Biathlon WM Östersund: Herrmann holt Gold in der Verfolgung und Dahlmeier Bronze

Tiril Eckhoff (NOR), Denise Herrmann (GER), Laura Dahlmeier (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

In einem spannenden Verfolgungswettkampf wurde Denise Herrmann mit überzeugender Leistung verdiente Verfolgungsweltmeisterin. Die Norwegerin Tiril Eckhoff gewinnt Silber im  Schlusssprint gegen Laura Dahlmeier und die Schwedinnen verpassen die sicher geglaubte Medaille.

Überzeugende Leistung von Denise Herrmann

Mona Brorsson (SWE), Denise Herrmann (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Slowakin Anastasyia Kuzmina war die Gejagte im Verfolgungswettkampf. Mit einem Vorsprung von 9,7 Sek. nahm sie vor Ingrid Landmark Tandrevold und Laura Dahlmeier das Rennen auf. Denise Herrmann lief ihren Rückstand von 23,9 Sek. aus dem Sprint zu Kuzmina schnell zu, kam mit der Schwedin Hanna Oeberg an den Schießstand und ging zusammen mit Laura Dahlmeier und Tandrevold nach fehlerfreiem Schießen auf die nächste Runde, Hanna Oeberg war zu diesem Zeitpunkt nach einer Strafrunde Sechste, gefolgt von der Sprintweltmeisterin Kuzmina, die gleich zwei Scheiben verfehlte. Denise Herrmann als starke Läuferin bekannt setzte sich schnell an die Spitze, die Schwedin Mona Brorsson hat aufgeschlossen und zusammen kamen sie zum zweiten liegenden Anschlag. In einem guten Rhythmus haben beide alle Scheiben abgeräumt und auch Laura Dahlmeier und die Norwegerin Tiril Eckhoff blieben fehlerfrei und folgten im Abstand von 8,3 bzw. 12,1 Sek. auf die nächste Runde. Dahinter entstand zu der Norwegerin Tandrevold und Oeberg eine kleine Lücke. Im Verlauf der Runde hat sich Denise Herrmann etwas von Brorsson abgesetzt und Laura Dahlmeier, die noch immer nicht zu einhundert Prozent fit ist, lief ihr eigenes Tempo und legte den Fokus auf ein fehlerfreies Schießen. 

Eckhoff gewinnt Zielsprint gegen Dahlmeier

Laura Dahlmeier (GER), Tiril Eckhoff (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Beim dritten Schießen war Denise Herrmann bereits im Anschlag als ihre Verfolgerin Brorsson die Schießmatte betrat, aber die Deutsche verfehlte zwei Scheiben während die Schwedin nach fünf Treffern sofort auf die nächste Runde ging. Auch bei Laura Dahlmeier fielen nur vier Scheiben und zusammen mit Herrmann kam sie mit einem Rückstand von 30 Sek. aus der Strafrunde. Aber die Verfolgerinnen konnten diese Chance nicht nutzen, auch sie hatten Probleme am Schießstand. Eckhoff und Oeberg gingen 20 Sek. hinter den beiden Deutschen in die Spur. Mit Vorsprung von mindestens einer Strafrunde kam Mona Brorsson vor ihrem begeisterten Heimpublikum zum finalen Schießen, begann mit einem Fehler und drei weitere folgten. Die Goldmedaille vor Augen war sie dem Druck nicht ganz gewachsen und für die beiden Deutschen hat sich das Tor zum Sieg ganz weit geöffnet. Als hätte sie nie etwas anderes gemacht, hat die ehemalige Langläuferin Denise Herrmann alle fünf Scheiben versenkt und auch Laura Dahlmeier räumte alles ab, ebenso die Norwegerin Tiril Eckhoff. Mit 38,3 Sek. Vorsprung musste Denise Herrmann auf der Schlussrunde nicht mehr alles geben und konnte den Weg zum Ziel richtig genießen. Anders Laura Dahlmeier, die schnell von der Norwegerin eingeholt wurde. Es entwickelte sich ein packendes Duell um die Silbermedaille, im Verlaufe dessen sich Eckhoff zwar lange im Windschatten von Dahlmeier hielt, aber an geeigneter Stelle an ihr vorbeizog, sich dennoch nicht entscheidend lösen konnte. Bei der Einfahrt in den Zielkorridor wurde es noch einmal richtig eng und Dahlmeier hatte alle Mühe nicht an den Begrenzungsboarden zu straucheln. Tiril Eckhoff hat schließlich mit 0,2 Sek. vor Laura Dahlmeier die Ziellinie überquert, die auch happy mit Bronze war. „Ich bin richtig k.o., man merkt, dass ich nicht ganz bei einhundert Prozent bin, ich habe gekämpft bis zum Schluss und es hat leider nicht ganz geklappt.“, so Dahlmeier nach dem Wettkampf, und Denise Herrmann sagte: „Es ist unglaublich, ich habe versucht mich voll auf das Schießen zu konzentrieren da es beim Anschießen so windig war und beim letzten Schießen kann alles passieren. Beim letzten Schießen habe ich Glück gehabt und die Schlussrunde konnte ich richtig genießen.“ In ihrer dritten Biathlonsaison nannte sie Östersund „the place to be“ für sie im Biathlon, nachdem sie hier zu Beginn ihrer Biathlonkarriere ihre ersten großen Erfolge, die Weltcupsiege in Sprint und Verfolgung feierte.

