Hopp Dario, hopp Schwiitz: Einen Tag unterwegs mit dem Dario Cologna Fanclub

Schwerstarbeit: Das Rennen hat begonnen © XC-Ski.de

Ihr Einsatz hat sich gelohnt: Als IHR Dario die Ziellinie auf der Alpe Cermis überquert, sind sie die glücklichsten und lautstärksten Fans weit und breit. Wir haben den Dario Cologna Fanclub am Tag zuvor während der Massenstarts begleitet und ihren Einsatz dokumentiert.

Sie sind sicher nicht die ersten Fans, die am Samstag der Tour de Ski im Val di Fiemme das Stadion erreichen. Es ist 10:30 Uhr und es herrscht schon etwas Betrieb in Lago di Tesero, dem kleinen beschaulichen Ort, der 2013 die WM beherbergen wird. Die Tribünen sind noch leer, der Italiener kommt eher pünktlich zum Start als zu früh, aber dorthin zieht es die Kerngruppe des Dario Cologna Fanclubs sowieso nicht. Früh am Morgen waren sie im Münstertal, im Vinschgau und in Chur gestartet, um pünktlich zum vorentscheidenden Rennen ihres Idols im Hochtal des Trentin zu sein. Auf circa 100 Fans schätzt Ilario Andri, Koordinator des Clubs, die heutige Abordnung. Und sie haben alles dabei, was einen echten Fan ausmacht. Transparente, T-Shirts und Cappies mit dem Club-Schriftzug sowie einem Autogramm von Dario. So verteilt sich ein Großteil von ihnen entlang der Strecke. Sie wissen nämlich genau, wo ihr Namensgeber die Anfeuerung braucht. Und das ist nicht im flachen Stadionein- und auslauf.

Zwölf von ihnen zieht es dann dennoch in Richtung Start/Ziel und Tribüne. Es ist die sogenannte Treichelgruppe, die mit ihren überdimensionierten Kuhglocken (Treicheln) für Aufmerksamkeit sorgen. Es kommt fast einer Prozession gleich, wenn diese elf Männer und eine Frau mit ihren 15 Kilogramm schweren „Geräuschmachern“ in den Langlaufstadien Mitteleuropas einziehen. Sofort weiß jeder, welche Nation hier besonders unterstützt wird. Aber die Cologna Fans sind faire Sportsmänner. Sie legen Wert darauf, jeden Langläufer anzufeuern, nicht nur den Rekord-Toursieger. Dann zieht es auch die Treichler hinaus auf die Strecke, schließlich ist es nicht mehr lang bis zum Start. Am ersten langen Anstieg oberhalb des Stadions haben andere Mitglieder des Fanclubs bereits Transparente mit dem Konterfei ihres Idols angebracht und sich in Anfeuerungsposition begeben.


Endlich fällt der Startschuss und durch das Tal hallen die Kuhglocken der Treichler. Zum ersten Mal passiert Dario Cologna die Position in der Spitzengruppe des Feldes. Aber nach ihm werden auch abgehängte Läufer und weitere Schweizer den Berg hinaufgeschrien. Schließlich bringt hier jeder Langläufer eine Spitzenleistung. Insgesamt fünf Mal kommt Dario vorbei, ehe er als Spitzenreiter der Tour ins Ziel läuft und für eine Vorentscheidung vor dem abschließenden Rennen sorgt. Eigentlich wäre nun die Arbeit des Fanclubs getan, aber sie harren natürlich noch bis zum Damenrennen an der Strecke aus. Dann heißt es, sich zu beeilen. Im Zentrum von Cavalese wartet der sogenannte „FanSpass“, das Treffen aller Fanclubs, die vor Ort ihre Sportler anfeuern. Dass die Dario Fans dort beim Umzug durch die Straßen mit dabei sein wollen versteht sich von selbst. Und so hallen auch im Dunkeln wieder stolz die Glocken der Münstertaler aus dem Kanton Graubünden durch den kleinen Ort. Der Auftritt im Val di Fiemme ist schließlich ihr einziger Besuch bei der Tour de Ski. „Wochentags ist es nur schwer möglich, von daheim und der Arbeit wegzubleiben“, so Andri. Aber am Wochenende nutzen sie jede sich bietende Chance, um Dario zu unterstützen.

Nach einem langen Tag und einer nicht minder langen Feier geht es für die Gruppe schließlich ins gemeinsame Quartier. Dort entledigen sich die Treichler erstmal ihrer Glocken und Ohrstöpsel, die viele tragen. Einer der Männer erklärt noch scherzhaft warum: „Damit ich die Kommandos meiner Frau daheim wieder besser höre.“

Informationen zum Fanclub findet ihr hier: www.fanclub-cologna.ch