Biathlon Weltcup Kontiolahti: Julia Simon gewinnt Verfolgung – Vanessa Voigt wird Achte

Elvira Oeberg (SWE), Julia Simon (FRA), Dorothea Wierer (ITA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Julia Simon gewinnt das Verfolgungsrennen beim Biathlon Weltcup in Kontiolahti vor der Italienerin Dorothea Wierer und der Schwedin Elvira Oeberg. Beste Deutsche wird Vanessa Voigt auf Rang acht, gefolgt von der Sprintsiegerin Lisa Theresa Hauser aus Österreich. 

Mit zwanzig Treffern zum Sieg

Dorothea Wierer (ITA), Julia Simon (FRA), Elvira Oeberg (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Verfolgungssiegerin aus Frankreich, Julia Simon, nahm das Rennen als Sechzehnte auf, ihr Rückstand aus dem Sprint betrug 46,2 Sek. und mit vier tadellosen Schießeinlagen arbeitete sie sich peux a peux in die Spitzengruppe vor, verließ nach dem entscheidenden Schießen als Erste den Schießstand, dicht gefolgt von Dorothea Wierer. Mit starker Leistung überquerte sie mit 11,9 Sek. Vorsprung über die Ziellinie. Ihren ersten und bisher einzigen Verfolgungssieg feierte sie im März 2020 auf derselben Strecke in Kontiolahti. Wierer lag bei Schießstandausgang nur 2,9 Sek. hinter Simon, kam aber nicht mehr an die Führende heran und zeigte sich mit dem Silberrang zufrieden. Wierer war bereits beim Start im Einzel nicht zu einhundert Prozent fit und wollte zumindest in die Punkteränge laufen. Ihrer Stimme war im Sieger-Interview mit der IBU noch deutlich die Erkältung anzuhören. Wie Dorothea Wierer arbeitete sich auch Elvira Oeberg über gutes Schießen von hinten an die Spitzengruppe. Im letzten Schießen gelang ihr die so wichtige Null und auf der Schlussrunde zeigte sie ihre läuferische Klasse. Schnell zog Elvira Oeberg an Lisa Vittozzi und Emma Lunder vorbei und brachte den Bronzerang vor den beiden und Caroline Colombo über die Ziellinie. Lisa Theresa Hauser war die Gejagte im Verfolgungswettkampf von Kontiolahti. Die Tirolerin konnte ihren Erfolg aus dem Sprint wegen dreier Fehler im Liegendanschlag nicht wiederholen. Nach einer Extrarunde im ersten Liegendschießen wurde sie bereits von Lisa Vittozzi aus der Spitzenposition verdrängt. Hauser kämpfte sich mit einer Null im Stehen wieder heran um dann nach zwei weiteren Schießfehlern im zweiten Liegendanschlag erneut nach hinten gespült zu werden. Am Ende blieb für sie Rang neun. „Das Rennen war eigentlich solide. Am Schießstand habe ich heute ein bisschen gezaubert, das hat leider nicht optimal funktioniert. Mir sind dort einige kleine Fehler passiert, die einfach ärgerlich sind und mich auch ein wenig aus der Konzentration gebracht haben. Trotzdem ist es wieder eine Top-Ten-Platzierung und es war alles in allem ein richtig cooles Wochenende für mich. Jetzt freue ich mich schon sehr auf die Heimrennen in Hochfilzen,“ wird Lisa Theresa Hauser in einer Pressemitteilung des ÖSV zitiert.    

