Biathlon Weltcup Pokljuka: Start-Ziel-Sieg von Elvira Oeberg in der Verfolgung – Denise Herrmann-Wick beste Deutsche

Dorothea Wierer (ITA), Elvira Oeberg (SWE), Julia Simon (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Nach überzeugender Vorstellung siegt die Schwedin Elvira Oeberg nach dem Sprint auch in der Verfolgung beim Biathlon Weltcup auf der Pokljuka. Dorothea Wierer sichert sich Rang zwei vor der Französin Julia Simon. Denise Herrmann-Wick wird Siebte und damit beste Deutsche. 

Start-Ziel-Sieg von Elvira Oeberg

Elvira Oeberg (SWE), Linn Persson (SWE), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Elvira Oeberg war die Gejagte aus dem Sprint, aber nur 6,9 Sek. hinter ihr ging die Französin Julia Simon in die Spur. Letztere siegte bereits in zwei von drei Verfolgungsrennen und wurde einmal Dritte. Sie ist als sichere Schnellschützin bekannt und war damit auch Favoritin bei der Verfolgung auf der Pokljuka. Aber gegen die Schwedin hatte Julia Simon heute keine Chance. Oeberg lief ihr Tempo an der Spitze, räumte vier Mal sicher ab und holte einen perfekten Start-Ziel-Sieg. Dorothea Wierer traf von den zwanzig Scheiben neunzehn und wurde mit 17,6 Sek. Rückstand Zweite. Rang drei sicherte sich schließlich die Französin. Nach zwei Strafrunden kam sie 4,8 Sek. hinter Wierer ins Ziel. Die Slowakin Paulina Batovska-Fialkova wurde wie im Sprint auch in der Verfolgung Vierte, vor der Tschechin Marketa Davidova und der Schwedin Linn Persson auf Rang sechs.

    

Der Rennverlauf

Julia Simon (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Beim ersten Anschlag wurde sehr gut geschossen, von den an der Spitze laufenden Damen musste nur Davidova in die Strafrunde, Oeberg behielt die Führung, hinter ihr machte Denise Herrmann-Wick durch fünf Treffer einen Platz gut und während der Rückstand von Julia Simon nur mehr 3,8 Sek. betrug, waren es für Denise Herrmann-Wick an fünfter Position 32,7 Sek. Auf der nächsten Runde ging Herrmann-Wick hohes Tempo und verkürzte den Abstand zur Spitze bis Schießstandeingang auf 26,2 Sek. Oeberg räumte wieder ab, Simon kassierte eine Runde, Denise Herrmann-Wick riskierte und verfehlte auch eine Scheibe während sich die Italienerin Dorothea Wierer an die zweite Position schob, gefolgt von Paulina Batovska-Fialkova und Julia Simon ging nun als Vierte auf die nächste Runde. Denise Herrmann-Wick kam auf Rang sieben mit 54,6 Sek. Rückstand aus der Strafrunde. Oeberg blieb auch im dritten Schießen fehlerfrei, hinter ihr lag weiterhin Dorothea Wierer gefolgt von Paulina Batovska-Fialkova. Julia Simon musste nach einem weiteren Fehler wieder eine Extrarunde drehen und kam nach Ingrid Landmark Tandrevold zurück in die Loipe. Der Vorsprung von Elvira Oeberg an der Spitze auf Dorothea Wierer betrug 25,1 Sek. Sie alle hatten noch Podestchancen, während bei Denise Herrmann-Wick der Rückstand nach einem weiteren Fehler auf über eine Minute anwuchs. Auf der Runde zum entscheidenden Schießen lief Elvira Oeberg an der Spitze ihr Tempo, die Verfolgerinnen machten zwar Zeit gut, mussten dadurch aber auch mehr Kraft investieren.

Denise Herrmann-Wick beste Deutsche auf Rang 7

Denise Herrmann-Wick (GER) © Manzoni/NordicFocus

Denise Herrmann-Wick setzte im Sprint die Bestzeit und startete 36,3 Sek. hinter der Sprintsiegerin Elvira Oeberg in die Verfolgung. Als Elvira Oeberg allein zum entscheidenden Schießen ansetzte, waren ihre Verfolgerinnen noch weit entfernt. Sicher räumte sie auch die letzten fünf Scheiben ab, bevor ihre Verfolgerinnen an den Schießstand kamen. Wierer blieb ebenfalls schadlos und auch Julia Simon gelang eine fehlerfreie Fünferserie. Denise Herrmann-Wick brachte im letzten Anschlag die Null, aber der Abstand zur Spitze war bereits zu groß, um noch auf einen Podestplatz zu laufen. Mit 55,1 Sek. Rückstand ging sie als Achte auf die Schlussrunde, machte erst zwei Plätze gut um nach einem kleinen Stolperer im Kampf um die Plätze gegen die Schwedin Linn Persson den Kürzeren zu ziehen. Mit 37,4 Sek. Rückstand überquerte sie hinter Persson die Ziellinie auf Rang sieben. Herrmann-Wick war auch in der Verfolgung läuferisch vorne dabei, hatte hinter Sophie Chauveau die zweitbeste Laufzeit, obwohl sie nach dem Rennen über leichte Schienbeinprobleme klagte. In der reinen Verfolgungszeit lag überraschend die Rückkehrerin in den Weltcup, Marte Olsbu Roeiseland, an der Spitze. Sie kämpfte sich von Rang 16 in die Top-10 und wurde am Ende Achte. Nach dem Rennen resümierte Denise Herrmann-Wick: „Die Verfolgung ist ja ein taktisch geprägtes Rennen, aber man muss trotzdem versuchen immer sein Rennen zu machen. Ich wollte nicht gleich Löcher zulaufen, habe versucht gut rein zu kommen und ein gutes Tempo zu finden. Ich bin froh, dass ich zwei Mal mit Null durchgekommen bin. Mit Platz 7 bin ich trotzdem voll zufrieden. Ich habe probiert Richtung vier und drei zu laufen, aber dann ist natürlich die Schwedin mitgegangen und dann ist die erste Position in der Schlussabfahrt nicht die taktisch Optimalste, ich wollte es probieren, wollte mich nicht mit dem Platz begnügen.“

Anna Weidel muss passen

Vanessa Voigt blieb im Liegendanschlag jeweils fehlerfrei und kassierte stehend jeweils eine Extrarunde. Am Ende reichte es für sie nur zu Platz 26. Janina Hettich-Walz verbesserte sich von Rang 45 auf 33, obwohl sie drei Strafrunden im Gepäck hatte. Anna Weidel war zwar für die Verfolgung qualifiziert, ging aber aus Vorsichtsgründen nicht an den Start. Sie war über Weihnachten krank und wie die Mannschaftsärztin Dr. Katharina Blume mitteilte, „zeigte sich im Sprint auf, dass ihr Befinden und Gesundheitszustand noch nicht optimal ist, so dass wir gemeinsam entschieden haben, vorerst auf eine Wettkampfbelastung zu verzichten. Es folgen noch viele wichtige Wettkämpfe, die eine volle Belastbarkeit voraussetzen.“
Aus dem ÖSV-Team verbesserte sich Lisa Theresa Hauser auf Rang zehn und beste Schweizerin wurde die junge Amy Baserga. Mit nur einem Schießfehler erreichte sie einen hervorragenden zwölften Rang.

Ergebnis Verfolgung Damen

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