Biathlon: Hanna Oeberg und J. T. Boe gewinnen ersten Weltcup Sprint

Sebastian Samuelsson (SWE), Johannes Thingnes Boe (NOR), Martin Ponsiluoma (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Johannes Thingnes Boe gewinnt Sprint beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti und holt sich damit gelbes Trikot zurück. Auch im zweiten Wettkampf bestätigen die Schweden ihre Laufleistung vom Einzelwettkampf und belegen Platz zwei und drei bei den Herren – Hanna Oeberg dominiert bei den Damen. Arnd Peiffer und Maren Hammerschmidt beste Deutsche.  

Johannes Thingnes Boe gewinnt vor zwei Schweden

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Mit zehn Treffern und der schnellsten Laufzeit gewann der Norweger Johannes Thingnes Boe den Sprint von Kontiolahti. Obwohl J. T. Boe mit der frühen Startnummer 13 der insgesamt 101 Starter ins Rennen ging, war klar, wenn er fehlerfrei schießt, dass er schwer zu schlagen sein wird. Während er sich im Einzel überraschend hinter seinem Teamkollegen Sturla Holm Laegreid einreihen musste, lief er im heutigen Sprint nach zwei Schießeinlagen der langsameren Sorte dem sicheren Sieg entgegen. Die beiden Schweden Sebastian Samuelsson und Martin Ponsiluoma verfehlten schon im liegenden Anschlag eine Scheibe, blieben aber stehend fehlerfrei. Beide liefen eine beeindruckende Schlussrunde und mit 44,1 Sek. Rückstand wurde Sebastian Samuelsson Zweiter und nur 3,8 Sek. dahinter belegte Martin Ponsiluoma Rang drei. Der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen wurde mit einer Strafrunde belastet Vierter vor dem Slowenen Fak, dem ohne Umweg über die Strafrunde nach zehn Treffern im Ziel nur 5,2 Sek. auf einen Podestplatz fehlten. Der Franzose Quentin Fillon Maillet belegte als bester Franzose Rang sechs. Trotz fehlerfreien Schießens ist er läuferisch noch nicht auf dem Level eines Johannes Thingnes Boe oder der Schweden, die schon im Einzelwettkampf mit beeindruckenden Laufzeiten aufwarteten und sich heute mit zwei Podestplätzen belohnten. Bei den Laufzeiten hatten heute die Norweger die Nase vorn. Die beiden Boe-Brüder waren nur 18 Sek. voneinander entfernt und dritte Laufzeit bot Johannes Dale. Der junge Sturla Holm Laegreid, heute im blau-gelben Trikot am Start, muss nach dem Sprint beide abgeben. J. T. Boe startet nächste Woche in gelb als Gesamtführender und Sebastian Samuelsson im blauen Trikot, als derzeit bestplatzierter U-25-Athlet.        

Arnd Peiffer wird bester Deutscher und erfüllt WM-Norm

Arnd Peiffer (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die beiden Älteren aus dem deutschen Team lieferten auch im Sprint. Wenn es auch nicht ganz auf das Podest gereicht hat, aber mit einem siebten Rang von Arnd Peiffer und Platz neun von Erik Lesser bewiesen sie erneut, dass sie zur absoluten Weltspitze gehören. Beide verfehlten im stehenden Anschlag eine Scheibe, bei Erik Lesser war es der berüchtigte letzte Schuss, der sein Ziel nicht fand, aber gerade in der letzten Runde haben beide eine Laufzeit nur 7 bzw. 15 Sek. hinter dem siegreichen Norweger hingelegt. Arnd Peiffer meinte nach dem Rennen: „Es war ein solides Rennen, aber für ein Top-Ergebnis reicht solide im Moment halt nicht.“ Seiner Meinung wäre im Sprint mehr möglich gewesen. „Mich ärgert halt, weil ich mir stehend schon Zeit gelassen habe und trotzdem den Fehler schieße. Wenn ich langsam schieße, dann muss ich halt Null schießen, damit sich das Investment auch lohnt.“ Dennoch hat er mit seinem siebten Rang heute auch die WM-Norm erfüllt. Erik Lesser freute sich über die weitere gute Platzierung und ist sich bewusst, dass es nächste Woche schon wieder ganz anders aussehen kann. „Ich bin ganz glücklich, weiß aber, dass noch einiges zu tun ist“, so Erik Lesser im ZDF-Interview nach dem Wettkampf. Gänzlich unzufrieden mit den Ergebnissen aus Einzel und Sprint in Kontiolahti zeigte sich Benedikt Doll. Nach drei Strafrunden belegte er Rang 32. „Es war ein gebrauchtes Rennen, die Ski laufen nicht, meine Form passt nicht und am Schießstand war der Ofen aus“, so Doll nach dem Wettkampf. Er hofft, dass er mit viel Optimismus und nach einem erhofften Wetterumschwung bei den weiteren Wettkämpfen in Kontiolahti im Rahmen des zweiten Weltcups bessere Ergebnisse erzielt. Johannes Kühn sicherte sich als 19. und Roman Rees als 32. noch Weltcuppunkte; Lucas Fratzscher ging auf Rang 47 auch im Sprint in Bezug auf Weltcuppunkte leer aus. Aus dem Team der Österreicher wurde Simon Eder Bester auf Rang 31 gefolgt von Julian Eberhard. Der Schweizer Benjamin Weger belegt nach einer Strafrunde Rang 20. 

