Biathlon Weltcup Oberhof: Alexander Loginov gewinnt Sprint – Benedikt Doll wird Vierter

Johannes Thingnes Boe (NOR), Alexander Loginov (RUS), Sebastian Samuelsson (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Der Russe Alexander Loginov schlägt den Überflieger der Saison Johannes Thingnes Boe und gewinnt in Oberhof vor 12.500 Zuschauern den Sprint der Herren über 10 km. Er feiert damit seinen ersten Weltcupsieg in seiner Biathlon-Karriere.

Loginov gewinnt mit tadelloser Leistung

Alexander Loginov (RUS) © Manzoni/NordicFocus

In acht Einzelbewerben gab es bisher nur zwei Sieger – entweder Johannes Thingnes Boe oder Martin Fourcade. Heute ist in Oberhof ein weiterer hinzugekommen. Der Russe Alexander Loginov gewinnt mit tadelloser Schießleistung in einer Zeit von 25.50,9 Min. den Oberhofer Sprint vor Johannes Thingnes Boe. Der Norweger verfehlte im stehenden Anschlag eine Scheibe und hatte im Ziel einen Rückstand von 25,2 Sek. Dritter wurde der aus Östersund stammende Sebastian Samuelsson. Obwohl der Schwede am Schießstand fehlerlos blieb fehlten ihm 36,8 Sek. auf den Sieger. Alexander Loginov hat beim heutigen Sprint sowohl am Schießstand als auch mit Laufbestzeit dominiert. Zusammen mit Martin Fourcade absolvierte er die Runde nach dem Liegendschießen, gemeinsam kamen sie zur finalen Schießeinlage und lieferten sich nebeneinander ein Duell im stehenden Anschlag, bei dem beide fehlerfrei blieben. Loginov räumte seine Scheiben schnell ab, überholte Fourcade sogar während des Schießens und ging vor ihm auf die Schlussrunde. Loginov hat seinen Vorsprung auf den zu diesem Zeitpunkt in Führung liegenden Johannes Thingnes Boe ausgebaut, Fourcade verlor wertvolle Zeit auf der Schlussrunde und wurde im Endklassement Siebter. Es ist allgemein bekannt, dass Martin Fourcade nicht gut auf Alexander Loginov zu sprechen ist, der erst 2016 nach einer zweijährigen Dopingsperre in den Weltcup zurückgekehrt ist. Nach dem Rennen wollte sich Loginov nicht weiter zu seiner Vergangenheit äußern, sagte nur, dass er heute Glück hatte, weil bei ihm kein Wind am Schießstand herrschte. 

Benedikt Doll wird bester Deutscher

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Benedikt Doll, Arnd Peiffer und auch Erik Lesser hatten einen guten Einstieg ins Rennen. Im liegenden Anschlag waren sie fehlerlos geblieben und sowohl Benedikt Doll als auch Arnd Peiffer kamen mit einer hervorragenden Zwischenzeit zum finalen Stehendanschlag. Beide verfehlten jedoch eine Scheibe und gingen nach der Strafrunde als Vierter und Fünfter auf ihre Schlussrunde. Bei dieser Platzierung sollte es letztlich bleiben. Benedikt Doll wurde mit einem Rückstand von 38,8 Sek. Vierter, Arnd Peiffer Fünfter 0,5 Sek. dahinter. Beide lagen mit ihrer Laufleistung nur 2,2 Sek. bzw. 4,3 Sek. hinter dem Sieger, was mitunter auch an dem perfekt präparierten Skiern lag, wofür sich Arnd Peiffer ausdrücklich bei den Technikern bedankte. Erik Lesser kam mit 1.44,0 Min. Rückstand auf Rang 17 und war froh, dass sein Rücken gehalten hat. Läuferisch ist er aber wegen des Trainingsrückstands noch nicht wieder bei seiner alten Form. Johannes Kühn hat sich als 39. für die Verfolgung qualifiziert, was leider dem Weltcup-Debütanten Lucas Fratzscher vor seinem Heimpublikum nicht gelungen ist. Nach vier Strafrunden reichte es nur mehr zu Platz 93. Auch Simon Schempp hat sich nicht für die Verfolgung qualifiziert. Bereits im Angang war er mehr als 30 Sek. hinter den Laufbesten, verfehlte liegend eine Scheibe und ging mit einem Rückstand von knapp einer Minute auf die nächste Runde. Bei schwierigen Bedingungen im stehenden Anschlag hat er alles versucht, gegen den Wind gekämpft und zwei weitere Strafrunden kassiert. Vermutlich gesundheitlich angeschlagen hatte er auf der Strecke schwer zu kämpfen und ein 70. Platz mit 3.29,1 Min. Rückstand spiegelt nicht das Leistungsvermögen eines Simon Schempp wieder. 

Respektable Teamleistung der Österreicher

Julian Eberhard (AUT) © Manzoni/NordicFocus

Die Mannschaft der Österreicher hat ein respektables Gesamtergebnis abgeliefert. Der laufstarke Julian Eberhard wurde nach einem Schießfehler mit einem Rückstand von 44,5 Sek. Sechster und erreichte damit bereits zum fünften Mal in dieser Saison die Top-6 in einem Einzelbewerb. Simon Eder blieb fehlerfrei am Schießstand und wurde Elfter, gefolgt von dem jungen Felix Leitner, der damit sein bestes Weltcupergebnis überhaupt erzielte. Simon Eder wird derzeit als Fünfter und Julian Eberhard als Neunter der Gesamtweltcupwertung geführt, was sicherlich auch auf die erfolgreiche Arbeit von Ricco Groß zurückzuführen ist, der das österreichische Herrenteam seit Beginn dieser Saison leitet.

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