Massenstart Val di Fiemme: Poltoranin gewinnt vor zwei Kanadiern

Alexey Poltoranin © Felgenhauer/Nordic Focus

Alexey Poltoranin hat den 15 Kilometer Massenstart in der klassischen Technik auf der vorletzten Etappe der Tour de Ski für sich entschieden. Er gewann vor Lenny Valjas und Alex Harvey.

Rennen der Überraschungen

Nach dem Rennverlauf hatte man nicht unbedingt diese drei Athleten auf dem Podium erwartet: Das Rennen hatten die Russen Alexander Legkov und Maxim Vylegzhanin bestimmt, die sehr stark wirkten und das Tempo hochhielten. Poltoranin hatte sich meist im Mittelfeld aufgehalten, wirkte nicht so frisch wie gestern, aber auf der Schlussrunde arbeitete er sich schon zum Zwischensprint nach vorn. Auch die Kanadier hielten sich immer im Hintergrund und sparten Kräfte für den Zielsprint, in dem sich Lenny Valjas und Alex Harvey die Plätze zwei und drei hinter Alexey Poltoranin sicherten. Altmeister Giorgio di Centa wurde starker Vierter vor Alexander Legkov, der im Zielsprint mit dem Sechstplatzierten Tobias Angerer aneinandergeriet und später mit einer Zeitstrafe belegt wurde. Johan Olsson wurde somit hinter Angerer Sechster vor Ivan Babikov. Überraschung des Tages im Vorderfeld war aber der Österreicher Johannes Dürr, der sensationell mit der Spitzengruppe mithalten konnte und sich Rang acht vor Alexander Bessmertnykh und Diemar Nöckler ersprintete.

Änderungen in der Gesamtwertung

Der Massenstart führte zu großen Änderungen in der Gesamtwertung. Grund dafür war vor allem der frühe Einbruch des bisherigen Ersten Petter Northug, der sich beim ersten Bonussprint nach 1,9 Kilometer demonstrativ locker die 15 Bonussekunden holte, dann aber schnell Probleme bekam. Beim ersten Stadiondurchlauf lag er bereits nur an 31. Stelle, wenn auch nur mit fünf Sekunden Rückstand. Nur zwei Kilometer später beim Bonussprint waren es bereits 22 Sekunden, doch anders als Valjas und di Centa, die knapp hinter ihm lagen, konnte er sich nicht mehr weit nach vorn schieben. Obwohl sein Kollege Finn Haagen Krogh ihn zeitweise unterstützte, verlor er immer wieder den Anschluss und wichtige Sekunden. Im Ziel belegte er mit einer knappen halben Minute Rückstand nur Rang 28. Doch auch Dario Cologna büßte als Elfter zehn Sekunden auf Poltoranin ein, Marcus Hellner wurde 14. vor Lukas Bauer und Maxim Vylegzhanin wurde 18. In der Gesamtwertung führt nun Dario Cologna mit etwa sechs Sekunden Vorsprung vor Alexander Legkov. Petter Northug liegt weitere fünf Sekunden zurück, gefolgt von Maxim Vylegzhanin mit demselben Abstand.

Diskussionen zwischen Angerer und Legkov

Zu kleinen Handgreiflichkeiten kam es im Ziel zwischen Tobias Angerer und Alexander Legkov, nachdem dieser sich im Zielsprint von dem Russen behindert fühlte. „Ich habe mich inzwischen wieder beruhigt. Ich habe sehr viel Geschwindigkeit gehabt und Legkov ist direkt vor mir. Er darf die Spur nicht mehr wechseln auf den letzten hundert Metern, hat es aber trotzdem gemacht, weil es neben der Spur schneller war und hat mich damit aus dem Tritt gebracht. Das Podium wäre drin gewesen, weil die Geschwindigkeit habe ich gehabt“, meinte der enttäuschte Bayer. Legkov wurde nach Juryentscheid noch mit einer 15-sekündigen Zeitstrafe belegt und wurde somit auf Rang 17 durchgereich. Angerer wurde als Fünfter gewertet und hofft morgen auf ein Top10-Ergebnis. „Aber ich gehe es entspannt an, mir macht das Laufen Spaß und ich genieße es einfach“, kündigte er an. Auch seine Teamkollegen lieferten ein sehr gutes Rennen ab, im Zielsprint fehlten dann aber die Körner. Mit Hannes Dotzler, Jens Filbrich, Tom Reichelt und Andy Kühne kamen vier weitere Deutsche auf die Plätze 16, 19, 20 und 22, Thomas Bing verpasste die Weltcuppunkte als 34. „Rennkatze“ Andi Katz beendete den Wettkampf mit 2:42 Minuten Rückstand als 57.