Biathlon: Franzosen triumphieren beim Einzel in Östersund

Simon Desthieux (FRA), Martin Fourcade (FRA), Quentin Fillon Maillet (FRA) © Nico Manzoni/NordicFocus

Französischer Vierfach-Triumph beim Einzel der Herren in Östersund. Fünf von sechs gestarteten Franzosen landen in den Top-7. Deutsche Herren landen weit abgeschlagen und Arnd Peiffer muss das Rennen nach einem Sturz mit Bruch des Gewehrschafts aufgeben. 

Französische Festspiele

Simon Desthieux (FRA), Martin Fourcade (FRA), Quentin Fillon Maillet (FRA), Emilien Jacquelin (FRA) © Nico Manzoni/NordicFocus

Das dürfte es so in der Geschichte des Einzelwettkampfs im Biathlon noch nicht gegeben haben. Ein komplett französisches Podest beim 73. Weltcupsieg von Martin Fourcade. Nach fünfzehn Treffern verfehlte er eine Scheibe im letzten Anschlag und siegte am Ende mit der schnellsten Laufzeit und einem Vorsprung von 12,7 Sek. vor Simon Desthieux. Er war ebenfalls nur mit einer Strafminute belastet. Im Einzelwettkampf werden für jeden Fehlschuss eine Strafminute auf die Laufzeit addiert. Quentin Fillon Maillet verfehlte drei Scheiben und lief mit einem Rückstand von 1:50,8 Min. auf den Bronzerang. Als Viertplatzierter kam nach zwei Fehlschüssen Emilien Jacquelin ins Ziel. Das hervorragende Mannschaftsergebnis der Franzosen komplettierte Fabien Claude auf dem siebten Platz. Die Franzosen hatten perfekte Ski und kamen mit der extrem tiefen und vom Profil her schweren Strecke am Besten zurecht. Mit diesem Sieg übernimmt Martin Fourcade das gelbe Trikot des Gesamtweltcupführenden von Johannes Thingnes Boe. Nach dem ersten Schießen sah es noch danach aus, als könnte J. T. Boe seine Siegesserie fortsetzen, aber im Laufe des Wettkampfs kassierte er zwei Strafminuten und belegte am Ende einen für ihn enttäuschenden zehnten Platz. Auch läuferisch kam er nicht an Martin Fourcade heran. Bei der überragenden Form der französischen Herren dürften sie Top-Favorit für die Staffel am Samstag sein. 

„Das härteste Rennen, das ich jemals hatte“

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Bester Deutscher wurde Benedikt Doll auf dem 16. Rang. Er begann das Rennen mit zwei tadellosen Schießen, verfehlte aber später vier Scheiben. Nach dem Wettkampf sagte er im ZDF: „Ich glaube heute musste ich der Belastung schulden, ich kann mit Sicherheit sagen, das war das härteste Rennen, das ich jemals hatte. Es war so tief auf der Strecke und da hat es mir am Schießstand schon etwas die Konzentration genommen. Ich bin jetzt richtig fertig. Die Abfahrten waren unfassbar anstrengend.“ Philipp Horn platzierte sich nach drei Strafminuten auf Rang 27. Johannes Kühn blieb liegend jeweils fehlerfrei, verfehlte stehend insgesamt fünf Scheiben und endete am Ende als 41. Simon Schempp ging früh ins Rennen, bot aber läuferisch und auch am Schießstand eine für ihn enttäuschende Leistung und platzierte sich als 53. Erik Lesser hatte schon im ersten liegenden Anschlag große Probleme, justierte mehrmals und wirkte etwas ratlos. Mit drei Fehlschüssen hatte er sich hier bereits in die Defensive gebracht. Obwohl er die stehenden Serien fehlerfrei absolvierte reichte es am Ende nur für Rang 72 außerhalb der Punkteränge. 

Arnd Peiffer´s schwieriger Start in die Saison

Arnd Peiffer (GER) © Nico Manzoni/NordicFocus

Im teilweise knöcheltiefen Schnee waren die Anstiege quälend und die Kurven extrem schwer zu nehmen. Eine davon wurde Arnd Peiffer zum Verhängnis. Nach zwei fehlerfreien Serien ging er als Drittplatzierter auf die nächste Runde und wurde plötzlich vermisst. Erst wurde vermutet, dass er das Rennen wegen seiner noch nicht ganz auskurierten Magen-Darm-Probleme, wegen denen er schon im Sprint nicht starten konnte, beenden musste. Die Team-Ärztin Dr. Katharina Blume klärte später auf, dass ein Sturz, bei dem der Gewehrschaft brach, der Grund für die Aufgabe war. „Er ist in der Kurve gestürzt, ist in den Wald rein und hat sich mehrmals überschlagen. Er hat den Schaft direkt auf den Hinterkopf bekommen und hat eine Platzwunde sowie diverse Prellungen, aber Gott sei Dank ist er nicht bewusstlos gewesen, aus medizinischer Sicht alles gut.“  

Top-Ergebnis für Benjamin Weger

Der Schweizer Benjamin Weger hat nach seinem sechsten Rang mit der Mixed-Staffel auch im Einzel ein Top-Resultat geliefert. Mit nur einer Strafminute belastet, allerdings mit einem Rückstand von 2:28,2 Min., platzierte er sich auf dem fünften Rang. Bester Österreicher wurde Simon Eder auf dem zwölften Rang und der junge Felix Leitner wurde 18. 

Ergebnis Einzel Herren

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