Biathlon Weltcup Nove Mesto: Denise Herrmann wird Zweite im Sprint hinter Tiril Eckhoff

Denise Herrmann (GER), Tiril Eckhoff (NOR), Dorothea Wierer (ITA) © Manzoni/NordicFocus

Die Norwegerin Tiril Eckhoff gewann den Sprint beim Biathlon Weltcup in Nove Mesto na Morave und holte sich damit den sechsten Sprintsieg in Folge. Knapp dahinter wurde Denise Herrmann Zweite vor der Italienerin Dorothea Wierer auf Rang drei und Franziska Preuß verpasst das Podest als Vierte erneut knapp. 

Tiril Eckhoff siegt knapp

Tiril Eckhoff (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Ein sauberes Schießen war die Grundlage für einen Spitzenplatz im Sprint von Nove Mesto na Morave. Nicht einfach war es für die Starterinnen, dass beim Anschießen ganz andere Windverhältnisse herrschten, als später im Rennen und nicht jede die Situation richtig einschätzte bzw. am Diopter justierte. Sowohl Denise Herrmann und auch Franziska Preuß haben auf die veränderten Verhältnisse am Schießstand hervorragend reagiert. Denise Herrmann, die mit Startnummer 1 ins Rennen ging, traf zehn Mal ins Schwarze. relativ schnell hinter ihr folgte Dorothea Wierer, ebenfalls mit zehn Treffern, die sich insbesondere am Schießstand durch ihre schnelleren Schießeinlagen einen minimalen Vorsprung erarbeitete. 3,6 Sek. vor Herrmann ging sie auf die Schlussrunde, lag 900 Meter vor dem Ziel 0,8 Sek. hinter Herrmann und überquerte die Ziellinie 4,4 Sek. hinter Herrmann auf Rang zwei. Aber zu diesem Zeitpunkt waren erst fünf Läuferinnen im Ziel. Die Platzierung änderte sich erst mit Tiril Eckhoff. Die Gesamtweltcupführende machte es spannend, als sie mit Bestzeit zum letzten Schießen kam, die vorletzte Scheibe verfehlte, neu ansetzte und dann den letzten Schuss ins Ziel brachte. Im Fernduell mit Herrmann und Wierer ging sie mit 2,1 Sek. Rückstand auf die Zeit von Wierer auf die Schlussrunde, machte minimal Zeit gut und profitierte davon, dass ihre Trainer und Betreuer sie über die Zeiten am Streckenrand informierten. Bei der letzten Zwischenzeit lag Eckhoff bereits mit 3 Sek. Vorsprung an der Spitze und die Ziellinie überquerte sie nach der schnellsten Gesamtlaufzeit mit 6,1 Sek. Vorsprung und übernahm die Führung. Denise Herrmann war zufrieden mit sich und dass es zum Ende der Saison noch so gut funktioniert. Mit zwei Mal Null gelang ihr das beste Schießergebnis der Saison in einem Sprint, zuletzt schaffte sie das vor einem Jahr auch auf den Strecken von Nove Mesto. „Ich habe es von Runde eins auf zwei mit Startnummer eins gemerkt, dass es schneller wird, aber letztendlich bin ich mit dem Rennen sehr zufrieden und ich habe mich auch im Laufen sehr gut gefühlt. Für die Veranstalter war es bei milden Temperaturen und Regen am Vortag eine große Herausforderung, beste und gleichbleibende Bedingungen auf den Strecken in der Vysocina Arena zu schaffen. 

Franziska Preuß wieder mit einem Fehler zu viel 

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Franziska Preuß kam auf Podestkurs zum finalen Schießen und wieder einmal ist eine einzige Scheibe nicht gefallen, der vorletzte Schuss verfehlte sein Ziel. Diese vermeintliche Scheibe zu viel kostete der Deutschen erneut eine Top-Platzierung. Am Ende belegte sie 6,8 Sek. hinter Dorothea Wierer Rang vier. „Der Stehendfehler ärgert mich sehr. Ich schaffe es einfach nicht, dass ich ohne Fehler durchkomme. Ich habe mich stabil und sicher gefühlt und schieße dann wieder den Vierten weg,“ so Franziska Preuß nach dem Rennen, die nicht wie sonst von links nach rechts, sondern um neue Reize zu setzen, die Scheiben von rechts nach links abarbeitete. „Läuferisch ist es mir sehr gut gegangen, habe mich sehr gut gefühlt. Ich habe von der anderen Seite geschossen, eine neue Reihenfolge um neue Reize zu setzen.“ Franziska Preuß erklärte im ZDF-Interview auch, dass sie dieses Problem vor zwei Jahren schon einmal hatte, „da habe ich immer Null-Zwei geschossen und auch gewechselt,“ und weiter „gestern im Training hat es sich gut angefühlt, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Aber vielleicht klappt es ja morgen. Ich kämpfe einfach morgen wieder von Neuem los.“ Franziska Preuß liegt in der Gesamtweltcupwertung weiterhin als beste Deutsche auf dem vierten Rang.  

Wie sind die Ausgangspositionen für die Verfolgung?

Anna Weidel (GER) © Manzoni/NordicFocus

Denise Herrmann und Franziska Preuß haben sich eine hervorragende Ausgangsposition für die Verfolgung geschaffen. Dahinter klafft aus deutscher Sicht eine große Lücke. Anna Weidel, die als letzte der 104 Starterinnen ins Rennen ging, verfehlte den ersten Schuss im liegenden Anschlag knapp, ein weiterer Fehler kam im stehenden Anschlag hinzu, kämpfte auf der Schlussrunde um Qualifikation für die Verfolgung und überquerte die Ziellinie als 55. mit 1:54,6 Min. Rückstand. Janina Hettich, die sich läuferisch gut fühlte, peilte einen Platz in den Top-20 an, musste drei Extrarunden drehen und qualifizierte sich als 57. noch für die Verfolgung. „Heute ging es mir gesundheitlich gut im Rennen. Heute war es das Schießen, über das ich mich schon ein bißchen ärgere. Mit drei Fehler weiß man schon, es wird eng mit der Verfolgung. Ich  muss ehrlich sagen, bin eher ein bißchen erleichtert, dass es mir gesundheitlich ganz gut ging, von da her, kann ich die Enttäuschung vom Schießen ganz gut abhaken.“ Maren Hammerschmidt hat die Verfolgung nach drei Strafrunden als 60. gerade noch erreicht, nicht aber Vanessa Hinz. Auch sie verfehlte drei Scheiben, kam auf Rang 63 ins Ziel und muss bei der Verfolgung zuschauen. 

Die Österreicherin Julia Schwaiger blieb in beiden Schießen fehlerfrei und platzierte sich als Neunte, Lisa Theresa Hauser platzierte sich nach einer Strafrunde auf 13, Dunja Zdouc auf 41 und Katharina Innerhofer hat nach insgesamt fünf Extrarunden die Verfolgung als 86. nicht erreicht. Selina, Aita und Elisa, die drei Gasparin-Schwestern haben mit Rang 18, 34 und 50 die Verfolgung erreicht, nicht aber Lena Haecki (70.) und Irene Cadurisch (71.).   

Ergebnis Sprint Damen 

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