Der Weltklasse-Biathlet Erik Lesser gab heute überraschend sein Karriereende bekannt. Zum Ende der Saison hängt er sein Gewehr an den Nagel, will sich erst einmal eine Auszeit gönnen und dann dem Biathlon als Trainer erhalten bleiben. In seinem mit Arnd Peiffer initiierten Podcast „Das Biathlondoppelzimmer“ verriet er die längst getroffene Entscheidung und will nun in den verbleibenden drei Weltcupstationen Kontiolahti, Otepää und Oslo den Fokus auf Leistung, vor allem aber auf Spaß mit seinem Team legen.
Nach zwölf Weltcupjahren soll Schluss sein
Zwölf Jahre war Erik Lesser im Weltcup-Zirkus unterwegs. Die sprichwörtliche Reise begann am 12. März 2010 mit dem Weltcupdebüt. In Kontiolahti lief er zusammen in der Mixed-Staffel mit Kati Wilhelm, Magdalena Neuner und Simon Schempp und erreichte auf Anhieb den Silberrang. Zwei Jahre dauerte es, bis er sich fest im Weltcupteam etabliert hatte und im November 2012 erreichte er mit 20 Treffern im Einzel von Östersund sein erstes Podest in einem Individualbewerb. Fortan hatte er seinen Stammplatz im Weltcupteam der deutschen Herren. Bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi, 2018 in Pyeongchang und zuletzt 2022 in Peking war er Teil der Olympiamannschaft, erreichte Silber im Einzel und zwei Mal Bronze mit der Staffel und 2015 wurde er in Kontiolahti Doppel-Weltmeister. Sehr viele verdiente Sportler, wie er selbst sagt, hat er gehen gesehen und nennt dabei Christoph Stephan, Michi Greis, Andi Birnbacher, Daniel Böhm, Simon Schempp und seinen Doppelzimmer-Kollegen Arnd Peiffer, mit dem er sich seit der Biathlon Weltmeisterschaft 2013 regelmäßig ein Zimmer während der Wettkampfwochen teilte.„Ich habe jetzt das allerletzte Mal meine Reisetasche als aktiver Biathlet gepackt, mache noch drei Weltcups und das wars´s dann für mich und das passt auch ganz gut zum Schluss“. In der Wiege des Wintersports darf ich dann Tschüss sagen, hoffentlich im Massenstart.“
WM 2023 Oberhof kein Anreiz
Über die Heim-WM 2023 in Oberhof hat sich Lesser zwar viele Gedanken gemacht, aber letztendlich fehlt ihm die Motivation sich noch einmal einen Sommer lang zu quälen, „die Einheiten die dazu gehören, die Anstiege hochrollern, die habe ich zur Genüge gemacht und hier fehlt mir hauptsächlich die Motivation“. Das wäre noch einmal ein Jahr, wo er sich Gedanken machen muss, reichts noch oder reicht´s nicht mehr. Lesser ist, wie er selbst sagt, ein kritischer Typ. Er sagt seine Meinung, auch wenn sie unbequem ist und nicht zuletzt deshalb ist er in die Athletenkommission der Internationalen Biathlon Union gewählt worden. Er wird nicht nur auf der Strecken fehlen. Nach einer intensiven Leistungssportkarriere will sich Erik Lesser nach den drei anstehenden Weltcupwochen erst einmal eine Auszeit gönnen, sich der Familie widmen, abtrainieren und dann in den Trainerbereich einsteigen. Erst einmal im Nachwuchsbereich Erfahrungen sammeln und seinen reichen Erfahrungsschatz weitergeben.
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Danke für die lange und auch schöne Zeit! Wir haben uns mit dir gefreut aber auch gemeinsam mit dir gelitten!
Viel Freude und Erfolge für deine zukünftigen Vorhaben!
Du bist ein ganz Großer!!