Biathlon Weltcup Pokljuka: Schweiz auf Rang drei in der Single-Mixed-Staffel – Norwegen gewinnt

Amy Baserga (SUI), Niklas Hartweg (SUI), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Vetle Sjastaad Christiansen und Ingrid Landmark Tandrevold gewinnen den Single-Mixed-Bewerb für Norwegen beim Biathlon Weltcup auf der Pokljuka. Frankreich reiht sich dahinter ein und einen hervorragenden dritten Platz erreicht das junge Schweizer Team mit Niklas Hartweg und Amy Baserga. Deutschland landet abgeschlagen auf Rang dreizehn. 

Norwegen gewinnt verdient

Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Bei der Single-Mixed-Staffel auf der slowenischen Pokljuka eröffneten die Herren den Wettkampf und hier setzte sich der Norweger Vetle Sjastaad Christiansen an die Spitze und bestimmte das Rennen vorneweg. Mit seiner Teampartnerin Ingrid Landmark Tandrevold war er bereits bei der World Team Challenge, auf Schalke erfolgreich und auf der Pokljuka wiederholten sie ihren Sieg in einem vergleichbaren Teambewerb. Mit insgesamt nur fünf Nachladern, nur einen davon benötigte Tandrevold, siegten sie vor dem Team aus Frankreich mit Antonin Guigonnat und Lou Jeanmonnot. Die beiden Franzosen benötigten nur einen Nachlader mehr und kamen 41 Sek. später über die Ziellinie.

  

Schweiz feiert Bronzerang

Amy Baserga (SUI), Niklas Hartweg (SUI), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Niklas Hartweg und Amy Baserga starteten in der Single-Mixed für die Schweiz und durften als kleiner Geheimtipp gehandelt werden. Gerade Niklas Hartweg hat in dieser Saison mit Rang zwei im Eröffnungseinzel und weiteren Top-10-Platzierungen in der noch jungen Saison auf sich aufmerksam gemacht. Amy Baserga war seit letzter Saison bereits mehrmals in der Schweizer Damenstaffel eingesetzt und hat in den letzten Einzelbewerben einen 12., einen 14. und einen 20. Rang mit einer nach oben zeigenden Kurve erreicht. Nun sind die beiden 22jährigen Schweizer erstmals im Team gestartet. Mit acht Nachladern und 49,6 Sek. Rückstand auf die siegreichen Norweger weinte Amy Baserga Tränen der Freude bei ihrem Zieleinlauf, als sie von Niklas Hartweg empfangen wurde und sie realisierte, dass sie tatsächlich das Podest erreicht haben.

„Verrückt“

Amy Baserga (SUI), Niklas Hartweg (SUI), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

„Ich war heute mega nervös“, sagte Amy im ZDF-Interview nach dem Rennen, „aber auch gespannt, weil ich war noch nie mit Niklas zusammen in einer Staffel, es war die Premiere. Der Sieg bedeutet mir enorm viel – verrückt.“ Und auch Niklas Hartweg gab zu, dass das Rennen für ihn heute ein bißchen speziell war. „Heute sind wir zum ersten Mal gemeinsam gelaufen, obwohl wir eigentlich seit ich Biathlon mache, gemeinsam am trainieren und unterwegs sind. Von dem her ist es umso schöner, dass wir diesen Weg bestreiten und gemeinsam ein Podest machen.“ Niklas Hartweg übergab die Staffel beim ersten Wechsel als Führender, Amy Baserga fiel dann bei ihrem ersten Leg hinter Norwegen und Frankreich auf die dritte Position zurück und schickte Hartweg mit 18,7 Sek. Rückstand auf die Spitze in sein zweites Leg. Der Schweizer wechselte sich mit dem Franzosen Guigonnat in der Position hinter den führenden Norwegern ab, mit 28,2 Sek. Rückstand übernahm Baserga und lag nach wie vor an Position drei. Sowohl liegend als auch stehend räumte Amy Baserga sicher ab und machte sich mit nur 4,5 Sek. Rückstand auf die an zweiter Position laufende Französin auf die Schlussrunde. Baserga realisierte, dass Lou Jeanmonnot heute läuferisch etwas stärker war als sie selbst. Obwohl von hinten nichts zu befürchten war, lief sie eine überzeugende Schlussrunde und brachte den Bronzerang sicher ins Ziel. Hinter der Schweiz platzierten sich die Finnen und Fünfte wurden Simon Eder und Lisa Theresa Hauser für Österreich. Mit zehn Nachladern hatten sie im Ziel einen Rückstand von 1:45,9 Min. auf die Spitze. 

Deutschland nicht konkurrenzfähig

Justus Strelow (GER) © Manzoni/NordicFocus

Für Deutschland gingen Justus Strelow und Janina Hettich-Walz ins Rennen. Viel mehr Auswahl hatten die Trainer nicht, denn insbesondere das Damenteam war nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Vanessa Hinz und Anna Weidel auf vier Läuferinnen geschrumpft und zwei davon waren für die abschließende Mixed-Staffel nominiert. Justus Strelow lag zu Beginn gut im Rennen, stürzte aber in der ersten Runde und schien diese Aufregung erst einmal gut weggesteckt zu haben. Er räumte die fünf Scheiben im Liegen sicher ab und hatte anschließend auf der Strecke offensichtliche Probleme. Mehr als zehn Läufer zogen an ihm vorbei, nachdem Strelow zuvor den Schießstand auf einem vielversprechenden zweiten Rang verließ. Strelow gab nach dem Rennen zu, dass es auf der Runde zäh war und er „läuferisch nicht dem Niveau gewachsen war, dass es gebraucht hätte.“ Sein Sturz hat ihm, wie er selbst sagte, sehr viel Adrenalin in die Beine gespült, was man erst Minuten später merkt. Beim ersten Wechsel auf Janina Hettich-Walz lag Deutschland an zwölfter Position, der Rückstand mit 25 Sek. war noch machbar. Liegend kam Hettich-Walz gut durch aber im stehenden Anschlag reichten drei Nachlader für die beiden noch schwarzen Scheiben nicht aus und nach einer zwar auf 75 Meter verkürzten Strafrunde fand man sich an 14. Position mit 1:26,5 Min. Rückstand wieder. Justus Strelow konnte in seinem zweiten Leg keine Platzierung mehr gut machen und Janina Hettich-Walz zog im stehenden Anschlag sauber durch und räumte ab, aber mehr Schadensbegrenzung war nicht mehr möglich. Am Ende überquerte sie die Ziellinie nach einer Strafrunde und neun Nachladern auf Platz 13 mit 3:06,6 Min. Rückstand. 

Ergebnis Single-Mixed-Staffel

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