Biathlon: Deutsche Damen-Staffel verpasst Podest knapp

Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Tiril Eckhoff (NOR), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Karoline Offigstad Knotten (NOR) © Nico Manzoni/NordicFocus

Die deutsche Damenstaffel verpasst beim Sieg der Norwegerinnen das Podest knapp. Nur 5,3 Sek. fehlen auf den Bronzerang, der vor heimischem Publikum an das schwedische Damenteam geht. Silber holt sich ein überraschend starkes Team aus der Schweiz.

Marte Olsbu Roeiseland läuft zum Staffelsieg

Marte Olsbu Roeiseland (NOR) © Nico Manzoni/NordicFocus

Die Norwegerinnen mit Karoline Offigstad Knotten, Ingrid Landmark Tandrevold, Tiril Eckhoff und ihrer Schlussläuferin Marte Olsbu Roeiseland gewinnen in Östersund die erste Staffel in diesem Winter. Erst im März wurden die Norwegerinnen auf der gleichen Strecke Staffelweltmeister. Mit zehn Nachladern und einem Vorsprung von 8,5 Sek. behaupteten sie sich vor den überraschend starken Schweizerinnen. Ingrid Landmark Tandrevold konnte liegend nur mit allen Nachladern die Strafrunde vermeiden und auch im stehenden Anschlag hatte sie leichte Probleme, übergab dennoch an vierter Position an Tiril Eckhoff. Sie brachte ihr Team in Führung und übergab zeitgleich mit den Schweden an die Sprintzweite von Östersund, Marte Olsbu Roeiseland, die sofort die Führung übernahm. Mit großem Vorsprung kam sie zum entscheidenden Schießen, musste zwei Mal nachladen und dennoch die Führung behaupten und den Sieg ins Ziel bringen. 

Starkes Schweizer Damen-Team

Lena Haecki (SUI), Aita Gasparin (SUI), Selina Gasparin (SUI), Elisa Gasparin (SUI) © Nico Manzoni/NordicFocus

Das Team aus der Schweiz hatten heute nicht viele auf der Rechnung. Die drei Gasparin-Schwestern Elisa, Selina und Aita haben mit nur drei Nachladern ihre Staffel in Schlagdistanz gebracht und Lena Haecki ging mit der dritten Laufzeit in ihrem Leg nach lediglich einem Nachlader nur 1,2 Sek. hinter der Schwedin Hanna Oeberg auf eine spannende Schlussrunde. Die Top-Form von Lena Haecki hat sich mit Platz 8 im Sprint, Platz 6 im Einzel und Platz 6 mit der Mixed-Staffel in den Tagen von Östersund bereits angedeutet und so verblüffte es nicht, dass sie schnell an der Schwedin vorbeizog und auf dem Silberrang ins Ziel kam, nur 1,7 Sek. vor den Schwedinnen mit Linn Persson, Elvira Oeberg, Mona Brorsson und Hanna Oeberg (8 NL). 

Deutsche Damen verpassen Podest knapp

Franziska Preuss (GER) © Nico Manzoni/NordicFocus

Die deutschen Damen starteten im Team mit Karolin Horchler, Denise Herrmann, Vanessa Hinz und Franziska Preuß als Schlussläuferin. Leider hat es für das Podium knapp nicht gereicht, obwohl alle Vier eine gute solide Leistung geboten haben. Der kleine Erfolg dürfte das Selbstbewusstsein der Damen für den Weltcup nächste Woche in Hochfilzen stärken. Karolin Horchler hat als Startläuferin an sechster Position mit 33,4 Sek. Rückstand auf Denise Herrmann übergeben, die in ihrer ersten Runde zwar zwei Plätze gut machte, sich aber nach einer Strafrunde nach dem liegenden Anschlag an achter Position wieder fand. Im stehenden Anschlag lief es besser, die fünf Scheiben fielen ohne Nachlader, auf ihrer Schlussrunde halbierte sie mit der schnellsten Laufzeit den Rückstand und schickte Vanessa Hinz mit einem Abstand von 16,8 Sek. zur Führenden an dritter Position ins Rennen. Auch Vanessa Hinz hatte keine Probleme das schnelle Lauftempo auf der kurzen 2 km-Runde mitzugehen. Mit einem Nachlader im Liegendanschlag, zwei weiteren im stehenden Anschlag und der zweiten Laufzeit in ihrer Runde wechselte sie an dritter Position nur 3 Sek. hinter der Führung. Franziska Preuß war seit 2015 nicht mehr als Schlussläuferin einer deutschen Damenstaffel eingesetzt, hat liegend alle Scheiben getroffen und sich auf der dritten Position gehalten. Nach dem entscheidenden Schießen ging die Norwegerin Marte Olsbu Roeiseland als Erste auf die Schlussrunde, Schweden und die Schweiz folgten dicht hintereinander und bei Franziska Preuß verfehlte der letzte Schuss sein Ziel. Nach einem schnellen Nachlader nahm sie an vierter Position mit 9,4 Sek. Rückstand die Verfolgung auf. Die Schwedin und die Schweizerin kämpften um die Podestplätze und kurzzeitig kam auch Franziska Preuß näher an die beiden heran, aber am Ende reichte es nicht mehr ganz und Lena Haecki lief ihr Team auf Silber, Hanna Oeberg auf Bronze und für Franziska Preuß blieb 5,3 Sek. dahinter nur Blech. 

Podest ohne die Mitfavoriten aus Frankreich und Italien

Lisa Vittozzi (ITA) © Manzoni/NordicFocus

Nicht ganz nach Plan lief der Wettkampf für die favorisierten Italienerinnen. Während Lisa Vittozzi noch in Führung liegend an Nicole Gontier übergab hatte diese einen düsteren Tag erwischt. Nach drei Strafrunden fiel ihr Team weit zurück und auch die Schnellfeuereinlagen der Gesamtweltcupsiegerin Dorothea Wierer konnten daran nichts mehr ändern. Die Schlussläuferin Federica Sanfilippo riskierte viel und kassierte zwei weitere Extrarunden, sodass am Ende nur ein enttäuschender zwölfter Rang für die Italienerinnen blieb. Auch die Französinnen Anais Bescond, Justine Braisaz, Chloe Chevalier und Julia Simon hatten heute nichts mit dem Kampf um die Podestplätze zu tun. Zwar ohne Strafrunde, aber mit neun Nachladern reihten sie sich mit über zwei Minuten Rückstand am Ende auf der sechsten Position, knapp hinter den Russinen ein. Die Österreicherinnen starteten mit Julia Schwaiger, Katharina Innerhofer, Lisa Theresa Hauser und Dunja Zdouc. Innerhofer und Hauser haben ihre Staffel entscheidend nach vorne gelaufen, die Schlussläuferin Zdouc konnte beim hohen Tempo der Schlussrunde nicht mehr mithalten und lief als Siebte über die Ziellinie.

Ergebnis Staffel Damen

Kurze Zusammenfassung des Rennens von Eurosport

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