Keine Medaille für die Schweden

Laura Dahlmeier (GER), Tiril Eckhoff (NOR), Mona Brorsson (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Ein packender Zweikampf entwickelte sich noch im Kampf um Platz vier zwischen Marte Olsbu Roeiseland und Hanna Oeberg. Im Fotofinish unterlag Hanna Oeberg und wurde Fünfte. Erneut haben die Schwedinnen die Podestplätze verpasst und besonders bitter, dass Mona Brorsson das schon sicher geglaubte Gold beim finalen Schießen vergeben hat. Sie wurde am Ende Siebte, knapp hinter Anastasyia Kuzmina, die sich insgesamt sieben Strafrunden leistete. Insgesamt wurden viele Fehler geschossen und es herrschte Hochbetrieb in der Strafrunde. Die Gesamtweltcupführende Lisa Vittozzi kam nach insgesamt sechs Fehlern als Zehnte ins Ziel, ihre Teamkollegin Dorothea Wierer verfehlte gar acht Scheiben und wurde Zwanzigste. Die Finnin Kaisa Mäkäräinnen verfehlte sieben Scheiben und wurde 17. 

Zu viele Fehlschüsse

Franziska Hildebrand (GER) © Tumashov/NordicFocus

Neben Denise Herrmann und Laura Dahlmeier waren noch Franziska Hildebrand und Franziska Preuß vom deutschen Team für die Verfolgung qualifziert. Franziska Hildebrand verbesserte sich von Rang 40 auf 22 und Franziska Preuß fiel nach sieben Strafrunden von 16 auf 27 zurück. Eine großen Sprung nach vorne machte die Schweizerin Lena Haecki. Als 53. ins Rennen gestartet landete sie nach nur drei Schießfehlern am Ende auf Rang 14 und war damit beste Schweizerin. Elisa Gasparin wurde 29 und ihre Schwester Selina 43. Aus österreichischer Sicht war bitter, dass Lisa Theresa Hauser im Sprint zwar alle Scheiben getroffen hat, aber im stehenden Anschlag auf die falschen Scheiben geschossen und es dadurch nach fünf Strafrunden nicht in die Verfolgung geschafft hat. Katharina Innerhofer wurde nach sechs Strafrunden beste ihres Teams auf Rang 40.  

Ergebnis Verfolgung Damen hier

Medaillenspiegel hier –> Norwegen führt derzeit vor Deutschland

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