Biathlon Kurznews: IOC bestätigt Biathlon-Bewerbe für 2026 und erstes Biathlon-Stadion Belgiens eröffnet

Olympische Ringe © Manzoni/NordicFocus

Biathleten haben auch bei den nächsten Olympischen Winterspielen 2026 in elf Bewerben Chancen auf Medaillen, aber die Single-Mixed-Staffel gehört (noch) nicht dazu. In Belgien wird das erste Biathlon-Stadion eröffnet und der ukrainische Biathlon-Verband nominiert den Kader der National- und der B-Mannschaft.  

IOC bestätigt Biathlon-Bewerbe für Mailand-Cortina 2026

Letzte Woche hat der Exekutivrat (EB) des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) auf der Grundlage der Empfehlungen der Olympischen Programmkommission (OPC) das Programm für die Olympischen Winterspiele in Mailand/Cortina 2026 genehmigt. Insgesamt werden 2.900 Athleten teilnehmen dürfen, davon 105 Biathletinnen und 105 Biathleten, die unverändert in elf Disziplinen, nämlich Sprint, Einzel, Verfolgung, Massenstart, Staffel und Mixed-Staffel um olympische Medaillen kämpfen werden. Dem Antrag der Internationalen Biathlon Union (IBU), dass auch die Single-Mixed-Staffel in die olympischen Disziplinen aufgenommen wird, hat der Exekutivrat nicht stattgegeben und die IBU schrieb in ihrer Pressemitteilung: „Während die IBU keinen Zweifel daran hat, dass die Biathlon-Wettkämpfe in Mailand-Cortina 2026 zu den besten aller Zeiten gehören werden, ist die IBU enttäuscht, dass die Single-Mixed-Staffel bei den Spielen nicht dabei sein wird, und glaubt, dass dies das olympische Programm weiter verbessert und Möglichkeiten für kleinere Biathlon-Nationen geschaffen hätte. Die IBU respektiert jedoch voll und ganz die IOC-Entscheidung und erkennt die schwierige Aufgabe an, allen Anfragen der Internationalen Verbände nach neuen Veranstaltungen im bestehenden Programm Rechnung zu tragen. Die IBU behält das bei den Athleten und Fans gleichermaßen beliebte Format aber weiterhin bei Weltcups und Weltmeisterschaften im Rennprogramm.“ 

Erstes Biathlon-Stadion in Belgien eröffnet

In Herzebösch (Elsenborn) wurde das erste Biathlonzentrum Belgiens feierlich eröffnet und seiner Bestimmung übergeben. Wie das Dorf Elsenborn auf seiner Webseite schreibt, sind im Langlauf- und Biathlonzentrum Elsenborn (LBZ) „16 hochmoderne Schießstände (Laserschießen, Luftgewehr und Kleinkaliber) und eine anspruchsvolle, 1,3 Kilometer lange Laufstrecke“ entstanden. „Das LBZ steht für die Neuausrichtung des Biathlonsports in Belgien. In direkter Nachbarschaft zum Sport- und Kulturzentrum Herzebösch ist somit das erste Langlauf- und Biathlonzentrum Belgiens entstanden, das den Vergleich mit Biathlonstützpunkten im Ausland nicht zu scheuen braucht.“ Der Bau ging demnach auf eine Initiative des Belgischen Biathlonverbandes zurück. „In enger Zusammenarbeit mit dem Sport- und Kulturzentrum Herzebösch, dem Ostbelgischen Ski- und Wintersportverband (OSWV) und dem Ski Club Elsenborn sowie mit Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und der Gemeinde Bütgenbach wurde in kurzer Zeit ein ideales Trainings- und Wettkampfzentrum für Biathleten und Langläufer geschaffen.“ „Durch diese neue Trainingsstätte verfügen unsere Athletinnen und Athleten über gleichwertige Trainingsbedingungen wie alle großen Wintersportnationen. Auch kann durch diese Infrastruktur ein großer Schritt in Richtung Biathlon-Förderzentrum gemacht werden, indem unserem Nachwuchs ideale Trainingsstätten unter Anleitung von ausgebildeten Trainern zur Verfügung gestellt werden und vielleicht sogar mancher Olympiatraum wahr werden kann“, erklärt Biathlon-Trainer Pascal Langer auf Dorf Elsenborn. Zu den Eröffnungs-Wettkämpfen kam auch der Sachse und Wahl-Belgier Michael Rösch. Ab 2014 startete Rösch unter belgischer Flagge und leistete in Belgien Biathlon-Aufbauarbeit. Im Januar 2019 beendete er beim Biathlon Weltcup seine aktive Karriere, zur Eröffnung kam er nach Elsenborn und zeigte, dass er seinen Sport noch immer beherrscht. Aus Deutschland waren die Zwillinge Sabrina und Mareike Braun am Start und letztere landete letztlich als Drittplatzierte auf dem Siegertreppchen.     

Biathleten aus der Ukraine im Sommertraining

Seit dem 24. Februar 2022 wütet der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Nichts ist mehr so, wie es war. Menschenleben und Existenzen sind zerstört und auch viele Sportstätten liegen in Schutt und Asche. Der ukrainische Biathlonverband versucht nun etwas Normalität zu vermitteln und hat sechs Frauen und sechs Männer in die Nationalmannschaft berufen. In Syanki in der Region Lemberg bereitete sich die Biathlon-Nationalmannschaft der Ukraine in einem ersten Sommertraining auf die kommende Saison vor. Auch Dmitry Pidruchny wurde von seinen Pflichten in der Nationalgarde freigestellt und schloss sich dem Team an, dem neben ihm Anton Dudchenko, Bogdan Tsymbal, Artem Pryma, Taras Lesyuk und Denis Nasyko angehören. Ihr Cheftrainer Juraj Sanitra hofft im Juli ein Trainingslager in Deutschland durchführen zu können. Aus der A-Mannschaft der Damen nahmen in Syanki unter der Leitung von Alexander Kravchenko Irina Petrenko, Anastasiya Merkushyna und Anna Krivonos teil, ebenso Valentina Semerenko von der B-Mannschaft. Daria Blashko und Yulia Dzhima starteten ihre Saisonvorbereitung in Slowenien während Elena Bilosyuk aufgrund ihres Dienstes in der Nationalgarde noch nicht am Mannschafts-Training teilnehmen konnte. Für die B-Mannschaft steht nach einem ersten Lehrgang in Ternopil ab 19. Juni eine weitere Fortbildung an. Zwölf Damen gehören dem B-Team an, nämlich neben Valentina Semerenko noch Yuliia Zhuravok, Valeria Dmitrenko, Nadezhda Belkina, Anastasiia Rasskazova, Kristina Dmitrenko, Lyubov Kipyachenkova, Yulia Gorodnaya, Alexandra Merkushyna, Elena Gorodnaya, Lilia Steblina und Veronika Shevchik. Zum Herren-B-Team gehören: Artem Tyshchenko, Vitaly Trush, Ruslan Tkalenko, Andriy Dotsenko, Andrey Orlik, Serhiy Telen, Stepan Kinash, Vitalyii Mandzyn, Roman Borovyk, Dmitry Grushchak und Vladislav Chikhar. (Quelle, u.a.: xsport.ua)