Tour de Ski: Petter Northug gewinnt Cortina-Toblach im Zielsprint

Petter Northug © Felgenhauer/Nordic Focus

Petter Northug hat die 36,1 Kilometer lange Etappe von Cortina nach Toblach im Zielsprint für sich entschieden. Er gewann vor Alexander Legkov und Dario Cologna.

17 Kilometer bergauf: Spitze arbeitet gut zusammen

Auf der diesjährigen vierten Etappe von Cortina nach Toblach wurde von Anfang an ein sehr hohes Tempo angeschlagen, das auch bis zum Ziel hoch blieb. Schon nach wenigen Minuten hatte sich eine fünfköpfige Spitzengruppe mit allen Favoriten plus Alex Harvey gebildet. Etwa fünf Kilometer vor dem höchsten Punkt der Strecke konnte der Kanadier dem hohen Tempo noch mehr folgen, er konnte sich jedoch in der Verfolgergruppe mit Marcus Hellner, Lukas Bauer und Ilia Chernousov halten. Vorn arbeiteten Dario Cologna, Maxim Vylegzhanin, Alexander Legkov und auch Petter Northug sehr gut zusammen, bis es auf der drei Kilometer langen Schlussrunde um das Toblacher Stadion die ersten Attacken gab. Petter Northug war der Erste, der am letzten kleinen Anstieg das Tempo anzog, doch die Russen versuchten zu kontern. Dario Cologna, der den Antritt etwas verschlafen hatte, konnte im Zielsprint immerhin noch Vylegzhanin übersprinten und sich den dritten Rang hinter Petter Northug und Alexander Legkov sichern.

Hellner in der Tempoarbeit

In der Verfolgergruppe war Marcus Hellner ganz auf sich allein gestellt: Der Schwede musste das Tempo hochhalten, Unterstützung von seinen Weggefährten bekam er nur selten. So fehlten ihm wenig überraschend im Zielsprint die Kräfte, so dass er den Sprint um den fünften Platz Ilia Chernousov und Alex Harvey überlassen musste. Der Kanadier, der sich nach seinem Einbruch in der gesamten Abfahrt am Ende der Gruppe erholt hatte, zog den Sprint an, den der Russe konterte. Chernousov holte sich mit 1:25 Minuten Rückstand nach vorn knapp den fünften Rang vor Harvey, Hellner und Lukas Bauer, der heute nicht seinen besten Tag hatte und dem Schweden nicht wie zuvor abgesprochen helfen konnte.

Angerer mit einem tollen Rennen

Ein erstklassiges Rennen lieferte Tobias Angerer an, für den die Tour de Ski bisher nicht nach Wunsch verlief. Der Vachendorfer war als 30. mit fast drei Minuten Rückstand ins Rennen gegangen, lief aber überraschend schnell zu der zweiten Verfolgergruppe mit Jens Filbrich (alle mit einem Startrückstand von etwa zwei Minuten) auf. Filbrich, der selbst etwas zukämpfen hatte, fand nur lobende Worte für seinen Kollegen: „Tobi hat ein unglaublich starkes Rennen gemacht. Chapeau, dass er da rangelaufen ist“, so Filbrich. „Für mich war klar, ich muss taktisch laufen und darf nicht so viel Kraft verschwenden. Ich bin mitgeschwommen und habe gehofft, dass wir viele Leute einholen und das ist uns gut gelungen.“ Im Ziel wurde Tobias Angerer mit der zweitschnellsten Laufzeit starker 13. hinter Finn Haagen Krogh, Curdin Perl, Dmitry Japarov und Devon Kershaw. Jens Filbrich belegte im Massensprint nur knapp hinter ihm Rang 18. Die übrigen deutschen Starter taten sich dagegen sehr schwer: Dotzler konnte früh nicht an Angerer dranbleiben, ähnlich erging es Andy Kühne mit Jens Filbrich. Für Hannes Dotzler steht dennoch ein guter 25. Platz zu Buche, als Bester der dritten Verfolgergruppe zwei Minuten hinter der Angerer/Filbrich-Gruppe. Knapp hinter ihm erreichte Tom Reichelt als 28. das Ziel, Andi Katz belegte ebenfalls in dieser Gruppe Position 35. Thomas Bing und Andy Kühne, der mit Filbrich gestartet war und schon früh sichtlich zu kämpfen hatte, verloren noch weitere zwei beziehungsweise zweieinhalb Minuten und belegten die Plätze 45 und 53.