Therese Johaug überlegen Skiathlon-Weltmeisterin vor Jacobsen und Kalla

Therese Johaug © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Therese Johaug hat relativ überlegen die Goldmedaille im Skiathlon über 7,5/7,5 Kilometer gewonnen. Silber ging im Zielsprint an Astrid Uhrenholdt Jacobsen vor Charlotte Kalla.

Große Abstände schon vor dem Skiwechsel

Von Beginn an war das Tempo sehr hoch in erster Linie durch Therese Johaug und Charlotte Kalla, die viel investierten. Nach einem Kilometer gab es schon im Vorderfeld die ersten Lücken, nach 2,5 Kilometern hatten sich mit Johaug, Kalla, Bjørgen, Jacobsen, Niskanen, Weng und einer überraschend starken Sofia Bleckur sieben Damen abgesetzt. Nach einer Attacke von Therese Johaug am Anstieg der eher leichteren Klassikrunde nach etwa 5,5 Kilometern, fiel zunächst Heidi Weng zurück und auch Marit Bjørgen wirkte schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr frisch. Kurz darauf setzten sich Johaug, Kalla und Astrid Jacobsen ab, dahinter bildete sich mit Bjørgen, Niskanen und Bleckur ein Verfolgertrio, das mit etwa sieben Sekunden zum Skiwechsel kam. Heidi Weng lag zu diesem Zeitpunkt bereits 29 Sekunden zurück, die nächste Gruppe fast eine Minute.

Frühe Attacke am Mördarbakken

In der zweiten Rennhälfte verrichtete Charlotte Kalla unter dem Jubel ihrer Fans wieder viel Tempoarbeit, während sich Therese Johaug zurückhielt und die Verfolger schnell an Boden verloren. Im ersten Anstieg zum Mördarbakken musste Jacobsen kurzzeitig abreißen lassen, kam in der Abfahrt jedoch schnell wieder heran. So fiel die Vorentscheidung auf der zweiten Runde, wo Therese Johaug schon früh in den Mördarbakken hinein attackiert und weiter oben eine weitere Attacke folgen ließ. Damit zog sie ihren beiden Rivalinnen den Zahn, die um die weiteren Medaillen kämpften – zunächst konnte Kalla, die Johaugs Attacken etwas verschlafen hatte, nicht mit Jacobsen mitgehen, auf der Abfahrt ins Stadion gelang ihr aber wieder der Anschluss, so dass beide Seite an Seite um Silber und Bronze kämpften. Die Norwegerinnen konnten über einen Doppelsieg jubeln, während die drittplatzierte Schwedin offenbar unterwegs zu viel investiert hatte. „Ich wollte vom Start ein hohes Tempo laufen und als wir dann auf die Skatingrunde gingen, habe ich mich etwas zurückfallen lassen und dann das Tempo auf der zweiten Runde forciert. Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt sehr gut gefühlt“, erklärte Therese, die später aber auch noch kämpfen musste: „Am Mördarbakken habe ich dann eine Lücke reißen können, aber meine Beine waren so steif und müde, als ich oben war. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe.“ Rang vier ging mit etwas mehr als einer Minute Rückstand an Kerttu Niskanen, die sich im Zielsprint gegen Sofia Bleckur durchsetzte. Marit Bjørgen kam winkend als Sechste mit 1:33 Minuten auf Johaug ins Ziel. Heidi Weng behauptete sich knapp dahinter im Zielsprint der nächsten Gruppe vor Riitta-Liisa Roponen, Maria Rydqvist und Eva Vrabkova-Nyvltova sowie Liz Stephen als Elfte.

Vici Carl mit starkem Klassikpart

Ein ganz starkes Klassikrennen zeigte Victoria Carl mit der zehntbesten Zeit zum Wechsel, mit dem sie ein erstklassiges Empfehlungsschreiben für die Damen-Staffel abgab. Zunächst wirkte allerdings Steffi Böhler wie die stärkste Deutsche im Klassischen, die versuchte, mit der Spitze mitzugehen, dann aber nach 2,5 Kilometern den Anschluss verlor. Nach vier Kilometern begann Vici, Meter um Meter von ihren zehn Sekunden Rückstand auf die Teamkollegin aufzuholen, was ihr bis zum Skiwechsel auch gelang. Victoria Carl erreichte die Wechselzone als Zehnte, Steffi Böhler wechselte das Material an 12. Position, verlor beim Wechsel aber einige Ränge in der Gruppe. Im Skating-Teilstück konnte die Juniorenweltmeisterin das Tempo nicht durchhalten und erreichte das Ziel als 29. mit mehr als einer Minute Rückstand auf die Teamkollegin, die den 18. Rang belegte. Die dritte Deutsche im Bunde, Sandra Ringwald, kam als 33. mit 4:33 Minuten Rückstand ins Ziel. Sie hatte schon nach der ersten Klassikrunde um Anschluss in ihrer Gruppe gekämpft. Nathalie von Siebenthal aus der Schweiz wurde sehr gute 22. knapp hinter Teresa Stadlober aus Österreich, die 21. wurde. Nathalie Schwarz kam als 38. ins Ziel.