Biathlon Weltcup Oslo: Starke deutsche Mannschaftsleistung beim Sieg von Sturla Holm Laegreid

Erik Lesser (GER) © Manzoni/NordicFocus

Mit einer starken Vorstellung gewinnt der Norweger Sturla Holm Laegreid den letzten Sprint beim Saisonfinale des Biathlon Weltcups in Oslo. Die deutschen Herren verpassen das Podest nur knapp und fünf von ihnen laufen in die Top-11. Philipp Horn ist nach seinem Trainingssturz und einer Nacht im Krankenhaus zurück im Teamhotel.  

Sturla Holm Laegreid feiert zweiten Saisonsieg

Sturla Holm Laegreid (NOR) © Manzoni/NordicFocus

In einem spannenden Sprintrennen gewann der Norweger Sturla Holm Laegreid vor dem Franzosen Quentin Fillon Maillet und Sebastian Samuelsson aus Schweden. Mit der schnellsten Gesamtlaufzeit und zwei fehlerfreien Schießen setzte sich der Norweger Laegreid mit 26,5 Sek. Vorsprung an die Spitze und verdrängte den bis dahin führenden Schweden Samuelsson. Der Franzose Quentin Fillon Maillet traf ebenfalls alle Scheiben, war auf der Schlussrunde zwar schneller als Samuelsson, aber an Laegreid kam er nicht heran. Mit 22,4 Sek. Rückstand lief er auf Rang zwei und verdrängte Samuelsson auf den Bronzerang und damit auch Benedikt Doll, der im Endresultat Vierter wurde. Der Deutsche arbeitete ebenfalls sauber am Schießstand, war dennoch mit seinem Rennen nicht zufrieden. „Auf der Runde ging gar nichts, ich habe zum Glück den Erik (Lesser) gefunden, der hat mich vor allem auf der Schlussrunde andauernd angeschoben. Durch die nassen Bedingungen bauen die Ski noch schneller ab.“ Mit dem Sprintsieg feierte Sturla Holm Laegreid nach dem Sieg im Einzel zu Beginn der Saison in Östersund seinen zweiten Erfolg. Im Gesamtweltcup liegt der Franzose Quentin Fillon Maillet uneinholbar in Führung und heute wurde er bereits mit der Sprintkugel ausgezeichnet. „Das ist mehr als ich mir erträumen konnte“, meinte der sympathische Franzose zu seinem Erfolg.   

Starkes deutsches Mannschaftsergebnis

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Für das deutsche Team waren ursprünglich acht Starter gemeldet. Philipp Horn stürzte im Training und wurde wegen Verdacht einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht. Dort musste er zur Sicherheit eine Nacht beobachtet werden. Zwischenzeitlich ist er nach Auskunft der deutschen Mannschaftsärztin Dr. Katharina Blume zurück im Mannschaftshotel. Ein Start war nicht möglich. Von den sieben verbliebenen Startern platzierten sich fünf in den Top-11 und haben sich damit eine hervorragende Ausgangsposition für die Verfolgung geschaffen, für die sich alle sieben Deutschen qualifiziert haben. Hinter Benedikt Doll auf dem vierten Rang mit nur 0,5 Sek. Rückstand platzierte sich Erik Lesser als Fünfter. Insbesondere mit seiner Laufleistung, nur 10 Sek. hinter Laegreid, wäre er sicherlich auf dem Podest gelandet, hätte nicht der verflixte letzte Schuss das Ziel verfehlt. Mit dem Ergebnis war Lesser grundsätzlich zufrieden, aber „irgendwie kotzt es mich schon an, dass der letzte Schuss daneben geht,“ so Lesser nach dem Rennen. Auf Rang sechs mit nur weiteren 0,5 Sek. Rückstand kam Philipp Nawrath. Auch Nawrath kam am Schießstand schadlos durch und resümierte nach dem Rennen: „War ein gutes Rennen, eine gute Einteilung heute, hat Spaß gemacht, wenn man um die Plätze mitkämpfen kann.“ 

Johannes Kühn startete früh ins Rennen, blieb liegend fehlerfrei und nach einer Strafrunde nach dem Liegendanschlag und einer starken Schlussrunde hielt er sich am Ende auf dem achten Rang. „Auf Rang acht viertbester Deutscher spricht für eine hervorragende Teamleistung“, so Johannes Kühn. „0/1 ist für mich immer in Ordnung, wenn ich auch sehr gern mal 0/0 geschossen hätte, weil ich es diesen Winter im Sprint noch nicht geschafft habe. Laufen war ok dafür dass es so warm ist und es nicht meine favorisierten Bedingungen sind.“ David Zobel belegte mit der hohen Startnummer 76 und zwei fehlerfreien Schießen am Ende einen hervorragenden elften Rang. Die Strecke war zu diesem Zeitpunkt schon besonders weich und tief. Mit seinem Rennen war David Zobel zufrieden, insbesondere mit seiner Leistung am Schießstand. „Ich bin mega zufrieden heute, habe mich am Anfang ein bißchen schwer getan, habe mir aber vorgenommen mich auf der ersten Runde nicht komplett zu verausgaben, dass ich dieses Mal beim Schießen wirklich voll da bin und der Fokus hat wirklich gut geklappt. Ich bin mega happy, das erste mal im Weltcup die 100 % gebracht, die Schlussrunde war dann auch ganz in Ordnung und mit Platz 11 bin ich mega happy und eine geile Ausgangslage für morgen.“ Roman Rees und Lucas Fratzscher hatten beide zwei Extrarunden zu laufen und gehen von Rang 32 und 43 mit über zwei Minuten Rückstand in die Verfolgung. 

Simon Eder und Benjamin Weger Beste ihres Teams

Wieder einmal war der 39jährige Österreicher Simon Eder bester seines Teams. Liegend fehlerfrei und mit einem Schießfehler im Stehendanschlag kam er mit 1:50 Min. Rückstand auf Rang 23. Sein jüngerer Teamkollege Felix Leitner arbeitete liegend ebenfalls tadellos, im zweiten Anschlag blieben zwei Scheiben stehen und ins Ziel kam er auf Rang 40 (+ 2:31 Min.). Neben ihnen hat sich auch David Komatz für die Verfolgung qualifiziert. Aus dem schweizerischen Team lief Benjamin Weger als 29. ins Ziel (+ 2:05 Min.) und Sebastian Stalder als 31. (+ 2:08 Min.). Auch Joscha Burkhalter darf als 58. in Oslo in der Verfolgung starten.     

Fazit Bernd Eisenbichler, Sportlicher Leiter Biathlon DSV zu den Sprints: Zunächst möchte ich sagen, dass ich sehr froh bin, dass Philipp Horn zurück vom Krankenhaus im Teamhotel ist und dass bei dem Sturz gestern nichts Schlimmeres passiert ist. Ein richtig starkes Mannschaftsergebnis der Damen und noch eins drauf gesetzt bei den Herren mit drei bei der Flowerzeremonie und fünf in den Top-11. Richtig stark und morgen für beide Mannschaftsteile eine super Ausgangsposition. Wir sind nach wie vor hungrig und motiviert und wollen morgen natürlich aufs Podium. Dann sind es noch zwei Tage, dann ist die Saison vorbei und diese zwei Tage geben wir nochmal Vollgas. 

Ergebnis Sprint Herren Oslo

Gesamtweltcupstand Herren

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