Biathlon Weltcup Hochfilzen: Norwegischer Doppelerfolg in der Verfolgung – Schweizer Niklas Hartweg wird Fünfter

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Mit überragender Leistung gewinnt Johannes Thingnes Boe den Verfolgungswettkampf beim Biathlon Weltcup in Hochfilzen vor seinem Teamkollegen Sturla Holm Laegreid. Der Franzose Emilien Jacquelin komplettiert das Podest. Niklas Hartweg aus der Schweiz zeigt eindrucksvoll, dass er in der Weltspitze angekommen ist und platziert sich nach zwei Norwegern und zwei Franzosen auf Rang fünf. Für die deutschen Herren war es ein gebrauchter Tag und mit zu vielen Schießfehlern reicht es nur für Benedikt Doll in die Top-20. 

Johannes Thingnes Boe ist das Maß aller Dinge

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Mit 43 Sek. Vorsprung ging der Sprintsieger Johannes Thingnes Boe im gelb-roten Trikot beim Biathlon Weltcup in Hochfilzen in das Jagdrennen. Der Norweger ging nach seinem Sprint- und Verfolgungssieg in Kontiolahti als absoluter Favorit ins Rennen und lief in Hochfilzen ein einsames Rennen vorneweg. Am Ende gewinnt er erwartungsgemäß das Verfolgungsrennen in Hochfilzen nach zwei Strafrunden mit 47,9 Sek. Vorsprung vor seinem Teamkollegen Sturla Holm Laegreid, der ebenfalls zwei Strafrunden im Gepäck hatte. Rang drei sicherte sich der Franzose Emilien Jacquelin vor dem Vorjahres-Gesamtsieger Quentin Fillon Maillet (3 Fehler). In einem überragenden Rennen war der 56. Weltcupsieg von J. T. trotz seiner zwei Fehlschüsse zu keiner Zeit in Gefahr, da auch seine nächsten Verfolger nicht schadlos blieben.Einen hervorragenden fünften Platz feierte nach nur einer Strafrunde der Schweizer Niklas Hartweg vor dem Italiener Tommaso Giacomel auf Rang sechs (2 Fehler). 

 

Gebrauchter Tag für deutsches Team

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die deutschen Skijäger konnten in Hochfilzen nicht an die Erfolge aus Kontiolahti anknüpfen. Die Ausganspositionen aus dem Sprint waren ohnehin nicht erfolgsverheißend, lediglich Justus Strelow und Benedikt Doll waren im Sprint in den Top-14 gelandet. Sowohl Doll als auch Strelow fielen schon nach dem ersten Schießen zurück und obwohl Doll dann zwei Nuller-Einlagen folgen ließ waren zwei weitere Strafrunden aus dem letzten Schießen zu viel um weiter nach vorne zu kommen. Doll platzierte sich letztlich nach vier Schießfehlern als 18. noch als bester Deutscher und meinte nach dem Rennen, dass er es sich beim Liegendschießen unnötig schwer gemacht hatte. „Es sind Kleinigkeiten die nicht passen, an denen ich jetzt noch feilen muss.“ Strelow kam nach drei Strafrunden als 26. ins Ziel und blieb damit weit unter den Erwartungen. Der Schwarzwälder Roman Rees begann mit zwei fehlerfreien Schießen aber in den beiden weiteren verfehlte er jeweils zwei Scheiben und platzierte sich auf 36, gefolgt von Johannes Kühn (1:1:1:3). David Zobel hatte sich als 56. gerade noch für die Verfolgung qualifiziert. Nach zwei Fehlern gleich im ersten Schießen ließ er drei Mal die Null folgen und holte nach vorne auf. Am Ende verbesserte er sich um vierzehn Platzierungen und überquerte die Ziellinie als 42. Philipp Nawrath startete seine Aufholjagd von Platz 28 aus und absolvierte die ersten beiden Serien tadellos. Im ersten Stehendanschlag fiel keine der fünf Scheiben und nach den fünf Extrarunden spülte es ihn nahezu ans Ende des Feldes. Zwei weitere Extrarunden kamen aus dem letzten Anschlag hinzu und mit Rang 54 hat er sich weit unter Wert verkauft.   

Schweizer Niklas Hartweg mit starker Aufholjagd

Niklas Hartweg (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Der 22jährige Niklas Hartweg brachte nach seinem Silberrang im Einzel von Kontiolahti in der heutigen Verfolgung in Hochfilzen erneut ein Top-5-Ergebnis und scheint in der Weltspitze angekommen zu sein. Von Position 22 aus ins Rennen gestartet arbeitete er sich kontinuierlich nach vorne, zeigte mit nur einem Schießfehler eine starke Vorstellung am Schießstand und ihm scheinen die langen Rennen mit vier Schießeinlagen besonders zu liegen. Darüber dürfte sich auch sein deutscher Trainer Remo Krug, der seit dieser Saison für die schweizerischen Herren verantwortlich ist, besonders freuen. Sebastian Stalder platzierte sich nach drei Strafrunden als 24. Im gesamten Feld gelang es nur drei Läufern am Schießstand komplett fehlerfrei zu bleiben und einer davon war der Österreicher Felix Leitner. Seine reine Verfolgungszeit lag lediglich 20 Sek. hinter der Bestzeit und am Ende konnte er sich als Bester seines Teams über Rang 13 freuen. Simon Eder brachte drei Mal die Null, verfehlte im entscheidenden Anschlag zwei Scheiben und verbesserte sich dennoch von Rang 51 auf 34. 

Fazit Felix Bitterling

Felix Bitterling © DSV

„Positiv ist der erste Saisonsieg, wir waren ein paar Mal knapp dran. So ist Biathlon, manchmal geht alles auf und manchmal reicht es für die absoluten Top-Positionen und dann muss man halt auch mal Vierter werden. Heute bei den Männern haben wir eine drauf gekriegt, das gehört auch dazu. Man muss allerdings sagen, dass unsere Ausgangssituation auch nicht so traumhaft war. Die Rückstände trotz der ein oder anderen guten Platzierung waren schon relativ groß. Wenn man dann in diesem extrem starken internationalen Männerfeld vorne angreifen will, dann muss man von Anfang an riskieren. Das kann aufgehen oder nicht aufgehen; heute war ein bissl ein gebrauchter Tag für uns. Wir glauben weiter an unser Konzept. Wir sind überzeugt davon. Jetzt gilt es ein bißchen Kräfte zu sammeln für Frankreich. Wir werden uns aus diesem kleinen Loch zusammen wieder rausholen, werden Motivation und Kraft sammeln und dann in ein paar Tagen in Frankreich (das Wettkampfprogramm für Annecy Le Grand Bornand) neu angreifen und da nochmal ein Zeichen setzen.“    

Ergebnis Verfolgung Herren

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