Sichtweite des Ziels waren alle Kräfte des Allgäuers erschöpft und er musste zunächst Martin Jaks und auf den letzten Schritten auch noch Jean Marc Gaillard passieren lassen. Jonas Dobler und Jens Filbrich mussten sich auf dem letzten Teilstück allein Richtung Ziel kämpfen und erreichten die Plätze 23 und 25. Thomas Bing konnte sich ebenfalls einige Positionen auf Platz 28 nach vorn schieben, Andy Kühne beendete die Tour de Ski als 42. Axel Teichmann trat die letzte Etappe zu Gunsten der Olympiavorbereitung nicht mehr an wie auch der Kanadier Alex Harvey. Damit hielt der vor dem Final Climb Viertplatzierte am ursprünglichen Plan fest, sich die Schlussetappe zu sparen, um im Hinblick auf die Olympischen Spiele nichts zu riskieren. Der Kanadier hat seit Jahren eine schmerzhafte Durchblutungsstörung im linken Bein, die sich bei zu großer Belastung verstärkt.