Antwort auf: Wer schnell sein will braucht Fluorwachs!?

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Wolfgang Nuding
Teilnehmer

Meiner Erfahrung nach gibt es durchaus Bedingungen, bei denen Fluorhaltige Wachse nicht besser sind als Hydrocarbonwachse. Dies betrifft insbesondere sehr kalte trockene Bedingungen mit nicht oder wenig umgewandelten Schnee. Aber richtig verwachsen kann man sich mit fluorhaltigen Paraffinen nicht. Im Gegenteil, meistens kann man als Hobbyläufer, der seine Ski nicht vor Ort sondern bereits zu Hause präpariert und auch nicht 10 Paar Ski hat damit eine gewisse Bandbreite an Schneebedingungen abdecken. Man macht also quasi nichts falsch.

Belagsstrukturen habe ich immer so verstanden, dass man damit den beim Gleiten entstehenden oder bereits in der Loipe vorhandenen Wasserfilm beeinflusst. Ganz egal ob Fluorwachs oder Hydrocarbon gewachst wurde.

Rein chemisch betrachtet wäre von der Elektronegativität her das Element Chlor am nächsten an Fluor. Chlorparaffine gibt es in der Industrie auch, aber ob die schon mal jemand als Skiwachs ausprobiert hat?

Auf alle Fälle gibt es kein flüssiges Teflon. Teflon zersetzt sich beim Erhitzen unter Bildung von hochgiftigen Gasen und schmilzt nicht. Deshalb darf man niemals versuchen, Teflon als Skiwachs aufzuschmelzen. Ich habe mal Teflonspray aus der Werkstatt aufgesprüht, aber das hat nicht funktioniert.

Bin auch mal gespannt, ob der Industrie eine Alternative zu fluorhaltigen Paraffinen einfällt. Wenn nicht sind wir halt alle ein bisschen langsamer unterwegs. Im Schülerbereich beim Biathlon geht man ja jetzt teilweise schon den Weg, dass die Ski einheitlich vom Veranstalter gewachst werden – natürlich mit kostengünstigen Wachsen.