Skimarathon Saison 2013/2014: Ein Blick zurück auf den „Winter“

Starterfeld © Rauschendorfer/NordicFocus

Die Skimarathon Saison 2013/2014 wird wohl als diejenige mit den meisten Rennabsagen in die Geschichte eingehen. Sie war aber auch geprägt von namhaften Siegern und fortschreitender Professionalisierung der Szene.

Zahlreiche Rennabsagen

Die vergangene Saison der Skimarathonläufer war natürlich geprägt vom schlechten Winter. Viele Wettbewerbe mussten abgesagt werden. Besonders hart traf es die deutsche Szene. Außer dem König Ludwig Lauf konnte kein einziges weiteres großes Skimarathonrennen stattfinden. Erzgebirgs-Skimarathon, Rennsteiglauf, Kammlauf und auch der Skadi Loppet fielen den warmen Temperaturen und mangelnden Niederschlägen zum Opfer. International sah es zwar etwas besser aus, aber auch hier mussten die Organisatoren des Koasalaufs, der Skimarathon-EM beim Biela Stopa in der Slowakei und des Jizerska Padesatka in Tschechien schließlich die Absage verkünden. Bei vielen weiteren Rennen wurden die Distanzen verkürzt und Strecken geändert. Auch der traditionelle Vasalauf stand wenige Tage vor dem Start kurz vor der Absage. Am Ende konnte er aber doch noch auf der Originalstrecke ausgetragen werden.

Rekordbeteiligungen und bekannte Namen auf dem Podium

Des einen Leid, des anderen Freud! Während die mittelgroßen Skimarathons mit Schneeproblemen zu kämpfen hatten, mussten die großen Rennen dem Ansturm der Teilnehmer Herr werden. So waren zum Beispiel der Vasalauf und der Marcialonga so schnell ausverkauft, wie noch nie zuvor. Und auch andere Worldloppet-Rennen erreichten entweder ihre Teilnehmergrenze oder scheiterten nur knapp daran. Neben vielen Hobbyläufern gab sich in diesem Jahr trotz Olympia auch der eine oder andere Top-Athlet die Ehre und ging bei einem Skimarathon an den Start. So gewann Petter Northug den La Sgambeda in Livigno zu Beginn der Saison. Riita Liisa Roponen hieß die Damensiegerin. Beim Marcialonga war Northugs norwegischer Landsmann Simen Oestensen erfolgreich, während die Russin Julia Tikhonova überraschend Seraina Boner aus der Schweiz auf Rang zwei verwies. Nur eine Woche später gewann Boner dann allerdings den König Ludwig Lauf und wird sich wohl am kommenden Wochenende trotz einer Niederlage beim Vasalauf den Sieg in der Gesamtwertung der Ski Classics Serie sichern. Bei den Herren konnte Johan Kjoelstad eine beeindruckende norwegische Siegesserie fortsetzen. Sein Teamkollege John Kristian Dahl sprintete dann Anfang März zum Sieg beim Vasalauf, während bei den Damen Laila Kveli ihren Vorjahressieg wiederholte. Den Schlusspunkt hinter die Saison setzten Anders Gloeersen und Riita Liisa Roponen mit ihren Siegen beim Engadin Skimarathon.

Deutsche Erfolge

Aus deutscher Sicht ist natürlich zuerst der Sieg von Tom Reichelt beim American Birkebeiner (USA) und der folgende Gesamtsieg im FIS Marathon Cup zu erwähnen. Das gelang zuvor noch keinem anderen Deutschen. Andy Gerstenberger und Benjamin Seifert sorgten für weitere deutsche Siege, meist auf der Kurzdistanz. Auch das xc-ski.de Skimarathon Team schlug sich in seiner zweiten Saison trotz einiger Ausfälle wacker. Den Auftakt machte der Weißrusse im Team, Aliaksei Ivanou, mit Rang drei beim La Sgambeda. Thomas Freimuth wurde trotz Stockbruch Zweiter beim Pustertaler Skimarathon und gewann das verkürzte Rennen des Sumavsky Skimarathons. Beim Vasalauf, seinem Saisonhöhepunkt, musste er sich dann in einem stark besetzten Feld mit Rang 57 begnügen. Damit lag er nur drei Plätze hinter dem besten Deutschen Franz Göring, der sich ebenfalls etwas mehr ausgerechnet hatte, nachdem er zwei Wochen zuvor beim Gsieser Tal Lauf noch Stanislav Rezac (5. beim Vasalauf) auf Rang zwei verweisen konnte. Trotz ihrer beruflichen Tätigkeit konnte Jessica Müller mit zwei zweiten Plätzen beim König Ludwig Lauf und Gsieser Tal Lauf überzeugen. Den Schlusspunkt setzte wiederum Aliaksei Ivanou mit seinem Sieg beim Vuokatti Hiihto.