Biathlon Weltcup: Frankreichs Mixed Staffel gewinnt – Deutschland auf Rang vier

Lou Jeanmonnot (FRA), Caroline Colombo (FRA), Eric Perrot (FRA), Fabien Claude (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Frankreichs Mixed-Staffel gewinnt beim Biathlon Weltcup in Nove Mesto na Morave vor Schweden und Norwegen. Deutschland kratzt am Podest und am Ende wird es Rang vier und damit das beste Ergebnis der Saison. Boe-Brüder nicht am Start, nachdem beide mit Corona infiziert nun offensichtlich auch Symptome verspüren.   

Frankreich siegt mit der Mixed-Staffel

Fabien Claude (FRA), Lou Jeanmonnot (FRA), Eric Perrot (FRA), Caroline Colombo (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Lou Jeanmonnot, Caroline Colombo, Eric Perrot und Fabien Claude bringen Frankreich den Sieg mit der Mixed-Staffel im tschechischen Nove Mesto na Morave. Insbesondere Fabien Claude als Schlussläufer hat mit zwei tadellosen Fünferserien den Sieg für sein Team ins Ziel gebracht. Zusammen benötigten sie nur sieben Nachlader und hatten im Ziel 33,6 Sek. Vorsprung vor Schweden. Anna Magnusson,  Hanna Oeberg, Martin Ponsiluoma und Sebastian Samuelsson hatten 18 Nachlader. Nur 4,7 Sek. hinter den Schweden komplettierten die Norweger Karoline Offigstad Knotten, Ingrid Landmark Tandrevold, Johannes Dale und Endre Stroemsheim nach 16 Nachladern das Podest. Mit einer Strafrunde und 13 Nachladern blieb für das deutsche Team mit Janina Hettich-Walz, Vanessa Voigt, Philipp Nawrath und Benedikt Doll nur der vierte Rang vor Italien und der Ukraine.

  

Lisa Vittozi bringt Italien in Führung

Lisa Vittozzi (ITA) © Manzoni/NordicFocus

Lisa Vittozzi bestimmte von Beginn an das Rennen von vorne weg, traf liegend alle Scheiben und behielt die Führung. Dicht hinter ihr sortierte sich die Schweiz mit der ebenfalls im Liegendanschlag fehlerfrei gebliebenen Elisa Gasparin ein, Frankreich und Schweden dahinter. Janina Hettich-Walz benötigte einen Nachlader und mit 8,5 Sek. kam sie als Neunte in die nächste Runde. Vittozzi auf Schießbahn eins demonstrierte ihre in dieser Saison wiedererlangte Sicherheit, räumte auch stehend perfekt ab und konnte sich dennoch nicht entscheidend von dem weiteren Feld absetzen, da auch die Französin fehlerfrei schoss und nur 4,9 Sek. hinter der Italienerin auf die Schlussrunde einbog. Bei Janina Hettich-Walz, die schnell agierte, ging der letzte Schuss vorbei aber mit einem Nachlader ließ sie diese Scheibe weiß werden und mit 18,6 Sek. Rückstand lief sie als Vierte auf die letzte Runde. „Ich habe versucht schnell zu schießen, ein bißchen was zu riskieren. Läuferisch ging es schwer bei mir, gestern auch schon und ich bin jetzt froh, wenn ich mal ein paar Tage die Beine hoch legen kann. Ich freu mich auf Östersund, die Strecke mag ich und hoffe, dass es mir dort wieder besser geht,“ so Janina Hettich-Walz im ARD-Interview.

Frankreich übernimmt Spitzenposition

Philipp Nawrath (GER), Vanessa Voigt (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Nahezu zeitgleich wechselten Italien und Frankreich, dann Norwegen und für Deutschland kam Vanessa Voigt als Vierte mit 28,3 Sek. Rückstand. Auf der Runde bestimmte die Französin Caroline Colombo das Tempo. Tandrevold übernahm nach einem Nachlader die Führung, Häcki-Groß folgte nach einem Nachlader mit 11 Sek. Rückstand als Zweite und nachdem allgemein Fehler geschossen wurden setzte sich Vanessa Voigt nach einem Nachlader an Position drei, gefolgt von Caroline Colombo, die mit drei Nachladern die Strafrunde noch vermied. Die Norwegerin kam als erste zum Stehendanschlag, verfehlte zwei Scheiben und mit drei Nachladern musste sie sich wieder knapp hinter der Französin Colombo einordnen. Zwischenzeitlich war die Ukraine mit Olena Bilosiuk auf den dritten Rang vorgerückt, dann bog Lena Häcki-Groß in die Schlussrunde ein und Vanessa Voigt hielt sich nach zwei Nachladern mit 26,4 Sek. Rückstand an achter Position. „Das Stehendschießen war nicht das, was ich kann. Ich hab gestern beim letzten Schießen schon die Beine nicht ruhig gekriegt und das war heute wieder so. Dadurch, dass ich letzte Woche etwas angeschlagen war, Corona hatte, das ist schon kräftezehrend, und die Strecke macht es nicht einfacher. Das tiefe Geläuf, da bist du einfach nur kaputt und die Beine spüren das auch.“ so Vanessa Voigt nach dem Rennen.

