Therese Johaug kämpft sich zum ersten Tour de Ski-Gesamtsieg

Therese Johaug © Felgenhauer/NordicFocus

Therese Johaug heißt die Gewinnerin der Tour de Ski 2013/2014. Die Norwegerin setzte sich am Schlussanstieg zur Alpe Cermis gegen ihre Landsfrauen Astrid Uhrenholdt Jacobsen und Heidi Weng durch.

Johaug nimmt Jacobsen nur 44 Sekunden ab

Wie erwartet konnte sich Therese Johaug an der Alpe Cermis ihren ersten Gesamtsieg der Tour de Ski sichern. Die Norwegerin war mit 24 Sekunden Rückstand auf Jacobsen auf die schwere Strecke zur Mittelstation der Alpe Cermis gegangen, die heute in dichtem Schneegestöber noch herausfordernder war. Nach sieben Kilometern Laufstrecke hatte Johaug ihre Teamkollegin eingeholt und setzte sich wenige hundert Meter später von ihr ab. Der maximale Abstand zwischen beiden Norwegerinnen betrug etwas mehr als 30 Sekunden, doch auf den flacheren Schlusspart konnte Jacobsen noch einige Sekunden auf die sichere Siegerin gutmachen. Johaug entschied die Tour de Ski 2013/14 nach sieben Etappen mit 20 Sekunden Vorsprung für sich, doch Jacobsen bewältigte die Distanz so gut wie nie zuvor. „Für mich ist ein Traum wahr geworden. Es ist unglaublich, die erste Norwegerin zu sein, die die Tour de Ski gewinnt, und noch besser ist es, dass Astrid und Heidi mit mir zusammen auf dem Podium stehen. Es waren sehr schwere Bedingungen heute“, meinte Therese Johaug und ihre Kollegin fügte hinzu: „Ich hatte ein gutes Gefühl nach dem Start. Ich wusste, dass Therese eine tolle Kletterin ist. Ich bin mein eigenes Tempo gelaufen und Therese hat mich schnell überholt. Auf dem letzten Kilometer habe ich nicht mehr viel verloren. Ich habe eine starke Leistung abgeliefert.“ Siegerin Johaug schrie im Ziel ihre Freude heraus und war in Tränen aufgelöst. Um den dritten Platz entbrannte ein spannender Kampf zwischen Heidi Weng und Krista Lähteenmäki, die beide immer zu den besten Läuferinnen am Final Climb zählen. Die Norwegerin konnte sich etwa an derselben Stelle wie Johaug von Jacobsen von der Finnin lösen und bis zu 20 Sekunden Vorsprung herauslaufen, doch auf den letzten Metern wurde es noch sehr eng: Lähteenmäki schloss die Lücke auf dem flacheren Stück, musste sich im Zielsprint jedoch ganz knapp geschlagen geben, Johaug und Jacobsen schrien ihre Teamkollegin lauthals zum Podiumsplatz. „Der Schlussanstieg ist extrem schwer. Therese und Astrid haben mich so sehr angefeuert, dass ich noch einmal alles gegeben habe“, erzählte Heidi Weng, die heute schwere Beine hatte. Die Finninnen Kerttu Niskanen und Anne Kyllönen belegten als Einzelkämpferinnen Platz fünf und sechs, nachdem Kyllönen schon auf der Ebene eine Minute auf die Spitze eingebüßt hatte. Liz Stephen zeigte ein beeindruckendes Rennen, verlor mit der drittschnellsten Laufzeit nur eine Minute auf Johaug und schob sich von Platz 14 auf sieben nach vorn. Eva Vrabkova-Nyvltova kam als Achte oben an vor Aino Kaisa Saarinen und Masako Ishida.

Zeller wird gute Zwölfte

Mit der siebtschnellsten Laufzeit am Berg konnte Katrin Zeller erneut ihre Klasse an der Alpe Cermis beweisen. Die Oberstdorferin war zunächst zusammen mit Ishida unterwegs, verlor im Anstieg aber schnell den Anschluss. Dennoch war die Allgäuerin mit ihrem Rennen sehr zufrieden. „Ich kenne den Berg langsam und kann ihn mir ganz gut einteilen. Ich war hier immer schon ganz gut und Spaß macht es schon irgendwie. Man weiß ja, es sind nur noch ein paar Meter, bis die Tour zu Ende ist“, meinte sie. „Heute habe ich meine Familie an der Strecke nicht gesehen. Es war ziemlich hart, weil die Bedingungen ziemlich langsam waren. Ich habe mich nur auf mich konzentriert und habe um mich rum nichts mehr mitbekommen.“ Claudia Nystad zeigte ebenfalls ein gutes Rennen und schob sich mit der 16. Laufzeit von 25 auf 19 nach vorn. Die leicht angeschlagene Steffi Böhler fiel auf den 24. Platz zurück.