Vanessa Voigt mit weiterem Top-10-Ergebnis

Vanessa Voigt (GER) © Manzoni/NordicFocus

Zum Abschluss der Weltcup-Woche im finnischen Kontiolahti gelang von den deutschen Damen nur Vanessa Voigt mit Rang acht eine Verbesserung aus dem Sprint. Anna Weidel, Sophia Schneider und Denise Herrmann-Wick konnten ihre Ausganspositionen nicht halten. Während Vanessa Voigt im ersten Anschlag fehlerfrei blieb, verfehlten Anna Weidel, Sophia Schneider und auch Juliane Frühwirt eine Scheibe, Denise Herrmann-Wick zwei. Vanessa Voigt war zwischendurch bis auf Rang sechs vorgerückt aber nach einer Extrarunde im dritten Anschlag wuchs ihr Rückstand auf die Spitze und am Ende kam sie Dank einer Top-Schlussrunde als beste Deutsche auf Platz acht ins Ziel. Denise Herrmann-Wick geriet bereits nach dem ersten Schießen in die Defensive, zwei weitere Schießfehler folgten in der Summe und mit der achten Gesamtlaufzeit kam Herrmann-Wick auf Rang 16 ins Ziel, gefolgt von Anna Weidel auf der 17. Die sonst treffsichere Deutsche war mit drei Strafrunden belastet und bei Sophia Schneider verfehlten gar fünf Schüsse das Ziel. Sie kam als 23. ins Ziel. Ganz und gar nicht lief es bei Juliane Frühwirt. Als 57. gerade noch für die Verfolgung qualifiziert leistete sie sich insgesamt acht Fehler und kam auf dem Schlussrang ins Ziel. Mit Ausnahme von Juliane Frühwirt und Franziska Preuß, die noch ohne Start blieb, haben Denise Herrmann-Wick, Vanessa Voigt, Anna Weidel und Sophia Schneider bereits beim ersten Weltcup in Kontiolahti die WM-Qualifikation erfüllt. Alles in allem zeigte sich die deutsche Damen- und auch Herrenmannschaft extrem stark in Kontiolahti und legte einen perfekten Saisonstart hin. „Es war ein guter Auftakt in die Saison, aber heute war es schon eine ganz schön zähe Partie. Wir fliegen morgen nach Hause. Ich werde ganz heim fahren nach Ruhpolding und Dienstag Abend geht es nach Hochfilzen um dann mit möglichst frischen Beinen in Hochfilzen am Start zu stehen,“ so Denise Herrmann-Wick. 

Kanadierin Emma Lunder mit Top-Ergebnis  

Emma Lunder (CAN) © Manzoni/NordicFocus

Eine der größten Überraschungen bei den Damen-Wettkämpfen in Kontiolahti war Emma Lunder. Die 31jährige Kanadierin aus Canmore startet seit 2014 im Weltcup und erreichte mit Rang vier im Sprint und dem fünften Rang mit nur einem Schießfehler im finalen Schießen bei der heutigen Verfolgung die besten Ergebnisse ihrer Karriere.

Fazit Felix Bitterling

Felix Bitterling © DSV

„Gesamtfazit ist wie schon die letzten Tage mehrfach gesagt sehr positiv. Wir haben sehr viele tolle Resultate hier gesehen und was für uns speziell sehr erfreulich war, ist, dass viele Athletinnen und Athleten, die in den letzten Jahren noch nicht so durch Top-Positionen auf sich aufmerksam gemacht haben, wirklich den Anschluss an die Weltspitze hergestellt haben. Das macht was mit dem Team auf eine sehr positive Art und den Schwung wollen wir mitnehmen in die nächsten Events. Die Mannschaft war durch den Vuokatti-Aufenthalt ziemlich lang hier oben in Finnland und ich denke jeder freut sich, wenn es Richtung Mitteleuropa geht. Nichts destotrotz waren das für uns richtig gute Wochen, sowohl die Vorbereitung als auch jetzt der erste Weltcup. Wir freuen uns auf alles was noch kommt und freuen uns, dass wir so früh so gute Leistungen abrufen konnten.“

Nächste Station im Biathlon Weltcup wird Hochfilzen im Pillerseetal sein. Hier ist bereits das Wettkampfprogramm Hochfilzen. In Hochfilzen werden jedenfalls die Italienerin Lisa Vittozzi und der Norweger Johannes Thingnes Boe im gelben Trikot der/des Gesamtweltcupführenden an den Start gehen.

Ergebnis Verfolgung

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