Hanna Oeberg lässt alle anderen Favoritinnen hinter sich

Hanna Oeberg (SWE) © Manzoni/NordicFocus

„Gute Ski und fehlerfreies Schießen“, sind nach Hanna Oeberg das Geheimrezept für ihren Sprintsieg. Aber so einfach ist es dann doch nicht. Die Schwedin ging von der ersten Zwischenzeit an in Führung, fühlte sich gut und kam nach zwei konzentrierten, aber schnellen und sauberen Schießeinlagen mit 23,9 Sek. Vorsprung vor der Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland als Siegerin ins Ziel. Dritte wurde die weitere Norwegerin Karoline Offigstadt Knotten vor der Schwedin Johanna Skottheim. Alle blieben fehlerfrei am Schießstand. Die Schwedin Mona Brorsson belegte nach einer Strafrunde Rang fünf vor Dzinara Alimbekava (BLR). Bereits nach dem zweiten Wettkampf ist eine deutliche Dominanz der schwedischen Mannschaft erkennbar. Sie führen nach zwei Rennen auch die Nationenwertung bei den Damen an während die Norwegerinnen zwar in der Spur immer die Schnellsten sind, aber leider mit Ausnahme der heute zweitplatzierten Marte Olsbu Roeiseland am Schießstand nicht immer mit der nötigen Treffsicherheit agieren. 

Maren Hammerschmidt trifft alles und wird beste Deutsche

Maren Hammerschmidt (GER) © Manzoni/NordicFocus

Bei den allgemein guten Schießergebnissen gelang es aus dem deutschen Damenteam nur Maren Hammerschmidt fehlerfrei durchzukommen. Am Ende belegte sie als beste Deutsche mit 58,7 Sek. Rückstand den neunten Rang. Franziska Preuß kassierte im liegenden und auch im stehenden Anschlag je eine Strafrunde und kam mit 1.27,3 Min. Rückstand auf Platz 23. Vanessa Hinz belegte Rang 32 und Janina Hettich wurde 55. Denise Herrmann kam liegend mit fünf gezielten Treffern gut ins Rennen, verfehlte in aussichtsreicher Position stehend gleich drei Scheiben und rangierte am Ende mit 1:51 Min. Rückstand auf Rang 38. Die junge Sophia Schneider (23) startete heute in ihr erstes Weltcuprennen; die Trainer Kristian Mehringer und Florian Steirer erwarteten nicht zu viel von ihr, sie sollte vor allem Erfahrung sammeln. Läuferisch steht sie nach Kristian Mehringer auf einem guten Niveau, ihre Schießergebnisse sind noch schwankend. Am Ende belegte sie nach insgesamt drei Fehlern und einem Rückstand von 3:18,2 Min. Rang 87. Die Österreicherin Lisa Theresa Hauser mischte schon beim gestrigen Einzel bis zur Hälfte des Wettkampfs an der Spitze mit und auch heute gelang ihr mit fünf sauberen Treffern im liegenden Anschlag ein perfekter Einstieg. Auch Katharina Innerhofer blieb liegend fehlerfrei, stehend verfehlte Hauser eine Scheibe, Innerhofer drei und am Ende platzierte sich Lisa Theresa Hauser  als 13. und Katharina Innerhofer fiel zurück auf Rang 57.  Die Schweizerin Selina Gasparin hat einen Fehlschuss und reihte sich als 17. in die Ergebnisliste, ihre jüngere Schwester Aita blieb fehlerfrei, belegte aber hinter Selina Rang 20. 

Nächste Woche folgt Weltcup 2 in Kontiolahti 

Nach dem Einzelwettkampf gestern und dem heutigen Sprint ist der erste Biathlon Weltcup in Kontiolahti auch schon wieder vorbei. Die Teams bleiben allerdings dort, einige Athleten, die zu Hause in Quarantäne waren, werden zum Team stoßen und bereits am Donnerstag geht es mit Weltcup 2 in Finnland weiter mit Sprints, Verfolgung und den ersten Staffelwettkämpfen.    

Hier findet Ihr das weitere Programm in Kontiolahti

Ergebnis Sprint Herren

Ergebnis Sprint Damen

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