Frankreich und Schweden setzen sich ab 

Philipp Nawrath (GER) © Manzoni/NordicFocus

Den nächsten Wechsel absolvierten wieder Norwegen und Frankreich zeitgleich, dann die Ukraine, Schweden, die Schweiz und mit 35 Sek. Rückstand kam Philipp Nawrath als Sechster ins Rennen. An der Spitze liefen nun Johannes Dale für Norwegen und Eric Perrot für Frankreich und der Schwede Martin Ponsiluoma war auf die dritte Position vorgelaufen. Die ersten fünf Läufer lagen innerhalb zehn Sekunden und zu Philipp Nawrath klaffte eine größere Lücke. Er war allein unterwegs, hatte keinen Läufer zur Orientierung direkt vor oder hinter sich. Beim ersten Anschlag lagen Dale, Perrot und Ponsiluoma direkt nebeneinander, keiner kam ohne Nachlader durch und auch dahinter musste vielfach nachgeladen werden. Perrot war als Erster zurück, dann der Schwede Ponsiluoma und auf der dritten Position der Ukrainer Artem Pryma. Die Schweiz mit Sebastian Stalder lag auf Rang vier, dicht hinter ihm der Norweger Dale. Er konnte mit drei Nachladern die Strafrunde vermeiden und Philipp Nawrath ist nach zwei Nachladern als Sechster auf 18,5 Sek. an die Spitze herangekommen. Ponsiluoma und Perrot machten an der Spitze gemeinsame Sache, aber das Quartett mit Dale, Nawrath, Pryma und Stalder holte auf. Im stehenden Anschlag brachte Perrot in 23 Sek. eine perfekte Serie und war längst weg, bevor ihm Pryma als Zweiter folgte. Ponsiluoma hatte Schwierigkeiten und fiel auf Rang drei zurück, während Philipp Nawrath eine Strafrunde kassierte und mit 55,8 Sek. als Sechster in die Schlussrunde lief. „Mit dem Laufen bin ich zufrieden, habe aber die ersten zwei Runden einen Tick zu viel Rückstand gut machen wollen,“ was sich dann offenbar am Schießstand rächte. 

Fabien Claude überzeugt am Schießstand

Fabien Claude (FRA) © Manzoni/NordicFocus

In Führung liegend übergab der Franzose Perrot an Fabien Claude, dicht dahinter übernahm für Schweden Sebastian Samuelsson und mit deutlichem Abstand von 23,5 Sek. kam für die Ukraine Anton Dudchenko ins Rennen. Vor Deutschland mit Benedikt Doll an sechster Position lagen Österreich und Norwegen. Fabien Claude und Sebastian Samuelsson liefen hohes Tempo an der Spitze. Liegend schossen beide im selben Rhythmus, Claude traf seine fünf Scheiben und Samuelsson benötigte zwei Nachlader und sein Rückstand auf den führenden Franzosen war dadurch auf 22,6, Sek. angewachsen. Dudchenko hielt sich weiterhin auf der dritten Position und Benedikt Doll brachte die Null und blieb so als Fünfter am Norweger Endre Stroemsheim dran. Samuelsson an der Spitze investierte viel Kraft um an den Franzosen heranzulaufen, während dahinter Benedikt Doll am Norweger Stroemsheim vorbeizog. Fabien Claude zeigte Nervenstärke und machte den Sieg mit fünf schnellen Treffern im Stehendanschlag fix. Samuelsson benötigte zwei Nachlader und bog als Zweiter in die Schlussrunde ein während sich der Norweger Endre Stroemsheim im Kampf um den dritten Rang gegen Dudchenko und Doll mit einer fehlerfreien Fünferserie durchsetzte. Frankreich siegte vor Schweden und Norwegen. Deutschland belegte Rang vier vor Italien und der Ukraine. Nach dem Rennen erklärte Benedikt Doll, dass er sich beim Stehendanschlag ein bißchen ablenken ließ: „Habe den Fokus verloren, da war dann auch ein bißchen der Rhythmus raus. Das ist ärgerlich. Die Ski waren top, aber das letzte Stehendschießen ärgert mich schon sehr.“Österreich mit Anna Gandler, Tamara Steiner, David Komatz und Harald Lemmerer (1 Strafrunde/7 Nachlader) belegten Rang acht und die Schweiz mit Elisa Gasparin, Lena Häcki-Groß, Sebastian Stalder und Serafin Wiestner (3 Strafrunden/15 Nachlader) überquerte die Ziellinie auf Platz neun.
Johannes Thingnes Boe und Tarjei Boe waren nicht am Start. Beide haben sich mit Corona infiziert und waren trotz eines positiven Tests in die gestrige Verfolgung gestartet. Da fühlten sie sich gesund und hielten weitestgehend Abstand zu den anderen Athleten. An der Siegerehrung nahmen sie mit Maske teil. Interviews danach lehnten sie ab. Obwohl sie bereits gestern entschieden, nicht an den heutigen Staffeln teilzunehmen, sind beide nach Informationen der ARD nun doch erkrankt und verspüren Symptome.  

Ergebnis Mixed Staffel

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