Showdown auf der Alpe Cermis: Kowalczyk gewinnt Tour de Ski vor Johaug

Justyna Kowalczyk © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Justyna Kowalczyk hat wie erwartet die Tour de Ski gewonnen. Sie behauptete sich im Schlussanstieg vor der heranstürmenden Therese Johaug und Marianna Longa.

Vorsprung schrumpft am Berg
Wie angekündigt hatte Justyna Kowalczyk die Schlussetappe dosiert in Angriff genommen und verlor gegen die direkten Konkurrentinnen zunächst leicht an Boden. Am Anstieg bekam sie dann auch leichte Probleme, doch der Abstand nach hinten war groß genug, um ihren zweiten Toursieg einzufahren. „Es ist schon schön, die Beste zu sein. Es war sehr hart heute. Ich hatte schon Schwierigkeiten, der Anstieg ist ein bisschen zu lang für mich, obwohl ich gut die Berge hochkomme. Ich hatte mehr als zwei Minuten Vorsprung und dann dachte ich, das reicht schon“, erklärte die strahlende Siegerin.

Johaug mit unglaublicher Aufholjagd
Als Athletin des Tages ist aber wohl eher Therese Johaug zu bezeichnen. Das norwegische Leichtgewicht war mit 3:20 Minuten an fünfter Stelle ins Rennen gegangen und ging von Beginn an Vollgas. Schnell hatte sie Petra Majdic erreicht, die zunächst dranblieb, aber dann doch nicht mehr folgen konnte. Im unteren Teil den Anstiegs wurde Arianna Follis geschluckt, die von Beginn an sichtbar mit großen Problemen kämpfte, und auch bis zu Marianna Longa war es dann nicht mehr weit. Im Ziel wies Johaug nur noch 1:20 Minuten Rückstand auf Kowalczyk auf. „40 Kilogramm sind bei ihr wohl eher noch geprahlt. Ich glaube nicht, dass das das Zukunftsbild sein sollte, das ist wirklich grenzwertig, was wir von ihr sehen. Die Leistung hier hoch gibt ihr recht, keine Frage“, meinte Jochen Behle zu der zierlichen Kämpferin. „Sie ist ein Energiebündel, wir sagen immer Duracell zu ihr, weil sie immer vom ersten Meter das immer so macht, wie die Duracellbatterie das auch tut“, erklärte der Bundestrainer. Marianna Longa wurde mit 2:40 Minuten Abstand Dritte vor Arianna Follis, Charlotte Kalla und Petra Majdic. Marthe Kristoffersen stürmte als Siebte ins Ziel mit Krista Lähteenmäki im Schlepptau. Mit Marte Elden wurde eine weitere zierliche Norwegerin Neunte vor Astrid Jacobsen und Riitta Liisa Roponen.

Zeller verbessert sich leicht
Sehr zufrieden zeigte sich Jochen Behle auch mit seiner einzige Starterin Katrin Zeller, die als Zwölfte den Gipfel erreichte. „Dass die Top10 nicht mehr drin waren, war schon vorher darin begründet, weil die Gruppe, die beim Massenstart zusammen war in Toblach, schon zu weit weg war. Bis Platz zwölf ging es eigentlich gar nicht mehr. Jetzt ist Haag heute nicht mehr gelaufen, so war Platz zwölf noch möglich. Und sie hat das Beste draus gemacht und ist heute auch gut gelaufen.“ Die Oberstdorferin schob sich somit von 14 auf zwölf nach vorn, da sie im Schlussanstieg die vor ihr gestartete Aino Kaisa Saarinen weit hinter sich ließ.