Dorfberg, Golzentipp und Obersee: Unterwegs auf den Höhenloipen in Osttirol

Höhenloipen in Osttirol: Dorfberg © Michael Rackl/xc-ski.de

Panorama, Trainingseffekt und Schneesicherheit, Höhenloipen haben mindestens drei entscheidende Vorteile. Wir haben uns die über 1.800 Metern Höhe gelegenen Loipen in Osttirol mal etwas genauer angesehen.

Mit dem Skidoo zum Loipenstart © Michael Rackl/xc-ski.de

Es ist Ende Februar und während in tieferen Lagen bereits der Frühling Einzug hält, will ich einen Kurztrip nach Osttirol nutzen, um ein paar Loipenkilometer zu sammeln. Drei Höhenloipen der Langlaufregion stehen auf meinem Programm. Als „Basis“ dafür habe ich Lienz gewählt, von wo aus alle Loipengebiete der Region schnell zu erreichen sind. Nach meiner Anreise am Vortag geht es am Vormittag zunächst in Richtung Obertilliach. Vor Kartitsch biege ich allerdings links ab ins kleine Dorf St. Oswald. Dort bringt der Dorfberglift direkt aus dem Ort Alpinskifahrer hinauf zum Start der Piste. Auf mich wartet dagegen ein Skidoo, der als Beförderungsmittel zur Dorfbergloipe dient, die an der Bergstation des Lifts startet. Dieser kostenpflichtige Transportservice wird besonders zu Beginn und am Ende der Langlaufsaison, aber auch in der Hauptsaison rege genutzt. Oben auf 1.820 Metern Höhe angekommen geht’s dann los auf die Runde.

Höhenloipen in Osttirol: Dorfberg © Michael Rackl/xc-ski.de

Die Loipe schlängelt sich zunächst durch dichten Wald, ehe es in einer langen Geraden erstmals bergan geht. Schnell absolviere ich die ersten Höhenmeter und gönne mir eine kurze Zusatzschleife auf einer eher flachen Wiese. Danach geht es weiter bergauf in Richtung Hubertushütte und daran vorbei zur Ochsenwiese. Über einen neuen Abschnitt auf einer leicht ansteigenden Forststraße gelangt man schließlich von zahlreichen Ausblicken begleitet hinauf zum Dorfberg-Hüttl, wo man sich an Schönwettertagen für den Rückweg stärken kann. Ich stürze mich direkt in die folgende Abfahrt und mache mich auf den aussichtsreichen Rückweg. Knapp zehn Kilometer stehen schließlich auf meiner GPS-Uhr, als ich am Ausgangspunkt ankomme und in der warmen Hütte der Bergstation auf meinen Rücktransport warte. Die Dorfbergloipe bekommt gedanklich schon mal fünf Sterne und mit etwas mehr Zeit hätte ich hier sicher noch eine zweite und dritte Runde gedreht.

Mit der Gondel zur Loipe © Michael Rackl/xc-ski.de

Aber auf mich wartet am Nachmittag noch eine zweite Station. Mit dem Auto geht es zunächst weiter ins zehn Kilometer entfernte Obertilliach. Dort befindet sich am Ortsausgang die Talstation der Gondel hinauf zum Golzentipp. Diese bringt mich zur gleichnamigen Höhenloipe auf über 2.000 Metern Höhe. Von der Bergstation sind es nur wenige Meter zu Fuß zum Einstieg der Loipe, die auch von Winterwanderern genutzt wird. Vom Start weg steigt das Gelände stark an und man quert zwei Skipisten. Danach ist man auf der circa 2,5 Kilometer langen Route bis unterhalb des Golzentipp-Gipfels relativ einsam unterwegs. Der Rückweg entspricht dem Hinweg, beinhaltet somit relativ viel Gefälle, das aber für jeden fortgeschrittenen Langläufer zu meistern ist. Wieder zurück in der Gondel überlege ich kurz, für wen die Runde hier besonders geeignet ist. Skiwanderer können hier ganz besondere Ausblicke genießen und leistungsorientierte Trainierer finden hier beim Rundenlaufen sicher ideale Höhentrainingsbedingungen vor.

Höhenloipen in Osttirol: Obersee © Michael Rackl/xc-ski.de

Nach einer erholsamen Nacht in Lienz wartet an Tag zwei dann die Obersee Loipe am Ende des Defereggentals auf mich. Mit dem Auto geht es in 45 Minuten durch das langgezogene Tal und hinauf bis kurz vor dem Staller-Sattel. Der Pass in Richtung Italien ist im Winter für den Verkehr gesperrt und die Straße dient als Winterwanderweg. Direkt daneben verläuft die Loipe, die sich zunächst von 1.970 Metern Höhe meist leicht ansteigend in Richtung des Obersees erstreckt. Eine kurze Rampe gilt es zu bezwingen, dann hat man das Plateau des Sees erreicht. Am hinteren Ende wartet mit dem Alpengasthaus Obersee eine Einkehrmöglichkeit. Der Rückweg ist dann ein Leichtes, nimmt man nicht noch die letzten Höhenmeter hinauf zum Staller-Sattel in Angriff. Oben angekommen kann man einen kurzen Abstecher nach Italien machen und sogar bis zum Biathlonstadion von Antholz hinunterlaufen. Aber Vorsicht, der Rückweg ist dann nichts für Untrainierte! Ich laufe heute die Obersee Loipe bis zum Ziel und bin begeistert von den sechs Kilometern in abwechslungsreichem Gelände.

Auf der Heimfahrt ziehe ich dann mein Gesamtfazit: Die Höhenloipen in Osttirol haben ihren ganz eigenen Reiz. Seien es die unterschiedliche Anfahrt mit Skidoo, Gondel oder Auto, das abwechslungsreiche Gelände oder die wunderbaren Panoramen. So macht Langlaufen schneesicher zu jeder Zeit des Winters Spaß!

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