Biathlon: Französischer Doppelerfolg beim Einzel der Damen in Östersund

Yuliia Dzhima (UKR), Justine Braisaz (FRA), Julia Simon (FRA) © Nico Manzoni/NordicFocus

Französin Justine Braisaz gewinnt das Einzel von Östersund vor Yuliia Dzhima (UKR) und Julia Simon. Die Schweizerin Lena Haecki wird Sechste und Franziska Preuß beste Deutsche auf Rang zwölf. 

Zweiter Weltcupsieg von Justine Braisaz

Justine Braisaz (FRA) © Nico Manzoni/NordicFocus

Die Französin Justine Braisaz begann das Rennen mit zwei Fehlern, blieb bei den weiteren drei Schießeinlagen fehlerfrei und übernahm im Ziel die Führung. Braisaz gewann bei den Weltmeisterschaften in Östersund Bronze im Einzel und holte ihren ersten und bisher einzigen Weltcupsieg in einem Einzelbewerb im Massenstart vor heimischem Publikum in Annecy le Grand Bornand. Heute musste sie am Ende um den Sieg noch bangen. Braisaz und ihre Teamkameradin Julia Simon starteten im ersten Drittel und führten im Classement nach jeweils zwei Strafminuten als die spät gestartete Yuliia Dzhima nach zwanzig Treffern mit einem knappen Vorsprung von 6,7 Sek. auf die Schlussrunde ging. Dzhima konnte aber läuferisch mit der schnellen Französin nicht mithalten, verlor auf dem Weg zum Ziel ihren Vorsprung und lief schließlich mit 11,1 Sek. Rückstand auf den Silberrang, 6,6 Sek. vor Julia Simon. Allgemein wurden bei wechselnden Windverhältnissen viele Fehler geschossen und nur Yuliia Dzhima gelang es zwanzig Treffer zu setzen. Die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold wurde Vierte und hinter ihr platzierte sich die Russin Larisa Kuklina.

„Es war zu viel Kopf von mir im Rennen“

Markus Segessenmann (SUI) Head of Biathlon Swiss-Ski, Lena Haecki (SUI), Aita Gasparin (SUI), Elisa Gasparin (SUI) © Nico Manzoni/NordicFocus

Die Schweizerin Lena Haecki hatte nach dem sechsten Rang in der Mixed-Staffel und Platz 8 im Sprint von Östersund den Sieg im heutigen Einzel der Damen über 15 km vor Augen. Nach 15 Treffern kam sie in Führung liegend zum entscheidenden Anschlag im Stehen, traf zwei Scheiben  und verfehlte die letzten drei. Mit drei Strafminuten belastet lag sie auf dem achten Rang, blieb auf ihrer Schlussrunde zeitlich nur knapp hinter der Schnellsten (Kaisa Mäkäräinen) und sicherte sich so den sechsten Platz. Im Interview nach dem Rennen sagte Haecki im ZDF: “ Ich habe mir leider selbst sehr viel Druck auferlegt, es war zu viel Kopf von mir in dem Rennen aber mit dem Ergebnis bin ich letztlich sehr zufrieden, die Saison ist noch lang.“ Die Schweizerin hat auf ihrem sechsten Rang viele der Top-Favoritinnen hinter sich gelassen. Dorothea Wierer wurde Siebte, Lisa Vittozzi Neunte und Hanna Oeberg, die Weltmeisterin und Goldmedaillengewinnerin in dieser Disziplin landet auf dem zehnten Rang. Beste Österreicherin wurde Julia Schweiger auf Rang 20. 

Deutsche Damen verpassen Top-10

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Wie tags zuvor bei den Herren, lief es auch bei den deutschen Damen nicht ganz nach Wunsch. Beste wurde Franziska Preuß auf Rang 12. Liegend hat sie in einem guten Tempo alle Scheiben weiß werden lassen, stehend kassierte sie insgesamt drei Strafminuten. Nach dem Rennen meinte sie: „Ich hatte wahnsinnigen Respekt vor dem Rennen, man hat es bei den Männern gesehen, wie schwierig es gestern war. Es wäre heute schon was möglich gewesen, aber mit drei Fehlern kann man nicht mehr erwarten.“ Einmal mehr gehörte Denise Herrmann zu den zwei besten deutschen Damen und äußerte sich im Ziel zu ihrer Leistung: „Die Strecke war heute ganz im Gegenteil ganz schön eisig und wir haben bei der Skiauswahl überlegt, was nehmen wir. Es ging einigermaßen beim Laufen, aber vier Fehler sind zu viel im Einzel.“ Sie belegte mit insgesamt vier Fehlern Rang 18 und sammelt damit genau so Weltcuppunkte wie Vanessa Hinz, die als 30. ins Ziel kam. Bei Franziska Hildebrand passt es noch nicht richtig zusammen. Mit vier Strafminuten wurde sie 43. und Karolin Horchler, eigentlich sehr treffsicher, lieferte drei tadellose Nuller, verfehlte allerdings beim ersten Stehendanschlag gleich vier Scheiben und fiel weit zurück. Am Ende wurde es der 51. Platz und Anna Weidel wurde 56. Kristian Mehringer war mit der Leistung nicht zufrieden und führte an, dass der Saisoneinstieg im letzten Jahr auch nicht planmäßig verlief und es viel Kritik gab. „Wir bleiben ganz ruhig, wir wissen, dass wir um das Podium mitkämpfen können.“ Vielleicht gelingt den Damen ja im Quartett der Sprung aufs Podest. Wer allerdings am Abschlusstag in der Staffel läuft, das steht noch nicht fest. Morgen ist nochmals ein biathlonfreier Tag.

Ergebnis Einzel Damen

Hier findet ihr das weitere Programm von Östersund

Bildergalerie